Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
kam raschen Schrittes eine ihnen mittlerweile vertraute Gestalt. Wie so oft wunderte sich Paula darüber, daß sich ein so großer und massiv gebauter Mann so grazil und leichtfüßig bewegen konnte. »Hallo, Leute«, rief Ed Osborne. »Schön, daß ihr uns mal besucht. Das nenne ich wahre Freundschaft.«
    »Entschuldigen Sie uns bitte, Ed«, sagte Tweed, »wir haben es leider ziemlich eilig. Bis irgendwann.«
    »Klar.«
    Als sie im Lift waren, sagte Tweed: »Wir müssen uns wirklich sputen. Howard hat mir gesagt, daß der Premierminister mich so bald wie möglich sehen will. Könnten Sie mich auf dem Rückweg zur Park Crescent in der Downing Street absetzen, Bob?«
    »Klar setzen wir Sie ab. Aber wir werden warten, bis Sie wieder herauskommen«, sagte Newman mit fester Stimme. Als sie im Erdgeschoß aus dem Lift stiegen, stand die Frau hinter der Empfangstheke auf und rief ihnen »Einen schönen Tag noch!« hinterher.

48
    Als er von der Downing Street zurück in die Park Crescent kam, rannte Tweed sofort hinauf in sein Büro. Außer Monica, die wie üblich hinter ihrem Schreibtisch saß, wartete auch Marler auf ihn. Kurze Zeit nach Tweed kamen auch Paula und Newman herein und setzten sich. »Ich komme gerade von einem rekordverdächtigen Trip zum Bunker zurück«, sagte Marler.
    »Warum denn das?«, fragte Tweed, während er sich hinter seinen Schreibtisch setzte.
    »Nachdem Sie zur Botschaft abgefahren waren, hat mir Howard von der amerikanischen Flotte erzählt, die gerade Kurs auf England nimmt, und davon, daß Newman an Bord eines der Schiffe SEALs entdeckt hat. Er hat mir übrigens auch von seiner eigenen Fahrt zum Bunker und von dem Hubschrauber erzählt. Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen?«
    »Heraus damit.«
    »Howard hat mir gesagt, daß sich alle wichtigen Einrichtungen, die bisher hier gewesen sind, jetzt im Bunker befinden. Deshalb schätze ich, daß er eines der wichtigsten Angriffsziele der Amerikaner sein wird. Aus diesem Grund bin ich auch schnell hingefahren und habe mir die Verteidigungsvorkehrungen dort genauer angesehen. Sie sind nicht zu beanstanden.«
    »Schön. Und was ist jetzt Ihr Vorschlag?«
    »Ich finde, wir sollten Alf und seine Taxifahrer zum Bunker schicken.«
    »Das ist eine gute Idee. Aber sie fahren hoffentlich nicht im Konvoi dorthin, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Alf ist schließlich nicht blöd. Außerdem werden sie nach Einbruch der Dunkelheit fahren.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung. Monica, rufen Sie bitte Mrs. Carson an und sagen Sie ihr, daß sieben Männer mit ebenso vielen Taxis bei ihr einfallen werden.« Er schaute hinüber zu Marler.
    »Die Männer werden die Taxis irgendwo verstecken müssen, damit man sie aus der Luft nicht erkennen kann.«
    »Daran wird Alf bestimmt denken. Er weiß, was er tut.«
    »Eines noch«, sagte Tweed und zog eine Schublade auf. »Geben Sie ihm diese Karte, sonst findet er den Bunker nie.«
    »Ich wollte Sie schon danach fragen«, sagte Marler, der ans Fenster getreten war und hinausschaute. »Wenn man vom Teufel spricht. Da unten auf der Hauptstraße steht Alfs Taxi. Er hat wohl kurz angehalten, um eine Zigarette zu rauchen. Wenn ich schnell hinuntergehe, erwische ich ihn noch. Bis später, alle miteinander. Ich muss an die Arbeit.« Nachdem Marler wieder draußen war, sagte Tweed: »Mist! Ich habe vergessen, ihm etwas zu sagen.«
    »Was denn?«, fragte Paula.
    »Beim Überwachen des Bunkerbaus hat Marler einige sehr tiefe Schächte gefunden, die schon seit Jahrhunderten existierten. Er meinte damals, daß es sich um Ventilationsschächte für das alte Tunnelsystem handelte, das die Schmuggler angelegt hatten. Sie waren bereits mit Metallgittern abgedeckt gewesen, die Marler durch neue Konstruktionen ersetzen ließ. Viele der Gitter waren nämlich durchgerostet, und Marler wollte nicht, daß jemand in die Schächte stürzt. Ich befürchte nun, daß das eine oder andere der alten Gitter übersehen wurde.«
    »Ich werde sofort bei Mrs. Carson anrufen und es ihr mitteilen«, sagte Monica.
    »Mrs. Carson weiß Bescheid, ebenso wie alle anderen im Bunker. Nur eben die Taxifahrer nicht.«
    »Dann sind Sie also sicher, daß Sharon Charlie ist?«, fragte Paula, als Monica den Hörer abhob. »Vielleicht haben Sie fünf Minuten Zeit, mir die ganze Geschichte zu erklären.«
    »Wir haben wenig Zeit, aber sei’s drum.«
    »Haben Sie diesen Verdacht schon lange gehegt?«, fragte Paula weiter.
    »In gewisser Weise schon. Wer war denn immer am

Weitere Kostenlose Bücher