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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Laden in der Regent Street explodiert, in dem gerade ein Ausverkauf stattfand. Der Laden war gerammelt voll, so daß mindestens hundert Menschen starben und noch viel mehr verletzt wurden. Ich habe das alles von Chief Inspector – pardon, man hat ihn gerade befördert – Superintendent Roy Buchanan erfahren. Monica hat in Bern angerufen und glücklicherweise meinen Assistenten erwischt, der sie kennt. Er gab ihr meine Nummer hier, die sie an Buchanan weiterleitete. Der wiederum hat mich angerufen und bittet Sie nun, ihn zurückzurufen.«
    »Kann ich das von hier aus tun?«
    »Sicher. Aber erst muss ich Ihnen noch etwas erzählen. Buchanan hat gesagt, daß ein amerikanisches Syndikat die Daily Despatch aufgekauft hat. Jetzt hat die Zeitung einen amerikanischen Chefredakteur, und die Schlagzeile der ersten Ausgabe lautete: HOLT ENDLICH DAS FBI!«
    »Die Schlinge zieht sich zu«, bemerkte Tweed ruhig. »Ich kann Sie jetzt mit Buchanan verbinden.«
    »Tun Sie das, bitte.«
    Marler sah sich in Becks Büro um. Die Wände waren in einem häßlichen Grün gestrichen. An einer Wand standen zwei Aktenschränke aus Stahlblech und an der Decke hing eine Neonröhre. Die Jalousien waren heruntergelassen. »Hallo, Roy, hier Tweed.«
    »Hallo. Hat Beck Ihnen schon alles erzählt?«
    »Ja. Böse Sache das in der Regent Street. Und die Amerikaner haben die Despatch übernommen und gleich für eine schlimme Schlagzeile gesorgt. «
    »Dann sind Sie ja halbwegs im Bilde. Heute Mittag hat mich der Commissioner gefragt, ob ich die Antiterrorabteilung übernehmen wolle. Ich habe zugesagt, aber nur unter der Bedingung, daß ich uneingeschränkte Befugnisse erhalte. Er meint, daß der Premierminister damit einverstanden sei.«
    »Klingt so, als würde der Premier endlich Rückgrat zeigen.«
    »Der Anschlag in der Regent Street war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat. Inzwischen hat man auch versucht, ein wichtiges E-Werk in die Luft zu jagen, aber das hatten wir vorsorglich bewachen lassen. Zwei Wagen, die sich dem Werk genähert hatten, wurden von meinen Leute aufgehalten. Der Fahrer des ersten Wagens ist ausgestiegen und zurück zum zweiten Fahrzeug gerannt, und dann sind sie losgebraust. Ein Polizist, der sich dem Auto in den Weg gestellt hat, wurde überfahren. Er ist tot. Der erste Wagen war voller Sprengstoff, aber zum Glück konnten wir den funkgesteuerten Zünder rechtzeitig entschärfen.«
    »Sie haben einen schweren Job übernommen.«
    »Aber einen, hinter dem ich schon länger her war. Ich habe Ihnen ein Videoband mit meiner Rede an die Öffentlichkeit geschickt, die ich heute Nachmittag im Fernsehen gehalten habe. Ist es schon da?«
    »Noch nicht.«
    »Dann wird es wohl demnächst bei Ihnen eintreffen. Ich habe es Ihnen aber nicht aus Eitelkeit geschickt, sondern weil ich will, daß Sie sich einmal ansehen, wie ich mit der Situation umgehe. Wie läuft es denn bei Ihnen?«
    »Wir haben es mit einer großen Gruppe Amerikaner zu tun. Möglicherweise steht eine entscheidende Auseinandersetzung mit ihnen bevor.«
    »Viel Glück. Ich muss jetzt wieder weitermachen.«
    »Passen Sie auf sich auf.«
    Tweed legte auf und erhob sich. Er steckte die Hände in die Taschen und starrte ins Leere. Marler hatte ihn noch nie so gedankenversunken erlebt. Tweeds Gesichtsausdruck erinnerte ihn an ein Bild von Bismarck, das er irgendwo einmal gesehen hatte. Erst nach einer Weile kam Tweed wieder aus seiner Trance heraus.
    »Danke, Arthur«, sagte er. »Dürfte ich Sie noch um einen Gefallen bitten? Es wäre gut, wenn Marlers Wagen an der Grenze nicht durchsucht würde.«
    »Ich gehe mal davon aus, daß Marler nichts außer Landes bringen würde, womit ich nicht einverstanden wäre«, sagte Beck mit einem trockenen Lächeln.
    »Also kann ich den Beamten an der Grenze guten Gewissens sagen, daß sie ihn in Ruhe lassen sollen. In wie vielen Autos werden Sie fahren?«
    »In zwei.«
    Beck riß ein Blatt von seinem Notizblock ab und legte es zusammen mit einem Kugelschreiber vor Tweed auf den Tisch. »Schreiben Sie mir die Nummern von Ihren Autos auf.«
    »Das mache ich«, sagte Marler und nahm Blatt und Stift. »Ich werde die Nummern an den Dienst tuenden Beamten der Grenzstation weiterleiten«, erklärte Beck. »Eines noch, Arthur«, sagte Tweed.
    »Es bleibt doch bei unserer Abmachung, daß Sie mich auf dem Handy anrufen, wenn Ronstadt und seine Leute an der Grenze sind?«
    »Natürlich. Ganz unter uns gesagt, habe ich zusätzlich

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