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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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heißt?«
    »Nein. Er ist hässlich.«
    »Ich möchte, dass du dir Zeit lässt und mir einfach erzählst, was passiert ist, nachdem Ommis Freund dich von der Bank abgeholt hat. Machst du das?«

***
    »Was hast du aus dem doofen Diddi rausbekommen?«, fragte Helgi, bog auf die Kringlumrarbraut ein und klappte die Sonnenblende in dem Mietwagen herunter, um sich gegen die niedrig stehende Frühlingssonne zu schützen. Sie war gerade hinter einer dicken weißen Wolke im Westen aufgetaucht und schien ihm direkt in die Augen.
    »Verdammter Mist!«, fluchte er, als die Sonnenblende herunterfiel. Gunna beugte sich über ihn, um sie wieder an ihren Platz zu befördern. »Das blöde Ding ist kaputt«, entschuldigte er sich.
    »Nein wirklich? Was wolltest du wissen?«
    »Wegen Diddi. Gibt’s Fortschritte?«
    »Ja, er hat endlich ausgepackt. Der lange Ommi hat ihm zuerst ein blaues Auge verpasst und dann eine Million verlangt. Diddi hat gefragt, woher er die nehmen soll, und Ommi und sein Freund haben ihm genau gesagt, was er machen muss. Sie haben ihm auch das Messer gegeben.«
    »Wohin fahren wir jetzt?«, wollte Helgi wissen.
    »Noch mal zu Bjartmar Arnarson.«
    »Oh, ich kann es kaum erwarten, noch eine Stunde mit diesem gefühllosen Erbsenzähler zu verbringen. Es wäre nicht schlecht, wenn wir das Messer finden würden und Ommis Fingerabdrücke drauf wären, stimmt’s? Willst du dir Ommi vorknöpfen?«
    »Oh ja. Sobald wie möglich. Wir werden ihn weichkochen, diesen Mistkerl.«
    »Es ist alles für morgen früh arrangiert. Solche Typen schlafen lang, es sollte also kein Problem sein, ihm einen Überraschungsbesuch abzustatten.«
    »Klingt gut«, sagte Gunna. »Bieg da bei der Tankstelle ab. Wir sind gleich da.«
    Helgi parkte zwischen einem schicken Mercedes und einem Land Cruiser mit breiten Reifen, die genauso gut einem Lkw hätten gehören können.
    »Nach dir, Chefin«, sagte er galant, als Gunna die Eingangstür öffnete.
    Bjartmar saß mit zwei Männern über leeren Kaffeetassen an einem Tisch in der Ecke. Er lächelte, stand auf und kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen.
    »Gunnhildur, nicht wahr? Kommt herein«, sagte er so freundlich, dass Gunna völlig überrumpelt war. Er führte sie in einen Konferenzraum mit Blick auf die Hauptstraße. »Setzt euch doch bitte. Möchtet ihr einen Kaffee?«
    »Nein danke. Aber Helgi sagt bestimmt nicht Nein«, erwiderte sie und sank in einen Ledersessel, der außerordentlich komfortabel war.
    »Gibt es Neuigkeiten wegen des Brandes?«, fragte er, und ein gequälter Ausdruck huschte über sein Gesicht. Sie musste zugeben, dass seine markanten Gesichtszüge entspannter waren und er deutlich attraktiver wirkte als der unrasierte Mann, den sie vor zwei Tagen am Flughafen von Keflavík getroffen hatte und dem die Folgen des Jetlags noch ins Gesicht geschrieben standen.
    Bjartmar war beim Friseur gewesen, und sein Hemd war frisch gebügelt. Der oberste Knopf war offen und enthüllte ein schmales Goldkettchen. Er richtete seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf Gunna. Helgi beachtete er nicht.
    »Es gibt noch keinen Durchbruch, tut mir leid. Die Kriminaltechnik arbeitet sich durch einen Berg von Spuren. Wir müssen die Ergebnisse abwarten. Das Feuer wurde aber ausschließlich durch Benzin verursacht.«
    »Unsere Autos sind, pardon, waren, beides Dieselfahrzeuge. Es gab einen kleinen Benzinkanister für den Rasenmäher, er könnte aber auch leer gewesen sein. Aber die Menge hätte wahrscheinlich ohnehin nicht eine solche Feuersbrunst auslösen können, oder?«
    »Wie geht es deiner Frau?«, fragte Gunna geradeheraus.
    »Keine Ahnung«, antwortete er mit einem Schulterzucken. »Wir haben kaum Kontakt.«
    »Es geht um Svanhildur Mjöll Sigurgeirsdóttir«, schaltete sich Helgi ein. »Sie ist vor einer Woche tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Wir haben guten Grund zu der Annahme, dass du ein Verhältnis mit ihr hattest. Was hast du dazu zu sagen?«
    Bjartmars Lächeln gefror einen kurzen Augenblick, dann warf er einen Blick auf Helgi, bevor er sich wieder auf Gunna konzentrierte. »Ich kannte Svana schon seit vielen Jahren, seit sie bei den Cowgirls war. Das muss schon zehn, zwölf Jahre her sein. Warum fragt ihr mich das?«
    Helgi stützte sich mit den Ellbogen auf die polierte Platte des Holztisches. Bjartmar zuckte angesichts seines schmuddeligen Anoraks leicht zusammen.
    »Wir haben erfahren, dass es einen kleinen Club gab, eine Gruppe bekannter Männer, die sich Svanas

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