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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Diplomatenpaß. Newman schaltete den Motor des Taxis aus, zog den Zündschlüssel ab und warf ihn in den Vorgarten eines nahen Hauses. Dann ging er zurück zu seinem Mercedes.
    »So, jetzt können wir weiterfahren«, sagte er, als er wieder hinter dem Steuer saß.
    »Wir wurden also verfolgt«, bemerkte Tweed nachdenklich. »Die haben offenbar den Taxifahrer bestochen.«
    »Nein«, sagte Newman, der weiterhin ab und zu in den Rückspiegel schaute, »der Fahrer war ein Amerikaner.« Er warf den Paß nach hinten. »Sehen Sie selbst.«
    »Ich frage mich, was mit dem wirklichen Fahrer passiert ist«, meinte Tweed, während er sich den Paß ansah. »Möglicherweise liegt er auf dem Grund der Themse«, sagte Paula seufzend. »Dort lassen sie offenbar alle ihre Opfer verschwinden.«
    »Der Mann in dem Taxi heißt Lew Willis«, sagte Tweed. »Ich werde von Paulas Wohnung aus Buchanan anrufen und ihm mitteilen, daß in dem Taxi ein Verdächtiger sitzt. Ohne seinen Diplomatenpaß wird der Typ eine Menge Ärger bekommen.«
    Butler erwartete sie am Eingang zu Paulas Wohnhaus. Als der Mercedes anhielt, kam Nield gerade mit dem anderen Wagen angefahren. Er stellte ihn ab und ging hinüber zu Butler. Tweed sagte Paula, sie solle mit Newman und Marler im Auto warten, bis er mit den anderen beiden gesprochen habe. Nield winkte seinem Chef fröhlich zu. »Harry hat die Wohnung überprüft«, sagte er zu Tweed, »und ich habe inzwischen eine Runde durchs Viertel gedreht und nach etwaigen verdächtigen Gestalten Ausschau gehalten. Scheint alles in Ordnung zu sein. Wie sieht es in der Wohnung aus, Harry?«
    »Alles paletti. In der Wohnung im Erdgeschoß ist niemand zu Hause. Offenbar wird sie zur Zeit nicht bewohnt. Ich habe in Paulas Wohnung die Vorhänge zugezogen und ein paar Lichter angemacht.«
    »Danke, Harry«, sagte Paula, die auf ein Zeichen Tweeds hin aus dem Wagen gekommen war.
    »Die Frau, die unter mir wohnt, ist verreist. Wie sind Sie überhaupt in meine Wohnung gekommen? Ich habe nämlich vergessen, Ihnen den Schlüssel für das zweite Schloß zu geben.«
    »Mit einem Dietrich. Das war ein Kinderspiel.«
    »Wissen Sie eigentlich, was für eine Strafe auf Einbruch steht?«, sagte Paula verschmitzt.
    »Und ob ich das weiß. Aber für eine schöne Frau tue ich einfach alles. Sollten wir nicht lieber hineingehen? Hier draußen friert man sich ja alles ab. Ich habe mir erlaubt, schon mal die Heizung aufzudrehen.«
    Als alle in der Wohnung waren, bestand Paula darauf, für alle Kaffee zu kochen. Tweed setzte sich ans Telefon und rief Buchanan an. Nachdem er den Hörer wieder aufgelegt hatte, sah er Paula an, die gerade den Kaffee eingoß. »Kann ich kurz mit Ihnen sprechen, oder fühlen Sie sich noch nicht fit genug?«
    »Es geht schon – reden Sie nur. Ich bin zwar ziemlich müde, aber mein Verstand arbeitet noch.«
    »Vergessen Sie das, was in der Eagle Street vorgefallen ist! Offiziell ist es nie passiert. Wir haben noch nie von dieser Straße gehört, geschweige denn von dem Lagerhaus. Wenn wir Buchanan davon berichten, werden wir in seine Untersuchungen mit hineingezogen, und dabei würden wir nur Zeit verlieren, die wir nicht haben. Die Leiche von Hank Sowieso.«
    »Hank Waltz«, sagte Newman.
    »Besser bekannt als Diamond Waltz. Das ist auch der Typ mit dem Lincoln neulich gewesen. Das erste Mal bin ich ihm über den Weg gelaufen, als ich vor ein paar Monaten in New York ein Interview mit Sir Guy Strangeways geführt habe.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß Strangeways einen Schlägertypen wie den als Leibwächter angeheuert hat?«, fragte Tweed ungläubig. »Sieht ganz so aus.«
    »Bevor ich unter die Dusche gehe, hole ich noch rasch zwei Decken für Pete und Harry«, sagte Paula, »damit sie es sich auf den Sofas bequem machen können.«
    »Eine Decke genügt«, entgegnete Nield.
    »Wir wechseln uns gegenseitig ab. Einer hält Wache, während der andere schläft. Wenn sich tatsächlich jemand in die Wohnung schleichen sollte, dann gnade ihm Gott.«
    »Dann sage ich schon mal gute Nacht«, sagte Paula. Sie ging zu Tweed und umarmte ihn.
    »Und machen Sie sich keine Vorwürfe mehr deshalb, daß Sie mich vom Goodfellows allein nach Hause haben fahren lassen. Ich kann schon selber auf mich aufpassen. Das habe ich heute Abend ja wohl bewiesen.« Als Paula im Badezimmer war, wandte Tweed sich an die anderen. »Ich wollte vorhin noch sagen, daß die Leiche von diesem Hank Sowieso wohl demnächst irgendwo stromabwärts

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