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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Rücklichter der drei anderen Audis über die unebene Fahrbahn tanzen. Zum Glück war außer ihnen so gut wie niemand mehr unterwegs, dafür aber verstellten Marler oft die am Straßenrand geparkten Autos die Sicht. Einmal tauchte über den Häusern der vom Mondlicht beschienene Turm des Münsters auf. Nield auf dem Beifahrersitz sah ihn an und nickte. »Gleich dürften wir da sein. Ich vermute, daß sie in einem Parkhaus in der Nähe des Münsters parken werden.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Marler. »Dann folgen wir ihnen unbemerkt bis zum Hotel.«
    »Klingt vernünftig. Wir lassen ihnen Zeit, um einzuchecken und auf ihre Zimmer zu gehen. Am liebsten wäre es mir, wenn Sie beide nicht in Erscheinung treten würden. Das bedeutet, daß Sie am besten gleich auf Ihre Zimmer gehen, während ich die Anmeldung erledige. Sie können sich ja vom Zimmerservice etwas zu essen bringen lassen.«
    »Soll mir recht sein«, sagte Butler. »Gute Idee«, stimmte auch Nield zu. »Und was machen Sie?«
    »Ich werde ins Restaurant gehen und sehen, ob es noch etwas zu essen gibt. Ich schätze, die Amerikaner werden das auch tun. Ich will mir ihre Gesichter einprägen.«
    »Hoffentlich vergeht Ihnen dabei nicht der Appetit«, meinte Nield. Sie folgten den Amerikanern ins Parkhaus und sahen, wie zwölf Männer die Wagen verließen. Als sie in einer kleinen Straße verschwunden waren, warteten Marler und die beiden anderen noch eine Weile, bevor sie die Verfolgung aufnahmen. Mit ihren Reisetaschen in den Händen gingen sie ebenfalls hinüber zu der Gasse, die zum Hotel führte. Sie war schmal, kopfste in gepflastert und sehr finster. Linker Hand sahen sie die hellen Lichter des Hotels. Als sie die Tür öffneten, schlug ihnen ein Schwall warmer Luft entgegen. Marler ging sofort zur Rezeption.
    »Tut mir Leid, daß wir in aller Frühe hier hereinschneien«, sagte er zu dem Nachtportier, »aber wir haben Zimmer reserviert.« Er nannte dem Portier die Namen. »Könnten meine Freunde vielleicht gleich auf ihre Zimmer gehen? Sie sind sehr müde.«
    »Natürlich. Hier sind die Schlüssel. Wenn Sie mir vielleicht noch das Anmeldeformular ausfüllen würden.«
    »Ich würde gern etwas essen«, sagte Marler. »Ist das Restaurant schon geöffnet?«
    »Natürlich. Wenn Sie gleich hingehen wollen, werde ich inzwischen dafür sorgen, daß man Ihr Gepäck auf Ihr Zimmer bringt.«
    »Vielen Dank, aber diese Tasche hier möchte ich lieber mit ins Restaurant nehmen.« Das Restaurant war groß und einladend. Wände und Boden bestanden ebenso aus Fichtenholz wie mehrere im Raum verteilte Stützpfeiler. Die müssen hier im Schwarzwald eine Menge Holz haben, dachte Marler. An einer Wand des Restaurants waren mehrere Nischen eingelassen, die jeweils einen Tisch für sechs Personen beherbergten. Marler setzte sich, schaute auf die Speisekarte und bestellte sein Essen bei einem Kellner. Er war ganz allein in dem geräumigen Lokal, aber nicht für lange. Kaum hatte er den ersten Schluck von seinem Kaffee getrunken und etwas Brot gegessen, als zwölf brutal aussehende Männer hereinkamen. Ein großer, dünner Mann sah sich in dem Raum um und ließ die Gruppe schließlich an zwei von den Nischentischen Platz nehmen. Die Männer trugen dicke Wollpullover und schwere, dunkle Hosen. Manche von ihnen hatten auch schwarze Anoraks an. Während Marler sein Essen verspeiste, beobachtete er die Amerikaner aus den Augenwinkeln. Neben dem langen Dünnen saß ein kleinerer Mann, der ebenfalls sehr schmal gebaut war. Marler bemerkte, wie dieser Mann zu ihm herübersah, und hob den Kopf, woraufhin dieser den Blick sofort abwandte und ein Gespräch mit dem Dünnen begann, der offenbar der Anführer der Gruppe war. »Vernon«, sagte der Mann leise.
    »Den Typ da drüben in dem smarten Anzug habe ich schon mal gesehen.«
    »Wo denn, Bernie?«
    »Als ich für Jake in Basel das Hotel Drei Könige observiert habe. Jake hat mir dazu eine Beschreibung der Frau gegeben, die bei Tweed ist. Wenn ich mich nicht irre, heißt sie Paula Grey.«
    »Na und? Komm endlich zur Sache!«
    »Ich habe diese Grey aus dem Drei Könige kommen sehen.
    Zusammen mit diesem Typ da drüben und einem anderen Mann.«
    »Bist du dir da sicher?« Bernie schaute noch einmal hinüber zu Marler, wandte seinen Blick aber rasch wieder ab, als Marler ihn zu bemerken schien. Bernie stopfte sich ein Stück Brot in den Mund.
    »Laß das«, fauchte Vernon. »Ich habe dich gefragt, ob du dir sicher bist.«
    »Klar bin ich

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