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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sharon, die sich wieder beruhigt hatte. »Die Botschaft ist in verschiedene Arbeitsbereiche aufgeteilt, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das war eine Idee des neuen Botschafters. Ich vermute aber, daß Ronstadt im weitesten Sinne etwas mit der Sicherheitsabteilung zu tun haben dürfte.«
    »Könnte er vielleicht der Chef des Executive Action Departments sein?«, fragte Newman. »Abgekürzt EAD.«
    »Ich weiß nicht einmal, ob so etwas überhaupt existiert«, erwiderte Sharon und trank versonnen einen Schluck von ihrem Champagner. »Aber wenn es eine solche Abteilung geben sollte, dann dürfte sie dem Botschafter direkt unterstellt sein. Möglicherweise könnte sie dafür sorgen, daß seine Anweisungen auch wirklich ausgeführt werden. Der neue Botschafter kommt aus der Wirtschaft und nicht aus den Reihen des diplomatischen Korps. Zuletzt war er der Chef einer großen Ölgesellschaft.«
    »Solche Leute sind oft sehr rücksichtslos«, sagte Osborne. »Sie drehen eine Menge krummer Dinge, von denen die Öffentlichkeit so gut wie nie etwas erfährt. Unsere Regierung ist nicht gut beraten, wenn Sie so jemanden als Diplomaten ins Ausland schickt.«
    »Also zu mir war der Botschafter immer ganz reizend«, sagte Sharon und blickte auf.
    Denise Chatel war an den Tisch gekommen und wollte ihr eine Akte reichen.
    »Jetzt nicht, Denise. Sehen Sie nicht, daß ich mitten in einer Unterhaltung bin?«
    »Sie sagten, es sei wichtig«, entgegnete Denise. »Trotzdem kann es warten. Ich komme in letzter Zeit so selten dazu, mich zu entspannen. Ich kümmere mich später darum, in Ordnung?«
    Denise, die ziemlich gedemütigt wirkte, drehte sich um und entfernte sich. Auf dem Weg zum Ausgang mußte sie an der Bar vorbei, wo Rupert Strangeways ihr den Arm um die Hüfte schlang.
    »Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Das sagen sie alle«, sagte Rupert mit einem höhnischen Grinsen. »Ich kenne euch Frauen. Wenn ihr nein sagt, meint ihr ja.«
    Newman stand auf und ging, noch immer leicht humpelnd, hinüber zur Bar. Dort legte er Rupert eine Hand auf die Schulter.
    »Die Dame hat keinen Bedarf für Ihre Aufmerksamkeiten, Rupert«, sagte er mit einem verbindlichen Lächeln. »Und außerdem wird sie nicht gern angefaßt.«
    »Genau dasselbe gilt auch für mich«, fauchte Rupert. »Also entfernen Sie gefälligst Ihre Griffel von meiner Schulter. Mit Krüppeln prügle ich mich nicht.«
    »Wie schlau von Ihnen.«
    Newman nahm die Hand von Ruperts Schulter, ballte sie zur Faust und gab damit seinem Gegenüber einen genau gezielten Kinnhaken. Rupert konnte sich gerade noch an der Bar fest halten, sonst wäre er von seinem Hocker gefallen. Als er sich mit der Hand ans Kinn faßte und Newman böse ansah, hatte Denise die Bar bereits verlassen. »Das werden Sie mir büßen.«
    »Immer mit der Ruhe, Leute«, mischte Basil Windermere sich ein. »Wir sind hier nicht allein. Sollten wir uns da nicht wenigstens ein bißchen zusammennehmen?«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Newman und ging zurück zu den anderen.
    »Die beiden sind wirklich ein unangenehmes Paar«, bemerkte Sharon und sah Newman anerkennend an. »Ich mag Männer, die sich durchsetzen können.«
    »Wissen Sie was?«, sagte Tweed, der bisher auffallend still gewesen war. »Ich habe heute lange hinter dem Steuer gesessen. Es ist höchste Zeit, daß ich mir etwas die Beine vertrete. Ein kleiner Spaziergang könnte uns allen nicht schaden.«
    »Gute Idee«, sagte Newman und sah hinüber zu Sharon. »Ich hoffe, Sie halten uns nicht für unhöflich.«
    »Nein, überhaupt nicht. Gehen Sie nur – ich bin noch länger hier. Vielleicht haben Sie nach Ihrer Rückkehr ja noch Lust auf ein Gläschen Champagner vor dem Schlafengehen.«
    Als Tweed Paula vor der Rezeption in den Mantel half, kam Marler gerade von draußen herein. Tweed sagte ihm, was sie vorhatten.
    »Ich habe mir gerade den Gästeparkplatz angeschaut«, sagte Marler. »Ronstadts schwarzer Audi steht dort.«
    »Ich habe mir schon gedacht, daß Ronstadt und seine Killertruppe vielleicht hier im Hotel Unterschlupf suchen«, sagte Tweed, während sie hinaus auf die Straße traten. »Es wird höchste Zeit, daß sie von der Oberfläche dieses Planeten verschwinden.«
    »Wollen Sie ihm eine Falle stellen?«, fragte Marler. »Mit Ihnen selbst als Köder?«
    »Ich mache mir noch immer Sorgen wegen der Zeit, die immer knapper wird. Wir können es uns einfach nicht leisten, uns ständig mit Ronstadt und seinen üblen Machenschaften

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