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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie dort zudem nicht nur Monica sondern auch Newman und Marler an. Als Paula eintrat, sprang Tweed auf und kam auf sie zu. »Was ist denn passiert?«
    »Ich sehe wohl sehr schlimm aus.« Paula ließ sich auf einen Stuhl sinken und schilderte den anderen ihr Erlebnis mit dem Glatzkopf. Dabei spürte sie, wie ihr die Knie unter dem Schreibtisch heftig zitterten. Jetzt, wo sie in Sicherheit war, begannen sich die Auswirkungen des Schocks bemerkbar zu machen. Auf Tweeds Veranlassung kochte ihr Monica eine Kanne Tee, den Paula dann mit viel Zucker trank, während sie mit ihrer Erzählung fortfuhr. Als sie fertig war, holte Monica den Verbandskasten und schmierte ihr Salbe auf die Schürfwunden, welche die Kettenglieder an Händen und Hals hinterlassen hatten. Newman blickte hinüber zu Tweed und sah, daß dieser fast ebenso aufgelöst war wie Paula. Tweed machte sich schlimme Vorwürfe, daß er Paula mit dem Taxi allein nach Hause geschickt hatte. Als Paula einmal nicht hinsah, bedeutete er Newman und Marler mit Zeichen, daß sie ihr jetzt nicht von der Ermordung des »Ohrs«
    erzählen sollten. Das könne bis später warten, wenn Paula sich wieder erholt hatte.
    »Das war’s«, sagte Paula am Ende ihrer Erzählung. »Ich glaube, ich gehe jetzt am besten erst mal nach Hause.«
    »Wir begleiten Sie«, sagte Tweed, ohne zu zögern. »Butler und Nield sind auch noch hier, die werden ebenfalls mitkommen. Ich möchte, daß sie über Nacht bei Ihnen bleiben. Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie ja zwei Sofas im Wohnzimmer. Ich bin gleich wieder da.« Paula protestierte zwar, daß das alles nicht nötig sei, aber Tweed ließ sich nicht davon abbringen. Ein paar Minuten später kam er mit Butler und Nield zurück. Nield ging sofort auf Paula zu. »Das ist ja ganz schrecklich, was Ihnen da zugestoßen ist. Wir haben mit Tweed gesprochen und uns schon einen Plan zurechtgelegt. Harry und ich fahren voraus in Ihre Wohnung und schauen uns dort erst mal ganz genau um. Dazu brauchten wir allerdings Ihren Schlüssel. Sie klingen gar nicht gut.«
    »Aber ich habe doch überhaupt nichts gesagt. Sie meinen wohl, daß ich nicht gut aussehe. Das mag allerdings der Fall sein. Vielen Dank für Ihr Mitgefühl, Peter. Hier ist der Schlüssel.« Als die beiden gegangen waren, wandte sie sich an Tweed.
    »Ich würde gern kurz ins Badezimmer gehen und mich waschen. Ich fühle mich schmutzig.«
    »Ich komme mit«, sagte Monica. Als Tweed mit Newman und Marler allein war, sagte er grimmig:
    »Da steckt bestimmt dieser Jake Ronstadt dahinter. Als ich im Goodfellows ihm gegenüber Paulas Namen erwähnt habe, ist ein ganz eigenartiges, gemeines Glitzern über seine Augen gehuscht.«
    »Wenn sich die Gelegenheit ergibt, breche ich dem Dreckskerl alle Knochen«, sagte Newman.
    »Das wäre mal ein Anfang«, ergänzte Marler. Zehn Minuten nachdem Butler und Nield gegangen waren, kamen Paula und Monica wieder ins Büro zurück. Paula hatte etwas Make-up aufgelegt und sich das Haar gebürstet, aber sie sah immer noch blaß und mitgenommen aus. In Newmans Mercedes fuhren sie zurück zu der Wohnung in der Fulham Road. Newman und Marler saßen vorn, während Tweed zusammen mit Paula die Rückbank einnahm. Tweed hatte den Arm um seine Mitarbeiterin gelegt, und Paula war ihm dankbar für diese Geste. Während der Fahrt durch die verlassenen, dunklen Straßen blickte Newman wiederholt in den Rückspiegel.
    »Wir werden verfolgt«, sagte er auf einmal. »Von einem Taxi. Ich fahre mal kurz links ran und schaue es mir etwas näher an.« Newman stieg aus und winkte dem Taxi. Zuerst sah es so aus, als wollte der Fahrer nicht anhalten, aber dann schien er es sich doch anders überlegt zu haben. Er starrte Newman unfreundlich an, als er die Tür öffnete. »Sind Sie schon lange hier in diesem Land?«, fragte Newman lächelnd.
    »Sicher. Aber was geht das Sie an?« Der Mann hatte einen starken amerikanischen Akzent. Newman packte ihn beim Kragen seiner Lederjacke und zerrte ihn auf die Straße. Der Amerikaner riß sich los und griff ins Innere seiner Jacke. »Das hättest du nicht tun soll.« Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn Newman gab dem Mann einen Kinnhaken, der diesen bewußtlos zusammenbrechen ließ. Newman packte ihn und schob ihn zurück auf den Fahrersitz. Dann öffnete er den Reißverschluß der Jacke und sah, daß der Mann ein Schulterhalfter trug, aus dem der Griff einer Waffe herausragte. In der Innentasche der Jacke steckte ein amerikanischer

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