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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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Spur, einen Beweis zu entdecken, ehe ihn jemand anderer fand. Einmal Polizist …
    Als ich wieder an Landry vorbeiblickte, ging Barbaro gerade in das Gebäude zurück.
    »Wer hat dir das gesagt?«, fragte Landry.
    »Lisbeth Perkins. Sie hat an jenem Abend im Players mit Irina gestritten, weil sie nicht wollte, dass Irina bis zur Afterparty blieb.«
    »Aber sie ist geblieben«, murmelte Landry.
    Er drehte sich von mir weg, dachte nach, ordnete Puzzleteile im Kopf. Ich kannte den Blick.
    »Was weißt du?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht.
    »Was weißt du?«, wiederholte ich, obwohl ich wusste, er würde es mir nicht sagen. Die Autopsie, dachte ich.
    »Du weißt, was ihr zugestoßen ist«, sagte ich. »Du weißt, wie sie gestorben ist, was der Mörder ihr angetan hat. Du weißt, ob es einen Mörder gab oder mehr als einen.«
    Er sagte nichts.
    »Sie war meine Freundin, Landry.«
    Er verzog das Gesicht. »Nenn sie nicht deine Freundin. Du hast dich immer nur über ihr Verhalten beklagt.«
    »Na und? Ich habe mich auch über dein Verhalten beklagt, als ich dich noch als Freund betrachtet habe. Aber da das nicht mehr der Fall ist, sollte ich wohl nicht erwarten, dass du mir etwas erzählst.«
    Er zuckte die Achseln. »Du hast mir jedenfalls nichts erzählt.«
    »Über was? Ich habe dir alles erzählt, was ich weiß, alles, was ich herausfinden konnte.«

    »Du hast mir nicht von Bennett Walker erzählt«, sagte er. »Wieso nicht? Es musste dir klar sein, dass ich es herausfinden würde.«
    »Ich habe es dir nicht erzählt, weil es ohne Belang ist. Es ist zwanzig Jahre her.«
    »Ich wette, es ist für dich von Belang.«
    »Red Klartext.«
    »Du denkst, dass Walker Irina umgebracht hat.«
    »Du weißt nicht, was ich denke«, sagte ich. »Es wird mehr und mehr deutlich, dass du in keiner relevanten Beziehung auch nur das Geringste über mich weißt.«
    »Vielleicht, wenn du reden...«
    »Warum sollte ich?«, fragte ich. »Wozu? Warum sollte ich dir etwas erzählen? Warum sollte ich dir vertrauen, James? Du hast mir bewiesen, dass du alles, was ich sage, gegen mich verwendest. Wenn ich als die Tochter von Edward Estes etwas gelernt habe, dann das, besser nichts zu sagen. Ich habe das Recht zu schweigen.«
    Er berührte mich am Arm, als ich weggehen wollte. Ich riss mich los und ging weiter. Ich wünschte, ich könnte aus meinem Leben hinausspazieren, in ein anderes hinein, in dem ich keine Vergangenheit hatte, niemand etwas über mich wusste und in dem ich sein könnte, wer ich sein wollte.
    Was für eine angenehme Vorstellung. Aber ich wusste nicht, wie ich eine andere Person werden sollte als die, die ich war, und ich wusste nicht, was ich anderes tun sollte, als weiterzugehen.

25
    Weiss kam angefahren und parkte auf der falschen Straßenseite am Gehsteig, während sich Elena in Richtung ihres Wagens entfernte.
    »Da geht der wandelnde Ärger«, sagte Weiss, als er ausstieg.
    »Halt’s Maul«, erwiderte Landry und wandte sich in Richtung Gebäude.
    Er wünschte sich einen Drink und eine Zigarette, und er wäre gern in der Lage gewesen, wie ein Soziopath jegliche Gefühlsregung abzustellen. Das Leben musste sehr viel einfacher sein ohne Gefühle, wenn man keine Energie auf Überreaktionen, Wut und Bedauern vergeudete. So wie die Dinge lagen, steuerte er auf einen frühen Tod zu.
    »Sie werden nicht kooperieren«, sagte Weiss. »Das ist die Sorte von Typen, die Anwälte, die dreihundert Dollar die Stunde kosten, in teuren Anzügen herumstehen lässt, nur weil sie gut aussehen.«
    »Sollen sie ihre bissigen Hunde nur rufen«, brauste Landry auf. »Ich pfeif drauf.«
    »Ich meine ja nur.«
    »Ich erwarte nicht, dass sie kooperieren. Ich will ein wenig Druck erzeugen. Wenn sie die DNA-Probe verweigern, wirken sie nur schuldig.«
    »Schuldig, einen Gruppenrabatt für einen Blowjob herausgeschlagen zu haben«, sagte Weiss. »Einen Mord haben wir damit noch lange nicht nachgewiesen.«
    »Sie nennen sich der Alibi-Club«, sagte Landry.
    »Der Alibi-Club? Wo hast du das her?«

    »Von der kleinen Perkins«, sagte er. Es war nicht direkt gelogen. »Sie sagte, ihre Partys würden ziemlich aus dem Ruder laufen.«
    »War sie Samstagabend dabei? Ich dachte, sie ist früher gegangen.«
    »Sie hat versucht, Irina Markova auszureden, dass sie bleibt.«
    Weiss blieb stehen und sah ihn an. »Wann hat sie dir das alles erzählt? Heute Morgen haben wir sie kaum dazu gebracht, uns ihren Namen zu sagen.«
    »Vielleicht mochte sie dich einfach

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