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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Inspector Roy Buchanan soeben angekommen sei. Tweed sagte ihr, sie solle ihn sofort heraufkommen lassen. Als Buchanan hereinkam, waren alle erstaunt, was für ein grimmiges Gesicht er machte. Wortlos ließ er sich von Tweed einen Stuhl anbieten und von Monica einen Kaffee einschenken. »Den hab ich bitter nötig«, sagte er schließlich und blickte in die Runde. »Ich weiß, daß ich Ihnen allen vertrauen kann, deshalb will ich kein Blatt vor den Mund nehmen. Haben Sie schon die Nachrichten gehört?«
    »Welche Nachrichten?«, fragte Tweed. »Was ist eigentlich los mit Ihnen, Roy? Sie sehen ja völlig abgespannt aus.«
    »In einem großen Kaufhaus in der Oxford Street ist heute Vormittag eine Bombe explodiert. Das Kaufhaus war wegen einer Ausverkaufsaktion gerade gerammelt voll mit Kunden. Die Bombe war in der Parfümerieabteilung versteckt worden. Bisher hat sie dreißig Menschen das Leben gekostet. Darüber, wie viele Menschen verletzt wurden, liegen noch keine genauen Zahlen vor. Ich komme gerade vom Ort des Geschehens. Es war grauenhaft.«
    »Wer kann das getan haben?«, fragte Marler. »Eine radikale Splittergruppe der IRA?«
    »Mit Sicherheit nicht. Unsere Sprengstoffspezialisten haben nämlich eine weitere Bombe gefunden, die Gott sei Dank nicht losgegangen ist. Man hat sie entschärft und untersucht. Der Zündmechanismus besitzt eine dermaßen komplizierte Elektronik, daß er nicht von der IRA stammen kann.
    Unsere Spezialisten tippen eher auf das Silicon Valley in den Vereinigten Staaten. Raten Sie mal, wo die zweite Bombe versteckt war.«
    »Wo denn?«, fragte Tweed. »In der Abteilung für Spielzeug und Baby-Bekleidung. Übrigens sind auch dem ersten Sprengsatz einige Kinder zum Opfer gefallen.«
    »Diese verdammten Schweine!«, knurrte Newman. »Wie sind die Bombenleger denn in das Kaufhaus gekommen?«, wollte Tweed wissen.
    »Keine Ahnung. Die Angestellten, die um neun Uhr die Türen geöffnet haben, sollen keinerlei Anzeichen für einen Einbruch bemerkt haben. Die Attentäter müssen darüber hinaus die Alarmanlage aus und später wieder eingeschaltet haben, so daß niemand vom Personal mißtrauisch wurde.«
    »Vielleicht will hier jemand Angst und Schrecken verbreiten«, sagte Tweed.
    »Wenn das die Absicht der Bombenleger war, dann hatten sie damit vollen Erfolg. Noch bevor ich den Befehl zum Absperren der Oxford Street gegeben habe, war dort kein Mensch mehr zu sehen gewesen. Die Nachricht von der Explosion hat sich wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet.«
    »Haben Sie schon eine Vermutung, wer für den Anschlag verantwortlich sein könnte?«
    »Bisher leider noch nicht. Aber die Untersuchung läuft ja erst an.«
    »Roy, weshalb wollten Sie mich heute Nacht sehen?«
    »Zuerst einmal wollte ich Ihnen sagen, daß wir eine Leiche aus der Themse gefischt haben. Sie wurde auf einer Schlammbank südlich vom East End angespült. Es war kleiner, untersetzter Mann mit Glatze. Hank Waltz.«
    »Sind Sie sich da sicher?«
    »Ja. Ich kenne ihn doch von dem kleinen Zwischenfall mit dem Lincoln. Außerdem hatte er einen durchweichten amerikanischen Diplomatenpaß in der Hosentasche.«
    »Werden Sie die amerikanische Botschaft informieren?«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte Buchanan mit Nachdruck. »Sie werden es kaum glauben, aber ich habe den Paß verloren. Erst wenn die Yankees mich gezielt nach Waltz fragen, werde ich sie informieren. Und dann haben wir noch eine zweite Leiche gefunden.«
    »Auch in der Themse?«, fragte Tweed. »Nein. Ein anonymer Anruf hat uns auf sie aufmerksam gemacht. Er klang so mysteriös, daß ich selber hingefahren bin. Eigentlich dachte ich, wir würden einen weiteren Amerikaner finden, aber dem war nicht so. Der Tote lag vor einem Haus in der Regent Street. Er wurde von einer Gewehrkugel in der Stirn getroffen.«
    »Hatte der Mann denn auch Papiere bei sich?«
    »Ja. Einen Schweizer Paß auf den Namen Kurt Schwarz.«
    »Mord?«
    »Ohne jeden Zweifel. Und zwar mit einem einzigen Schuß. Wieso habe ich dabei bloß sofort an das Phantom denken müssen?«
    »Die gleiche Vorgehensweise also wie bei unserem Premierminister, diesem Heinz Keller in Deutschland und dem französischen Minister. Gibt es irgendwelche Zeugen?«
    »Ich habe meine Leute an jeder Haustür in der ganzen Straße klingeln und die Bewohner aus dem Bett holen lassen. Darunter war auch ein Mann namens Basil Windermere, von dem wir wissen, daß er sich von reichen Frauen aushallen lässt.«
    »Und was hat dieser

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