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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Bibliothek zog Paula ein kleines Notizbuch aus der Tasche, in dem mehrere Telefonnummern standen, die Monica für sie herausgesucht hatte. Eine davon war die von Basil Windermere. Paula wählte sie und wartete, daß jemand abhob. Kurz darauf hörte sie Windermeres gepflegte Stimme auf dem Anrufbeantworter:
    »Hallo, Sie haben die Nummer von Basil Windermere gewählt. Es tut mir entsetzlich Leid, aber ich bin im Augenblick nicht zu Hause. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen und Ihre Telefonnummer, damit ich Sie so bald wie möglich zurückrufen kann. Es war mir ein Vergnügen. Cheerio!« Windermere war also nicht daheim. Paula legte auf und ging zurück in die Eingangshalle, wo Strangeways sie instruierte, was sie zu tun hatte.
    »Bleiben Sie in der Halle, und bewegen Sie sich nicht von der Stelle«, befahl er in seinem altgewohnten Kommandoton. »Ich gehe hinaus und erkunde die Lage.« Dann öffnete er die Tür und ging nach draußen. Am unteren Ende der Stufen angekommen, marschierte er die Auffahrt entlang, als führe er eine Division in die Schlacht. Dabei hielt er das Gewehr ständig auf das Dach des Anwesens jenseits der Parkmauer gerichtet. Nach einigen Schritten blieb er stehen. »Drücken Sie auf den roten Knopf links von der Tür, und laufen Sie dann zu Ihrem Wagen«, rief er Paula über die Schulter zu.
    »Wenn Sie im Auto sind, fahren Sie so schnell wie möglich vom Grundstück. Draußen auf dem Platz ist nie viel Verkehr. Tut mir leid, daß das passieren mußte. Und jetzt los. Bewegung!« Paula tat, wie Strangeways ihr geheißen hatte. Sie drückte den Knopf, mit dem man das Parktor öffnete, rannte zu ihrem Wagen und sprang hinein. Strangeways trat, ohne das Gewehr zu senken, an den Rand der Auffahrt. Paula gab Gas, daß die Kieselsteine nur so spritzten, und raste hinaus auf den Platz vor dem Anwesen. Erst als sie in der Ortschaft war, verringerte sie ihre Geschwindigkeit so lange, bis sie wieder auf der offenen Landstraße war. Hier trat sie aufs Gas, und bald hatte sie Parham viele Meilen hinter sich gelassen. Immer wieder sah sie in den Rückspiegel. Obwohl sie kein anderes Fahrzeug entdecken konnte, war sie sich inzwischen sicher, daß ihr tatsächlich jemand von London aus gefolgt war. Die Regenwolken wurden immer dichter, während Paula auf einer mehrspurigen Schnellstraße Ashford umfuhr. Schließlich verdunkelten die Wolken den Himmel so sehr, daß Paula die Scheinwerfer des Wagens anschalten mußte. Auf einmal drang das entfernte Geräusch eines Hubschraubers an ihr Ohr, und kurz darauf konnte sie die Maschine sehen. Sie war nur etwas weniger als einen Kilometer entfernt. Der Hubschrauber, ein Sikorsky ohne Buchstaben oder Zahlen auf dem Rumpf, kam auf Paula zu, die zunehmend unruhiger wurde. Wenn sie wie geplant weiterfuhr, würde sie den Hubschrauber direkt zum Bunker lotsen. Links der Straße erstreckte sich ein weites Feld, über das gerade ein Traktor eine Egge zog. Kurz darauf kam eine alte Scheune in Sicht, deren Tor weit offen stand. Paula vermutete, daß dort der Traktor untergestellt wurde. Als sie wieder hinauf zu dem Hubschrauber blickte, sah sie, daß dieser gerade in einer tief hängenden Wolke verschwunden war. Paula reagierte sofort. Sie trat auf die Bremse und fuhr den Wagen in die große Scheune. Drinnen roch es nach Heu. Als der Wagen weit genug in der Scheune war, um aus der Luft nicht mehr gesehen werden zu können, stellte Paula den Motor ab und blickte durch das Tor nach draußen. Sie sah den Helikopter nicht, hörte aber das laute Geräusch der Rotorblätter. Er flog jetzt offenbar tiefer als zuvor. Während Paula auf den Hubschrauber lauschte, gönnte sie sich eine ihrer seltenen Zigaretten. Der Helikopter flog enge Kreise über dem Feld, und einmal klang er so, als würde er unmittelbar über der Scheune in der Luft schweben. Für Paula bestand jetzt kein Zweifel mehr daran, daß die Besatzung des Hubschraubers nach ihr Ausschau hielt.
    »Die letzten paar Tage waren alles andere als langweilig«, sagte sie zu sich selbst.
    »Erst der Anschlag auf Cord, dann das Erlebnis in der Eagle Street und heute der Anschlag auf mich bei Strangeways. Der Schütze war fraglos das Phantom. Und jetzt hocke ich hier und muss mich vor einem Hubschrauber verstecken.« Früher als sie es erwartet hatte, entfernte sich das Geräusch des Helikopters wieder, bis es schließlich nicht mehr zu hören war. Paula blieb trotzdem, wo sie war, denn schließlich konnte das ein Trick sein und der

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