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Kalymnos – Insel deines Schicksals

Kalymnos – Insel deines Schicksals

Titel: Kalymnos – Insel deines Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hampson
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um sich von ihr zu verabschieden. Was hatte das zu bedeuten?
    Endlich drehte sich Doneus um und öffnete die Fahrertür. Jason sprang auf die Rückbank, und Sekunden später rollte das Auto die Mole entlang, bis es hinter den Lagerschuppen verschwand.
    Schon wollte Julie sich abwenden, als sie den Wagen erneut erblickte. In hohem Tempo fuhr er die Küstenstraße entlang und wurde immer kleiner, bis er schließlich am Horizont ins Meer zu tauchen schien.

4. KAPITEL
    Doneus' Bild, wie er auf der Mole stand und ihr verstohlen zuwinkte, wollte Julie während der gesamten Rückfahrt nicht aus dem Kopf gehen. Was immer ihr Onkel über diesen Mann auch erzählt hatte - mit keiner Silbe hatte er dessen Eleganz, sein ungewöhnlich gutes Aussehen und erst recht nicht seine aristokratische Erscheinung erwähnt.
    Als sie am Nachmittag des nächsten Tages in Belcliffe House eintraf, wartete ihr Onkel schon ungeduldig. Umso überraschter war er, dass Julie zunächst nichts Besseres zu tun hatte, als von dem Mann zu schwärmen, der sie und ihre gesamte Familie bedrohte.
    „Zugegeben, er sah nicht schlecht aus, wenn ich mich richtig erinnere, er war groß und schlank. Aber aristokratisch?" Unwillkürlich musste Sir Edwin schmunzeln. „Hast du wirklich aristokratisch gesagt? Nein, alles in allem wirkte er wie ein ganz einfacher Mann
    - der er ja wohl auch ist. Mehr als sein Aussehen interessiert mich jedoch, ob er das Geld angenommen hat."
    Sie saßen im Salon und tranken Tee. Im Kamin loderte ein Feuer, das dem Raum mit seinem edlen Interieur eine zusätzliche Behaglichkeit verlieh. Draußen neigte sich ein trüber Oktobertag dem Ende entgegen, der in nichts dem strahlend blauen Himmel über Kalymnos gleichen wollte, den Julie noch gestern bewundert hatte. Erneut erschien vor ihrem inneren Auge der Mann, dem sie dort begegnet war und dessen Name - Hades, Gott der Unterwelt - so gar nicht zu seiner eleganten Erscheinung passen wollte. Wieder musste sie daran denken, wie er auf der Mole gestanden und auf die Abfahrt des Schiffes gewartet hatte, um kaum merklich eine Hand zu heben und ihr zum Abschied zuzuwinken.
    „Ich habe dich etwas gefragt, Julie." Die Stimme ihres Onkels riss sie aus den Gedanken. „Hat er das Geld akzeptiert?"
    „Nein, hat er nicht." Julie lehnte sich entspannt in das Polster ihres Sessels zurück.
    Ließ sie das Ganze wirklich so kalt, wie es schien? Hatte sie sich in ihr Schicksal gefügt?
    Oder war sie tatsächlich davon überzeugt, dass Doneus seine Drohung, allem, was er gesagt hatte, zum Trotz, doch nicht wahr machen würde? Wider besseres Wissen wollte sie sich von dem Gedanken nicht abbringen lassen, dass er es nicht einmal wirklich vorgehabt hatte - dafür hatte er viel zu feine Manieren.
    Dabei konnte an seiner Entschlossenheit kein vernünftiger Zweifel bestehen. Dass sie überhaupt nach Kalymnos hatte fahren müssen, war der beste Beweis dafür. Und doch spürte Julie tief im Innern, dass hinter all dem ein Geheimnis steckte, das sie lüften musste, damit sich der Widerspruch in ihren Gedanken und Empfindungen auflöste.
    „Muss ich dir denn jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen?" Langsam begann ihr Onkel sich zu ärgern. „Hat er die zweihundert Pfund wirklich abgelehnt?"
    „Nicht nur die, sondern sogar die fünfhundert Pfund, die ich ihm angeboten habe.
    Schlimmer noch. Er hat mich geradezu ausgelacht."
    Ungläubig blickte Sir Edwin seine Nichte an: „Hat er wirklich fünfhundert Pfund ausgeschlagen? Kann er sich das denn überhaupt leisten?"
    „Nach allem, was ich beurteilen kann, nicht. Er lebt in äußerst ärmlichen Verhältnissen." Wieder kreisten ihre Gedanken um das Rätsel, auf das sie einstweilen keine Antwort hatte. Doneus war entschlossen, sie, Julie, zu heiraten. Aber über seine Gründe konnte sie bislang nur spekulieren. Sie riss sich zusammen und berichtete ihrem Onkel detailliert, was vorgefallen war.
    „Ich verstehe immer weniger, warum der Kerl das Geld nicht angenommen hat", sagte er, nachdem Julie ihren Bericht beendet hatte. „Was will er denn stattdessen?"
    „Das, was du ihm versprochen hast - mich."
    „Das ist die reinste Erpressung. Wenn du mich fragst, gehört der Mann hinter Gitter!"
    rief ihr Onkel erbost.
    „Das trifft dann auf andere genauso zu." Jetzt nahm sie ihren Peiniger auch noch in Schutz! Was hatte die kurze Begegnung mit diesem Mann nur in ihr ausgelöst?
    „Wenn ich bloß wüsste, was der Kerl vorhat?" Sir Edwin ignorierte Julies

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