Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Fenster. Kurz darauf detonierte sie im Inneren des Hauses. Ein Schauer von Glassplittern fiel in den Schnee herab, aber Newman war schon zum nächsten Fenster gerannt und hatte eine weitere Handgranate hineingeworfen. Unterhalb der großen Rampe kauerte Tweed mit der Walther in der Hand an der Hauswand, als er auf einmal hörte, wie im Inneren der Garage ein schwerer Dieselmotor angelassen wurde. Dann sah er, wie sich das Garagentor hob und ein großer, weißer Mercedes-Lastwagen die Rampe herunterfuhr. Tweed hob die Pistole, zielte und drückte ab. Der Schuß verfehlte den Lastwagen. Er rumpelte an Tweed vorbei die Rampe hinunter und entfernte sich rasch. Auf einmal tauchte Nield neben Tweed auf.
    »Den müssen wir wohl ziehen lassen«, sagte er. »Ich habe auch auf ihn geschossen, aber nicht getroffen. Haben Sie eine Idee, wo er hinfahren könnte?«
    »Das sage ich Ihnen gleich.« Tweed blickte dem Lastwagen hinterher, der bereits die Straße erreicht hatte und nach links in die Richtung abbog, aus der auch sie zuvor gekommen waren. »Ich nehme an, er fährt erst einmal nach Freiburg«, sagte Tweed kurz darauf.
    »Vielleicht schaffen wir es ja, ihn später noch aufzuhalten.« Newman rannte an ihnen vorbei um das Haus herum und warf weitere Handgranaten in die Fenster. Dabei achtete er darauf, sie nicht zu nahe an Keith Kent zu plazieren, der noch immer an der Hauswand kauerte. Eine laute Detonation war zu hören, und Glassplitter regneten herab, ohne allerdings Tweed oder Nield zu erreichen. Newman rannte weiter. Eine halbe Minute später wurde die Nebentür aufgerissen, vor der Paula Position bezogen hatte. Drei von Ronstadts Gorillas kamen heraus und rannten, wild um sich schießend, die Treppe herab. Paula hob ihre Maschinenpistole und gab einen langen Feuerstoß ab. Die Gorillas auf den Stufen sackten zusammen und blieben liegen. Paula schob ein neues Magazin in die Waffe und blickte wieder hinauf zur Tür. Newman kam um die Ecke und erfaßte sofort, was los war.
    »Gute Arbeit, Paula«, sagte er. »Aber gehen Sie auf keinen Fall hinein ins Haus.« Er rannte weiter, und Paula konzentrierte sich wieder auf die Tür, aus der aber niemand mehr herauskam. Sie legte die Maschinenpistole ab, da sie im Haus nur schlecht zu handhaben sein würde, und ging, die Walther in beiden Händen, zum unteren Ende der Treppe. Langsam erklomm sie die Stufen, wobei sie mit weiten Schritten über die zusammengesackten Leichen der Amerikaner steigen mußte. Schließlich betrat sie vorsichtig das Innere des Hauses. Am Hintereingang des Gebäudes wartete Marler mit seinem Armalite im Anschlag hinter einem Baum. Neben ihm lauerte Butler im Gebüsch. »Behalten Sie die Tür im Auge«, rief Marler. »In Ordnung«, erwiderte Butler.
    Der Angriff kam aber nicht aus der Tür, sondern aus einer anderen, völlig unerwarteten Richtung. Ohne jede Vorwarnung hagelte es auf einmal Rauchbomben, die aus einem der von Newmans Handgranaten zerfetzten Fenster herausgeworfen wurden. Marler und Butler fanden sich auf einmal von dichten, beißenden Rauchwolken eingehüllt. Dann öffnete Ronstadt leise die Tür und kam, gefolgt von Leo Madison, Chuck Venacki und Vernon Kolkowski heraus. Obwohl sie alle Waffen in Händen hielten, feuerten sie keinen einzigen Schuß ab, sondern rannten hinüber zu einem der schwarzen Audis. Ronstadt öffnete leise die Fahrertür, setzte sich hinters Steuer und wartete, bis auch die anderen drei eingestiegen waren. Dann ließ er den Motor an und gab Gas. Hustend wankte Marler aus der Rauchwolke und sah, wie Newman gerade um das Haus herumgelaufen kam. Ronstadt fuhr mit dem Wagen geradewegs auf Newman zu, so daß sich dieser nur mit einem beherzten Sprung zur Seite retten konnte. Dann raste der Audi den Weg entlang zur Straße. Newman rappelte sich auf. Er spürte, daß er sich den Knöchel verstaucht hatte. Als er zum Felsen sah, auf dem Paula gesessen hatte, fand er ihn verlassen vor. »Marler!«, rief er und deutete hinauf zu der offen stehenden Tür über den drei Leichen.
    »Paula ist ins Haus gegangen. Gehen Sie ihr nach, um Himmels willen!«
    »Bin schon unterwegs.« Kurz hinter der Tür blieb Paula stehen und horchte in das Haus hinein. Sie befand sich in einem erleuchteten Korridor, auf dem aber niemand war. Von irgendwoher hörte sie ein leises, seltsam klapperndes Geräusch. Sie überlegte. Das Geräusch schien aus einem weiteren Gang zu kommen, der nach rechts abzweigte. Als Paula diesen Gang entlangging, wurde das

Weitere Kostenlose Bücher