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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Unfug. London wimmelt jetzt von Bullen, die überall herumschnüffeln und ihre Informanten in der Unterwelt befragen. Ich bin sicher, daß Charlie in diesem Punkt einer Meinung mit mir ist.« Er stand auf und starrte die anderen an. Allein die bloße Anwesenheit des kleinen, in Lederjacke und Lederhose gekleideten Mannes mit dem übergroßen Kopf .wirkte auf seine Untergebenen Furcht einflößend. »So, und jetzt macht, daß ihr verschwindet«, sagte er und verließ noch vor allen anderen den Konferenzraum.
    Zur Mittagszeit hatten alle außer Monica und Paula das Büro in der Park Crescent verlassen. Paula hatte beschlossen, das Mittagessen ausfallen zu lassen. Die Bilder des Fernsehberichts hatten ihr gründlich den Appetit verdorben. Als das Telefon klingelte, sprach Monica kurz mit dem Anrufer und wandte sich dann an Paula.
    »Es ist Mrs. Carson aus dem Bunker. Sie sagt, daß Cord Dillon Schwierigkeiten macht. Wollen Sie mit ihr reden?«
    »Ja, geben Sie her! Mrs. Carson, hier spricht Paula. Was ist los?«
    »Dillon wird immer unruhiger. Er fühlt sich eingesperrt und redet davon, auf eigene Faust nach London zu fahren.«
    »Könnten Sie ihn bitte so lange beruhigen, bis ich bei Ihnen bin?«, fragte Paula, die sich schnell entschieden hatte. »Übrigens, haben Sie heute schon Nachrichten gehört?«
    »Nein. Mr. Dillon mag Fernsehen und Radio genauso wenig wie ich. Warum fragen Sie?«
    »Wahrscheinlich braucht Cord nur jemanden, mit dem er reden kann«, antwortete Paula ausweichend. »Sagen Sie ihm, daß ich auf dem Weg zu ihm bin und am Nachmittag im Bunker sein werde. Und schauen Sie sich zusammen mit ihm die nächsten Nachrichten im Fernsehen an. Das ist wichtig.«
    »In Ordnung. Freut mich, Sie bald zu sehen. Es ist manchmal verdammt still hier draußen auf der Romney Marsh.« Nachdem Paula aufgelegt hatte, nahm sie ihren pelzgefütterten Mantel vom Haken.
    »Monica, sagen Sie Pete Nield, daß ich rechtzeitig zurück sein werde, um mit ihm heute Abend ins Santorini’s zu gehen.«
    »Das ist doch das Lokal, in dem Newman mit Sharon Mandeville verabredet ist?«
    »Ganz genau. Ich konnte leider nicht die Bekanntschaft von dieser Mandeville machen. Ich möchte sie mir wenigstens aus der Entfernung einmal ansehen, aber ohne Bob in die Quere zu kommen. Sagen Sie doch bitte Tweed, daß ich schnell zum Bunker fahre, um Cord Dillon zu beruhigen. Bis dann.« Später, als sie gerade über die Grenze zur Grafschaft Kent fuhr, fällte Paula eine weitere spontane Entscheidung. Weil Parham auf ihrem Weg lag, beschloß sie, auf einen Sprung in Irongates vorbeizuschauen. Bei ihrem Besuch zusammen mit Tweed hatte sie kaum mehr als ein paar Worte mit Guy Strangeways gewechselt, vielleicht war er ja jetzt etwas gesprächiger.
    »Wie schön, daß Sie mich besuchen, meine Liebe. Kommen Sie doch herein«, tönte es aus der Sprechanlage. Im Gegensatz zum letzten Mal, als er sie aus dem Lautsprecher angeblafft hatte, kam Strangeways Paula diesmal geradezu überschwenglich freundlich vor. Als sie ihren Wagen unterhalb der Terrasse parkte, stand er schon an der Haustür und wartete auf sie. Paula drehte sich um und sah, wie sich das Tor der Einfahrt langsam wieder schloß. Auf dem Weg von London nach Parham hatte sie ständig das Gefühl gehabt, verfolgt zu werden, aber so sehr sie sich auch bemüht hatte, es war ihr nicht gelungen, einen Wagen zu entdecken, der hinter ihr hergefahren wäre. Vielleicht war es ja nur Einbildung gewesen, obwohl sie sich in solchen Dingen nur selten irrte. »Herzlich willkommen«, sagte Strangeways. »Mrs. Belloc richtet gerade etwas zum Tee her. Ich weiß, es ist ein wenig früh, aber was Sie nicht wollen, können Sie ja einfach stehen lassen.« Während Paula neben ihrem Gastgeber durch die leere Eingangshalle zur Bibliothek ging, musterte sie ihn eingehend. Er trug ein sportliches Jackett mit Lederflicken an den Ellenbogen, eine militärisch aussehende beigefarbene Hose und glänzend polierte handgenähte Schuhe. Trotz seiner äußerlichen Freundlichkeit kam er Paula ziemlich gestreßt vor. Seine Augen waren geschwollen, als hätte er in der letzten Zeit nur wenig geschlafen. Anstatt in einem knorrigen Befehlston wie das letzte Mal, sprach er jetzt mit freundlicher, angenehmer Stimme. Paula wartete, bis Mrs. Belloc, die sie mit stechenden Blicken bedachte, den Tee eingeschenkt und die Bibliothek wieder verlassen hatte.
    »Haben Sie schon von der Bombe in der Oxford Street gehört, Sir

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