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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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»Wer eine Tasse haben will, hebt die Hand.«
    Sechs Hände gingen hoch, und Paula schenkte eine Tasse nach der anderen ein. Keith Kent, der als Letzter gekommen war, nickte den anderen zur Begrüßung zu. Dann ergriff Marler als Erster das Wort, was ziemlich ungewöhnlich für ihn war. »Tweed, als wir vorhin an der Anlegestelle waren, habe ich mitbekommen, wie Sie Beck gesagt haben, daß die Art, wie die Information über die Minotaurus zu uns gelangt ist, Sie mißtrauisch gemacht habe. Damit meinen Sie wohl das, was Denise Chatel mir erzählt hat.«
    »Genau«, sagte Tweed.
    »Glauben Sie denn, daß Denise die Geschichte erfunden hat?«
    »Das weiß ich nicht. Aber mir ist die ganze Sache ein wenig zu simpel vorgekommen. Denise wird von einem unbekannten Amerikaner ins Euler bestellt, wo angeblich Sharon auf sie warten sollte. Sharon ist natürlich nicht da, dafür aber hört Denise wie aus Zufall die Unterhaltung mit, in der von der Versammlung auf dem Kahn die Rede ist.«
    »Dann können wir Denise also auch nicht vertrauen«, sagte Marler.
    »Wir können niemandem vertrauen«, entgegnete Tweed mit Nachdruck.
    »Ich habe eine wunderbare Neuigkeit für Sie«, meldete sich Newman mit einem ironischen Unterton in der Stimme zu Wort.
    »Unser Freund Rupert ist hier im Hotel.«
    »Ich weiß«, erwiderte Tweed. »Sir Guy hat es mir erzählt.«
    »Und er hat seinen Kumpel Basil mitgebracht«, fuhr Newman fort. »Ich habe mit dem Traum aller reichen Witwen vorhin etwas getrunken. Und da wollte er mich doch tatsächlich anpumpen.« Newman erzählte von seinem Erlebnis an der Bar, wobei er die Sache zwar ein bißchen abkürzte, aber die Stimmung zwischen ihm und Windermere genau wiedergab. Paula schluckte.
    »Zwanzigtausend Pfund! Ist der Kerl von allen guten Geistern verlassen?«
    »Natürlich war Basil nicht gerade erfreut, als ich ihm geraten habe, er soll es doch einmal mit ehrlicher Arbeit probieren, aber es hat mich dann doch erstaunt, wie böse er mich daraufhin angefunkelt hat.«
    »Er muss sich wohl in einer ziemlich verzweifelten Lage befinden«, meinte Paula.
    »Und verzweifelte Menschen können gefährlich werden«, sagte Tweed.
    »Ich möchte doch zu gern wissen, wie Guy Strangeways herausgefunden hat, daß wir hier sind. Er wollte es mir partout nicht sagen.«
    »Vielleicht hat Ronstadt es ihm erzählt?«, sagte Nield. »Es ist doch offensichtlich, daß Ronstadt schon eine ganze Weile von unserer Anwesenheit wußte.«
    »Und warum sollte Ronstadt das tun?«, fragte der ansonsten so schweigsame Butler. »Vielleicht um mich zu verwirren«, sagte Tweed. »Damit ich von etwas Wesentlichem abgelenkt werde.«
    »Das würde aber bedeuten, daß Strangeways mit den Amerikanern unter einer Decke steckt«, bemerkte Butler. »Wie ich vorhin schon sagte: Wir können niemandem mehr vertrauen.«
    »Nicht einmal Denise Chatel«, sagte Marler. »Beck war vor ein paar Minuten hier bei mir«, begann Tweed und berichtete den anderen, was ihm der Chef der Bundespolizei erzählt hatte. »Wenn er Recht hat«, schloß er, »dann sollten wir jetzt Vorkehrungen treffen, um diese Stadt jederzeit verlassen zu können. Sobald diese Unterredung beendet ist, geht jeder auf sein Zimmer und packt seine Sachen.«
    »Glauben Sie immer noch, daß die Basis der Amerikaner im Schwarzwald liegt?«, fragte Newman. »Das müßten Sie eigentlich besser wissen als ich. Sie haben doch Kurts letzte Worte gehört. Ich gehe jede Wette ein, daß er den Schwarzwald gemeint hat.«
    Das Telefon klingelte, und Paula ging ran. »Es ist Beck«, sagte sie und gab den Hörer an Tweed weiter. »Ja, Arthur.«
    »Ich habe gerade den neuesten Wetterbericht hereinbekommen und mir gedacht, es würde Sie vielleicht interessieren, daß es im Schwarzwald heftig schneit. Das soll noch eine Weile so bleiben, was für diese Jahreszeit eigentlich ungewöhnlich ist. Manchmal aber passiert es eben doch. Das war alles, was ich Ihnen sagen wollte. Ich stecke bis zum Hals in Arbeit.« Tweed legte auf und erzählte den anderen, was Beck gesagt hatte. Paula seufzte. »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte sie. »Wenn ich noch Zeit habe, werde ich mir ein Paar Pelzstiefel kaufen.«
    »Ach, übrigens, Keith«, sagte Tweed. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie uns begleiten könnten.«
    »Wie Sie wünschen. Wenn Sie mich dafür bezahlen, gehe ich mit Ihnen überall hin. Dann werde ich jetzt wohl auf mein Zimmer gehen und meine Sachen packen.«
    »Tun Sie das.«
    Nachdem Kent

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