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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Belohnung versprochen, nachdem er die Zeit abgesessen hat? Wer wird beschützt? Und warum ist Ommi jetzt früher draußen und sorgt überall für Ärger? Warum begleicht er offene Rechnungen? Warum bist du zusammengeschlagen worden? Warum ist Svana tot? Wer steht sonst noch auf seiner Liste? Komm schon, Skari. Wir haben dich durchschaut, wir sind dir auf der Spur. Pack endlich aus!«
    »Ich habe n-n-nichts zu sagen«, stotterte Óskar. Spucke sprühte in alle Richtungen, weil die Worte schneller herauswollten, als seine kaputten Lippen sie formen konnten.
    »Du sagst mir alles, was ich wissen muss, Skari«, fuhr Gunna sanft fort. »Wenn du nichts zu sagen hast, schließe ich daraus, dass du jede Menge zu verbergen hast. Also habe ich allen Grund, noch tiefer zu graben.«
    »Halt die Klappe! Verpisst euch und lasst mich in Ruhe!«, heulte Óskar wütend. »Schwester! Erla! Wo seid ihr alle?«
    »Skari, vor wem hast du solche Angst? Du bist im Krankenhaus. Ommi wird nicht kommen und dir hier drin die Kniescheiben zertrümmern.«
    »Raus! Schwester, schnell!«, brüllte Óskar. Schweiß quoll ihm in kleinen Bächen aus den dicken schwarzen Haaren und lief die Stirn herunter. Er wischte sich das Gesicht mit dem Ärmel ab und schrie weiter.
    »Mein Gott!«, schimpfte die Schwester, die schließlich hereinkam und sofort auf einen Rufknopf drückte. »Es tut mir leid, aber ihr müsst jetzt gehen. Ihr habt ihn zu sehr aufgeregt, er braucht ein Beruhigungsmittel.«
    Gunna und Bjössi traten zurück, als ein junger Arzt mit sandfarbenem Haar erschien und Óskar eine Sauerstoffmaske anlegte. Die Krankenschwester tätschelte dem Patienten beruhigend die Hand. Óskars Augen funkelten immer noch wild, aber nachdem der Arzt ihm eine Spritze verpasst hatte, beruhigte er sich allmählich wieder.
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte der Arzt ernst. »Wenn ihr für Komplikationen gesorgt habt …«
    »Wir machen nur unseren Job, Doktor«, versicherte ihm Gunna. »Bis bald, Skari«, sagte sie über die Schulter, als Bjössi und sie den Raum verließen und die Tür hinter ihnen zufiel.
    »Verdammt noch mal, Gunna. Wolltest du, dass der arme Teufel einen Herzinfarkt bekommt? Hast du nicht gesehen, in welchem Zustand er war?«, wollte Bjössi wissen.
    »Du hast doch zugehört, oder nicht?«
    »Meinst du das ernst? Glaubst du, der lange Ommi sitzt die Haftstrafe für einen anderen ab? Du wolltest Skari nicht einfach nur einschüchtern?«
    Gunna warf ihm einen Blick zu und runzelte die Stirn. »Bjössi, mein lieber alter Kampfgenosse, natürlich war das mein voller Ernst. Glaubst du tatsächlich, ich würde ihn so sehr bedrängen, wenn nichts dahinterstecken würde? Je mehr ich herausfinde, desto überzeugter bin ich, dass es stimmt. Ich will wissen, wer diesen armen Kerl in Wahrheit umgebracht hat. Es muss einen verdammt guten Grund dafür geben. Und es muss jemand gewesen sein, der es sich leisten kann, dem langen Ommi eine Entschädigung für so eine lange Haftstrafe zu zahlen. Also muss er eine mächtig dicke Brieftasche haben.«

***
    »Es ist ein richtiger Schlamassel«, verkündete Gunna.
    Ívar Laxdals sauertöpfische Ausstrahlung beherrschte den Raum. Eiríkur und Helgi schwiegen und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
    »Fahr fort«, sagte Ívar. »Gib mir nur eine Zusammenfassung, nicht zu viele Details.«
    Gunna atmete tief ein und nahm einen Marker in die Hand. Die anderen sahen ihr wortlos zu, als sie einen Kreis auf das Whiteboard an der Wand zeichnete und eine Reihe Namen dazuschrieb.
    »Steindór Hjálmarsson wurde vor zehn Jahren bei einer Schlägerei getötet. Ómar Magnússon wurde für den Mord verurteilt, alles darüber steht in den Akten. Aus unseren Informationen schließe ich, dass Ómar nicht für den Mord verantwortlich war. Ich glaube, dass Steindór von krummen Immobilien- und Grundstücksgeschäften Kenntnis hatte, in die einige städtische Behörden verwickelt waren. Der Wert des Baulands ist anschließend enorm gestiegen. Jemand machte sich große Sorgen, dass Steindór auspacken könnte. Ich bin überzeugt, dass Ómar die Haftstrafe anstelle des wahren Täters verbüßte.«
    Sie zeichnete einige Pfeile quer durch den Kreis auf dem Whiteboard, um die Beziehungen der Personen zueinander zu verdeutlichen.
    »Óskar Óskarsson und Svanhildur Mjöll Sigurgeirsdóttir gehörten zu dem Personenkreis, dessen Zeugenaussagen belegten, dass Ómar in der fraglichen Nacht Streit mit Steindór hatte. Ein knappes Jahr,

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