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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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illegale Aktion verwickelt«, sagte Tweed kalt. »Einen Augenblick«, mischte Paula sich mit leiser Stimme ein. »Es ist besser, wenn Sie sich da nicht einmischen. Wir haben doch auch so schon genug am Hals, oder etwa nicht?«
    »Sie haben Recht, Paula«, erwiderte Tweed, der sich von einer Sekunde auf die andere beruhigt zu haben schien. »Ach, sehen Sie bloß, wer da hereinkommt. Ich glaube, den sollte ich mir mal vorknöpfen.«
    Es war Basil Windermere, der einen teuren Kaschmir-Mantel trug und soeben die Eingangshalle betrat. Als er das Durcheinander dort sah, blickte er sich verwundert um. Tweed ging zu ihm hinüber.
    »Wieso läuft denn hier so viel Hotelpersonal herum?«, fragte Windermere mit blasierter Stimme. »Haben die denn nichts Besseres zu tun? Oder steigt hier eine Party, von der ich nichts weiß?«
    »Von einer Party kann wohl kaum die Rede sein«, entgegnete Tweed. »Ruperts Vater ist ermordet worden. Jemand hat ihn direkt vor dem Hoteleingang kaltblütig erschossen.«
    »Wirklich? Nun ja, sein alter Herr konnte einem manchmal ziemlich auf die Nerven gehen, aber einen solchen Abgang hat er nicht verdient. Ihn einfach so abzuknallen ist wahrlich nicht die feine englische Art.«
    »Wo waren Sie vor einer halben Stunde?«, fragte Tweed zähneknirschend.
    »Ich habe mir eine kleine Stadtrundfahrt durch Freiburg gegönnt und eine Weile vor einem teuren Modegeschäft geparkt. Da sind eine Menge schicker Frauen hineingegangen, von jungen Häschen bis hin zu den reiferen Semestern. Die Inhaber des Ladens müssen ein Riesengeschäft machen.«
    »Ich habe schon gehört, daß Sie sich einen Wagen geliehen haben. Steht er vielleicht draußen vor dem Hotel?«
    »Wenn ihn der Page noch nicht in die Garage gefahren hat, dann schon.«
    »Was ist es für eine Marke?«
    »Ein Opel. Nicht gerade standesgemäß, aber was will man machen?«
    »Den würde ich mir gern mal ansehen«, sagte Tweed. Er winkte den Chefportier herbei und bat ihn, mit ihm zusammen nach draußen zu gehen. Windermeres Opel stand gleich vor dem Eingang am Straßenrand. Er war blau. »War das der Wagen, der vorhin um die Ecke fuhr?«, fragte Tweed den Portier.
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Es ist alles so schnell gegangen.«
    »Sie haben behauptet, der Opel sei braun gewesen«, sagte Tweed. »Dieser hier ist blau.«
    »Ich habe ihn wirklich nur ganz kurz gesehen und auch nicht sonderlich darauf geachtet. Immerhin lag ein toter Hotelgast vor der Tür.«
    »Würde mir vielleicht freundlicherweise jemand sagen, was dieses Theater mit dem Auto zu bedeuten hat?«, fragte Windermere ungehalten. Tweed sah ihm tief in die blassen Augen, in denen er nicht den leisesten den Anflug einer menschlichen Regung entdecken konnte. Windermere schienen die jüngsten Ereignisse völlig unberührt zu lassen. »Wir suchen nach einem kaltblütigen Serienkiller«, erwiderte Tweed, ohne den Blick von Windermeres Gesicht zu nehmen. Dann drehte er sich um und ging zurück zu Paula und Newman. Er nahm sie mit hinauf auf sein Zimmer, wo er sich in einen Sessel setzte und sie bat, es sich ebenfalls bequem zu machen. Als alle saßen, nahm er Becks Handy aus der Jackentasche.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Newman. »Haben wir es vielleicht schon wieder mit dem Phantom zu tun?«
    »Mit ziemlicher Sicherheit sogar. Guy wurde von einer Kugel mitten durch die Stirn getötet, ebenso wie Kurt Schwarz und die anderen Opfer vor ihm.«
    »Aber warum sollte jemand Guy umbringen?«, wollte Paula wissen.
    »Ich könnte mir vorstellen, daß es etwas mit dem Streit zu tun hatte, den Sie vorhin auf dem Gang gehört haben. Ich vermute, daß Sir Guy danach auf sein Zimmer gegangen ist und sich nach einer Weile dazu entschlossen hat, einen Beruhigungsspaziergang zu machen. Bis dahin hatte die Gegenseite bereits in aller Eile seine Ermordung organisiert. Irgend jemand hat da ganz schnell reagiert.« Während Tweed das sagte, tippte er bereits eine Nummer auf dem Handy ein. »Marler? Ich bin’s. Die Verstärkung, mit der wir gerechnet haben, wird nun doch nicht zu uns stoßen.«
    »Verstanden«, antwortete Marler. Nachdem Tweed das Handy wieder ausgeschaltet hatte, sagte er zu den anderen: »Ich muss vorsichtig sein, wenn ich ihn im Schwarzwälder Hof anrufe. So, jetzt werde ich mal versuchen, Roy Buchanan zu erreichen.«
    »Was wollen Sie denn von Buchanan?«, fragte Paula. »Hören Sie mir zu, dann werden Sie es erfahren«, antwortete Tweed. »Falls ich ihn an die Strippe

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