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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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landete.
    Barbaro musste, nun mit halber Geschwindigkeit, eine Schleife zurückreiten, um den Ball zu holen. Nur zur Übung wechselte er den Schläger vor dem Körper auf die linke Seite, streckte den Arm nach vorn, unter den Hals des Pferdes, und ließ den Ball über seine Linie rollen, ehe er ihn wieder hinüber zu seinem Freund schlug.
    Erneut war Walkers Timing falsch. Der Ball überquerte seine Linie fünf Schritte vor ihm. Er fluchte laut, spornte sein Pferd unnötigerweise an und riss dann die Zügel so gewaltsam zurück, dass das Pferd aufstieg, die Augen rollte und das Maul aufriss.
    Barbaro ritt zu Walker hinüber und stieß ihm den Schlägerkopf hart in die Seite.
    Walker sah ihn zornig an. »Was soll das, verdammt?«
    »Das Pferd kann nichts dafür, dass du zu blöd für das Spiel bist«, rief er. »Bestraf es nicht für deine Fehler!«
    Er belegte Walker mit ein paar spanischen Schimpfnamen und stieß ihm noch einmal den Schläger in die Seite.
    Walker holte zu einem bösartigen Schwinger aus, Barbaro parierte den Schlag mit dem Unterarm und stieß Walkers Arm nach oben.
    »Willst du mit mir kämpfen?«, schrie Barbaro. »Komm her, dann versohl ich dir den Arsch! Ich bin kein kleines Mädchen, das du durch die Gegend prügeln kannst!«
    Sie ritten nun Seite an Seite, die Ponys hatten die Ohren aufgestellt und scheuerten aneinander, während die Männer die Knieschützer gegeneinanderdrückten.
    Sie hatten diese Seite des Spielfelds für sich. Die Morgensonne brannte heiß vom Himmel, Männer und Pferde
schwitzten und keuchten heftig. Es war eigentlich als Trainingseinheit gedacht gewesen, eine Unterrichtsstunde für Walker und die Gelegenheit für Barbaro, ein paar Bälle vor dem Spiel am Nachmittag zu schlagen - die erste Runde eines hoch dotierten Turniers, das am Sonntag vor tausend oder mehr Zuschauern zu Ende gehen würde.
    Walker warf seinen Schläger auf die Erde und starrte seinen Freund und Lehrer an. Dann blickte er das Spielfeld hinab. Am anderen Ende wimmelte ein Haufen kleiner Kinder auf ihren Ponys umher und sammelte sich zu einer Unterrichtsstunde. Niemand war in Hörweite. Dennoch senkte er die Stimme.
    »Warum sprichst du es nicht endlich aus, Juan? Du glaubst, dass ich sie getötet habe, egal was ich sage. Du glaubst, ich laufe mitten in der Nacht einfach herum und bringe Mädchen um.«
    Barbaro lehnte sich im Sattel zurück. Sein Pferd beruhigte sich, blieb aber wachsam. »Brody hat mir heute Morgen erklärt, dass ich einen Anwalt brauche und er einen für mich engagiert hat - Elenas Vater.«
    »Tja, das dürfte deine Chancen, sie zu ficken, erheblich schmälern«, sagte Walker. »So ein Pech auch.«
    »Ich habe es abgelehnt.«
    »Dann nimmst du dir eben einen andern.«
    »Nein«, sagte Barbaro.
    Walker sah zu den Kindern auf der anderen Spielfeldseite, während er das verdaute. Dann blickte er zurück zu Barbaro. »Wenn wir andern alle Anwälte haben und du hast keinen, dann sieht es so aus, als hätten wir etwas getan und du nicht. Die Detectives werden denken, sie könnten dich gegen uns in Stellung bringen.«

    Barbaro sagte nichts.
    »Können Sie es?«, fragte Walker.
    »Ich will nichts mit der Sache zu tun haben. Es widert mich an.«
    »Ha! Es widert dich an ? Als hättest du nicht immer kräftig mitgefeiert. Himmel noch mal, du hast mehr Frauen gevögelt, als die meisten Männer in ihrem Leben zu Gesicht kriegen. Und du hast mir nie den Anschein erweckt, als müsste man dich gewaltsam festhalten, wenn dir einer geblasen wurde.«
    »Aber es ist nie jemand gestorben deswegen«, sagte Barbaro.
    »Hör zu«, sagte Walker, »du hängst da mit drin. Denkst du, die Bullen werden dich für einen Chorknaben halten? Nimm den verdammten Anwalt. Wenn wir alle zusammenhalten, kann uns nichts passieren.«
    Barbaro legte die Hände auf den Sattelknauf und seufzte. Er sah zu den Kindern auf der anderen Spielfeldseite, deren Helme größer aussahen, als sie waren. Das Leben war noch neu und ungetrübt für sie, voller Unschuld und Möglichkeiten.
    »Sie war tot, als ich sie gefunden habe«, sagte Walker. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich hatte das Bewusstsein verloren, wie du dich vielleicht erinnerst.«
    »Du warst als Letzter bei ihr«, sagte Barbaro. »Daran erinnere ich mich. Ich erinnere mich, dass du wütend deswegen warst. Ich erinnere mich, dass sich Irina über dein Schmollen lustig gemacht hat. Ich erinnere mich, dass du es nicht gut aufgenommen hast.«
    »Und deshalb muss ich

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