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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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weiterfuhr, beugte sich Paula hinunter und nahm ihre Maschinenpistole vom Wagenboden auf.
    »Wir werden bestimmt ein gutes Team abgeben«, sagte Newman.
    »Wenn Sie meinen.«, sagte Paula. Sie fuhren jetzt auf dem Weg, der an dem großen Haus vorbeiführte. In einiger Entfernung konnte Paula gerade noch die Umrisse der drei schwarzen Audis erkennen. Die Autos waren mit den Kühlerhauben zum Weg abgestellt, so daß eine rasche Flucht möglich war. In Schrittgeschwindigkeit fuhr Newman an dem Haus entlang.
    »Halten Sie an!«, zischte Paula plötzlich. »Warum?«
    »Halten Sie an, verdammt noch mal! Da ist eine Treppe, die zu einem kleinen Nebeneingang führt. Ich steige aus und gehe dort hinauf. Keine Widerrede.«
    Seufzend stoppte Newman den Wagen. Wenn Paula sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihr das nicht wieder ausreden. Außerdem hatte sie Recht. Diesen Seiteneingang hatten sie in ihre Überlegungen nicht mit einbezogen. Paula öffnete die Wagentür, lächelte Newman an und schlüpfte nach draußen. Nachdem sie die Tür ganz leise geschlossen hatte, fuhr Newman weiter, gefolgt von dem zweiten Wagen, in dem nur noch Marler und Butler saßen.
    Das Erste, was Paula auffiel, als sie vor dem Haus stand und versuchte, sich an die Kälte zu gewöhnen, war die Länge der Treppe, die hinauf zu der Tür führte. Sie bestand aus mindestens einem Dutzend Stufen. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit angepaßt hatten, sah sie, daß vor dem Haus viele große Felsblöcke lagen. Hinter einem dieser Felsen suchte sie Deckung, beschloß aber dann, daß sie in dieser kauernden Stellung nicht genügend Bewegungsfreiheit hatte. Wenn die Amerikaner wirklich das Haus über den Seiteneingang verlassen sollten, würde alles sehr schnell gehen. Paula suchte so lange, bis sie einen oben abgeflachten Felsblock gefunden hatte, und sah sich von dort aus sorgfältig um. Es war schließlich möglich, daß die Amerikaner Wachen aufgestellt hatten oder um das Haus patrouillieren ließen. Als sie weder eine Bewegung noch ein Geräusch entdecken konnte, hockte sie sich auf den Felsen und legte das Ersatzmagazin für die Maschinenpistole in ihren Schoß. Dann hob sie die Waffe so, daß die Mündung genau auf die kleine Plattform am oberen Ende der Treppe zeigte, und ließ sie dann wieder sinken. Diese Übung wiederholte sie mehrere Male hintereinander.
    »Verdammt ruhig hier«, sagte sie zu sich selbst. »Im Wald ist nicht einmal ein Käuzchen zu hören.« Sie hatte den rechten Handschuh ausgezogen, um besser an den Abzug der Maschinenpistole zu kommen, und machte nun Fingerübungen, damit ihr die Hand nicht einfror. »Jetzt kommt schon raus, ihr Schweine«, murmelte sie leise. »Ihr habt mit euren Bomben in London schon genug Menschen umgebracht.«
    Als Newman begann, um das Haus herumzugehen, bemerkte er, daß drinnen zwischenzeitlich noch mehr Lichter angegangen waren. Er hatte sich die Rolle als mobile Verstärkung unter anderem auch deshalb gewählt, weil er dabei kontrollieren konnte, ob die anderen eine möglichst günstige Position eingenommen hatten. Als er Paula so exponiert auf dem Felsen sitzen sah, seufzte er leise. Fast wäre er hinübergegangen und hätte ihr etwas gesagt, aber dann entschied er sich doch dagegen. Paula war keine Anfängerin und wußte genau, was sie tat. Schließlich war sie auch mit Hank Waltz in dem Lagerhaus an der Eagle Street fertig geworden. Newman machte kehrt und ging an die Rückseite des Hauses, wo Marler mit seinem Armalite hinter einem Baum Deckung genommen hatte. Neben ihm verbarg sich Butler im Gebüsch. Die beiden bewachten den auf ebener Erde gelegenen Hinterausgang. Newman ging weiter und umrundete das Haus. Dort winkte ihm Nield aus der halb offenen Tür einer Holzhütte mit seiner Walther zu. Etwas näher an der Rampe stand Tweed und schaute scheinbar unbekümmert zum Haus hinauf. Er schien Newman, der direkt an ihm vorbeiging, gar nicht zu bemerken. An der Vorderseite des Hauses hatte sich Keith Kent gemäß Newmans Vorschlag unterhalb der Haupttreppe an die Wand gehockt. Als er Newman kommen hörte, wirbelte er herum und richtete seine Walther auf ihn. Zufrieden registrierte Newman, daß alle in Stellung waren. Langsam wurde es Zeit, die Amerikaner mit ein paar durch die beleuchteten Fenster ins Haus geworfenen Handgranaten aus ihrem Bau zu treiben.
    Als die drei schwarzen Audis am Parkplatz neben dem Haus ankamen, stieg Ronstadt als Erster aus. Während er mit raschen Schritten auf

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