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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Enkeln erzählen kann, daß ich es war, der die erste Frau ins Weiße Haus gebracht hat.«
    »Vielen Dank, Grant.«
    »Mit Ihrem Geld und meinem Know-how gibt es nichts, was Sie nicht erreichen könnten.«
    »Das haben Sie schön gesagt, Grant.«
    »Wann darf ich Sie in Washington erwarten?«
    »Bald. Sehr bald sogar. Ich werde Ihnen genau sagen, wann mein Flug geht.«
    »Und ich werde Sie am Flughafen abholen. Mit einem großen Blumenstrauß.«
    »Hat Ihnen eigentlich schon mal jemand gesagt, was für ein toller Mann Sie sind?«, fragte Sharon. »Wenn nicht, dann werde ich das nachholen.«
    Sie hielt inne. »Aber jetzt muss ich leider auflegen. Ich habe noch eine Menge zu tun.«
    »Dann bis bald, Madame President.«
    Crag saß bewegungslos in seinem Stuhl, während seine Flotte mit Höchstgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegenfuhr. Nach ein paar Minuten kam sein Adjutant, salutierte und übergab dem Admiral einen Umschlag.
    »Neue Karten, Sir. Sind uns gerade per Funk aus Washington übermittelt worden.«
    »Danke.«
    Der Adjutant salutierte abermals und verließ die Kommandobrücke. Crag öffnete den Umschlag und zog mehrere Luftaufnahmen daraus hervor, die der Adjutant fälschlicherweise als Karten bezeichnet hatte. Es waren Bilder, die ein Hubschrauber von einem gewissen Abschnitt der Küste von Kent gemacht hatte. Crag griff nach einem starken Vergrößerungsglas, das vor ihm auf dem Tisch lag. Er brummte, während er die Fotos sorgfältig untersuchte, leise vor sich hin. Schließlich gab er die Bilder an den Ersten Offizier weiter. »Bill, wir sollten diese Aufnahmen möglichst schnell dem Kommandeur der SEALs übermitteln. Es sieht so aus, als ob die Operation ein Kinderspiel wird. Die SEALs können an einem flachen Kiesstrand südlich einer Ortschaft namens New Romney landen. Von dort aus können sie über vollkommen flaches Gelände ins Landesinnere bis zu diesem Kommunikationszentrum der Briten vorstoßen.«
    »Ich fürchte trotzdem, daß die Engländer inzwischen von unserem Kommen erfahren haben, Sir. Es wäre durchaus möglich, daß das Passagierflugzeug uns tatsächlich gesehen und unsere Anwesenheit nach London gemeldet hat.«
    »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Crag und reckte seine langen Arme. »Die Passagiere auf Interkontinentalflügen haben es bald satt, aus dem Fenster zu schauen. Sie sind entweder müde oder besoffen oder beides gleichzeitig. Außerdem hatte das Flugzeug eine enorme Höhe. Unsere Radarleute haben etwas von fünfunddreißigtausend Fuß gesagt.«
    »Dann werde ich dem Vorsitzenden mal melden, daß wir die Karten erhalten haben.«
    »Die Luftbilder, Bill. Aber lassen Sie sich damit noch Zeit. Zuerst möchte ich die Reaktion der SEALs abwarten.« Crag lehnte sich wieder zurück und dachte nach. Er ging im Geiste die Kommandanten der Kriegsschiffe durch, mit denen er in den letzten Stunden Kontakt gehabt hatte. Viele Admirale bedienten sich dazu gedruckter Listen, Crag aber hatte diese Listen im Kopf. Fünfzehn Minuten später – von denen allein zehn dafür verwendet wurden, eine Barkasse zu Wasser zu lassen und hinüber zu dem Schiff mit den SEALs zu schicken – kam der Erste Offizier wieder zu Crag zurück.
    »Na, was haben die SEALs zu sagen, Bill?«
    »Ist in einer Viertelstunde zu schaffen, meinen sie.«
    »Wer sagt’s denn?«, meinte Crag mit einem bei ihm eher seltenen Lächeln. »Ich habe schon immer gewußt, daß der Kommandeur der SEALs ein echter Draufgänger ist.«

49
    Es war mitten in der Nacht. Tweed schlief in seinem Büro auf dem Klappbett, das Monica ihm hergerichtet hatte. Jetzt saß sie an ihrem Schreibtisch und wachte über seinen Schlaf. Als die Tür geöffnet wurde und Marler hereinkam, legte sie einen Finger auf die Lippen.
    »Gibt es was Neues«, fragte Tweed, der trotzdem aufgewacht war. Er richtete sich auf und sah Marler an, der sich zu winden schien.
    »Na, worauf warten Sie noch?«, fragte Tweed und setzte sich die Brille auf die Nase. »Ich habe nicht richtig geschlafen, sondern nur so vor mich hin gedöst.«
    »Ja, es gibt tatsächlich etwas Neues«, sagte Marler schließlich. »Vor zwei Stunden ist der Lieferwagen aus Surrey im Bunker eingetroffen. Die Jungs dort sind jetzt bestens mit Suchscheinwerfern und Leuchtkugeln ausgerüstet. Alf und seine Leute haben sich schon damit vertraut gemacht.«
    »Dann sind sie schon im Bunker?«
    »Schon seit drei Stunden.«
    »Das finde ich sehr beruhigend«, sagte Tweed und stand auf. Er trug

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