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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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schluckte.
    Sie nickte und blickte ihn ernst über den unordentlichen Schreibtisch hinweg an. »Ich glaube, dass du nicht ganz offen warst, was deine Beziehung zu Svanhildur Mjöll Sigurgeirsdóttir angeht. Als wir uns vor einigen Tagen unterhalten haben, hast du es so dargestellt, als hättest du dich hin und wieder mit ihr getroffen. Inzwischen habe ich erfahren, dass viel mehr dahintersteckt. Ich wüsste gerne mehr darüber.«
    Gunna konnte Hallurs Angst spüren, als er hustete und sein Blick unruhig wurde, so als warte er auf eine Eingebung.
    Er fühlt sich in die Enge getrieben und hat Angst , dachte Gunna. Sei behutsam. Überspann den Bogen nicht .
    »Ich, äh, … das Ganze ist mir sehr peinlich, weißt du … Es könnte sehr unangenehm für eine ganze Reihe von Leuten werden. Für meine Frau … und den Premierminister …«
    Offensichtlich litt er echte Qualen. Gunna betrachtete ihn ungerührt und ließ ihn fortfahren.
    »Es wäre ein Schock für sie, wenn die Öffentlichkeit davon erfahren würde. Ein großer Schock«, schloss er und nickte bekräftigend.
    »Leider kann ich das nicht beeinflussen. Meine Aufgabe besteht darin, herauszufinden, wer für den gewaltsamen Tod dieser Frau verantwortlich ist. Du solltest offen sein und mir sagen, was du weißt.«
    Hallur rutschte unruhig hin und her. »Was weißt du denn schon?«
    »Tun wir einfach so, als wüsste ich gar nichts, und du fängst ganz von vorne an.«
    »Ich glaube, mein Anwalt sollte dabei sein«, stieß er hervor.
    Gunna zuckte mit den Schultern. »Ganz wie du willst. In dem Fall würdest du dich verdächtig machen, etwas mit ihrem Tod zu tun gehabt zu haben. Wir sollten eine offizielle Vernehmung in der Hverfisgata durchführen und ein Protokoll anfertigen. Ein informeller Plausch in deinem Büro wäre dann nicht angebracht.«
    Hallur sank auf seinem Stuhl zusammen.
    »Hast du Svana beispielsweise in irgendeiner Form unterstützt?«
    »Was? Ach du meine Güte, natürlich nicht!«
    »Wirklich nicht?«
    »Ich habe sie manchmal zum Essen eingeladen«, sagte er, und kurz blitzte seine glatte, öffentliche Persönlichkeit auf. »In der Beziehung bin ich altmodisch, bei mir gibt es keine getrennten Rechnungen. Natürlich habe ich auch alles bezahlt, als wir uns in Kopenhagen getroffen haben. Abgesehen davon habe ich ihr kein Geld gegeben.«
    »Werden deine Unterlagen das belegen?«, fragte Gunna ruhig.
    »Du willst meine Kontoauszüge durchgehen?«
    »Möglicherweise. Ich fasse noch mal zusammen: eine gelegentliche Einladung zum Essen, ein unanständiges Wochenende in Kopenhagen und ab und zu ein kleiner Fick. Es ist kein Geld geflossen, richtig?«
    Hallur erbleichte, schüttelte den Kopf und fuhr zusammen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch läutete. Er griff nach dem Hörer, als hätte man ihm einen Rettungsring zugeworfen, und meldete sich.
    »Ja, ja, selbstverständlich. Das sollte kein Problem sein. Könntest du ihn bitten, mich in einer Stunde wieder anzurufen? Ich bin momentan in einem Meeting, es passt gerade nicht. Danke.«
    Zögernd legte er auf. »Tut mir leid. Ich treffe mich gleich mit einer Gruppe japanischer Investoren, und ich müsste eigentlich schon auf dem Weg sein.«
    »Du kennst Bjarki Steinsson«, sagte Gunna. Es klang wie eine Feststellung.
    »Äh, ich, äh, ja. Natürlich kenne ich ihn. Was willst du hören? Wir gehören denselben Clubs an, er ist Parteimitglied und nimmt regelmäßig an Versammlungen teil.«
    »Ich will, dass du mir die Wahrheit sagst, und zwar die ganze Wahrheit, wie du es auch vor Gericht tun würdest«, sagte Gunna scharf. Sie war überzeugt, dass Hallur kurz davorstand, alles zu erzählen, wenn sie nur den Druck aufrechterhalten würde. »Und was ist mit Jónas Valur Hjaltason? Ist er auch ein Freund?«
    Er wurde noch blasser und starrte sie mit offenem Mund an.
    »Wie viel weißt du?«, fragte er schließlich mühsam.
    »Erzähl mir von eurem kleinen Club«, erwiderte Gunna ungerührt und ignorierte seine Frage.
    »Jónas Valur hat damit angefangen.«
    »Fahr fort.«
    »Ja. Er kannte Svana schon lange. Die Idee ist entstanden, als wir alle zusammen in Jónas Valurs Fischerhütte waren, vor rund drei Jahren. Jónas Valurs Sohn Sindri war auch dabei und prahlte damit, dass er mit Svana geschlafen hatte. Er war ziemlich betrunken, und plötzlich platzte er damit heraus, dass Svana es auch für Geld tun würde. Alle haben gelacht und darüber gescherzt, und das war’s.«
    Gunna starrte ihn an. Er saß

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