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Kalter Zwilling

Kalter Zwilling

Titel: Kalter Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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schwören, dass er die Tiere zuerst getötet hat, um seinem Opfer die größtmögliche Angst einzujagen und um ihm zu zeigen, dass er die Situation vollständig unter Kontrolle hat. Je länger ich nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass es sich um einen einzigen Täter gehandelt hat. Wissen Sie denn, wer es war?«
    Emily schüttelte bedauernd den Kopf. »Leider nein, diese Unterlagen hier sind alles, was ich gefunden habe. Aus ihnen geht nur hervor, dass ein Buckliger namens Gilig Ückerhoven im Juddeturm gelandet ist.«
    Professor Morgenstern blätterte weiter. »Nun, der Name ist letztendlich unwichtig. Ich denke, Sie können diese Morde als Beleg für das Vorkommen von psychopathischen Mördern im Mittelalter ruhig verwenden und auf mein Gutachten verweisen.« Er lächelte einnehmend. »Oh, was sind das hier für Münzen?«
    Er hielt Emily eine farbige Kopie mit Gold- und Silbergulden vor die Nase. Sie winkte ab. »Das sind die Fälschungen, die damals in Zons angefertigt wurden. Der Schmied war daran beteiligt.«
    Professor Morgenstern war fasziniert. »Sehr interessante Arbeiten. Sie dürften heute viel Geld wert sein. Diese hier kommt mir bekannt vor.« Er rieb sich das Kinn. Irgendwo hatte er diese Goldmünze schon einmal gesehen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wo das war und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nun gut, ich hoffe, ich habe Ihnen fürs Erste weitergeholfen. Wenn Sie noch Fragen haben, kommen Sie gerne wieder!« Er grinste und begleitete Emily, die rasch die Unterlagen zu einem Haufen stapelte und anschließend in ihrem Rucksack verschwinden ließ, zu seiner Bürotür.
     
     
    ...
     
     
    Das Handy von Kommissar Oliver Bergmann klingelte schrill. Er hatte gerade die Kinderwunschklinik der Universität zu Köln verlassen und war auf dem Weg zu seinem Partner Klaus. Der Name im Display ließ ihn erstarren. Hans Steuermark. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn sein Chef ihn um diese Tageszeit anrief. Sicher war sein Fehlen in Frankfurt an der Oder schon aufgefallen und jetzt wollte Steuermark ihn endgültig suspendieren. Olivers Herz raste, während das Telefon immer weiter klingelte. Dann gab er sich einen Ruck und nahm ab.
    »Bergmann! Gott sei Dank! Ich dachte schon, Sie stecken im Funkloch. Ich habe gute Neuigkeiten für Sie. Ab morgen beginnt Ihr Dienst wieder bei mir in Neuss.«
    Oliver schluckte ungläubig. »Sind Sie sich sicher?«
    »Sie haben Mist gebaut, das ist gar keine Frage. Und wenn Sie das noch einmal tun, dann versetze ich Sie zurück in den Streifendienst. Aber wir haben es hier mit einem gefährlichen Serientäter zu tun und ich kann Ihre Kollegin Petra Ludwig nicht ganz alleine auf diesen Fall ansetzen. Der Polizeidirektor persönlich hat mir grünes Licht gegeben. Das Untersuchungsverfahren wird vermutlich eingestellt. Also packen Sie und kommen Sie auf dem schnellsten Weg zurück ins Revier!«
    »Und was ist mit meinem Partner?«
    »Den bringen Sie mit. Für ihn gilt das Gleiche!«
    Oliver traute seinen Ohren nicht. Sie waren gerettet. Alles würde wieder gut werden. Emily würde sich wahnsinnig freuen. Er holte tief Luft und sagte: »Um ganz offen zu Ihnen zu sein, ich befinde mich gerade in Köln und könnte bereits in einer Stunde wieder in Neuss sein.« Steuermark schien sich über Olivers plötzlichen Ortswechsel nicht zu wundern. Zumindest fragte er nicht weiter nach. »Also gut, Bergmann. Dann in einer Stunde in meinem Büro!« Es klickte in der Leitung und das Gespräch war beendet.
    Oliver setzte sich auf die nächste Parkbank. Diese unerwartete Wendung musste er erst einmal verkraften. Er spürte, wie die Endorphine durch seine Blutbahn rasten und ihm fast schwarz vor Augen wurde. Eine riesige Last fiel von seinen Schultern. Er musste unbedingt Emily anrufen. Er hatte sie so vermisst! Seine Finger drückten auf die Kurzwahltaste seines Handys. Die Mailbox meldete sich und Oliver legte ohne eine Nachricht zu hinterlassen auf. Er wollte unbedingt mit ihr direkt sprechen. Sie war so wütend über seine Versetzung gewesen, dass Oliver sich echte Sorgen über den Fortbestand ihrer Beziehung gemacht hatte. Doch jetzt würde alles wieder in Ordnung kommen. Er probierte es noch einmal, hatte aber keinen Erfolg.
     
     
    ...
     
     
    Er war nicht ihr Mann! Das hatte sie im Urin. Petra Ludwig beäugte ihr Gegenüber. Ronny Hammerschmidt war ein spießiger Langweiler. Er sprach durch die Nase und hatte eine unnatürlich hohe

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