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Kammerflimmern

Kammerflimmern

Titel: Kammerflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Even Anne; Holt Holt
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den Quatsch«, sagte er.
    Hinter sich hörte er Peter seufzen. »Dein Problem, David, ist, dass du allen anderen sagst, sie sollen den Quatsch lassen. Lass du den Quatsch doch selbst. Heute Morgen haben wir drei Röhrchen Kokain in deinem Schreibtisch gefunden. Du hattest sie nicht mal eingeschlossen.«
    »Holly, oder? Die konnte den Mund nicht halten.«
    »Spielt keine Rolle. Es ist aus, David. Setz dich.«
    »Ihr schafft das nicht ohne mich«, sagte David.
    »Natürlich schaffen wir das ohne dich. Es ist uns natürlich nicht recht. Aber du lässt uns keine Wahl. Ein Unternehmen wie dieses muss extrem strenge Sicherheitsregeln befolgen. Du bist ein Risiko. Ein verdammt großes Risiko, und damit können wir nicht mehr leben. Setz dich endlich.«
    »Ist dir klar, was hier abläuft? Habt ihr überhaupt daran gedacht, dass ich geradewegs zu Boston Scientific oder St. Jude spazieren und denen zeigen kann ...«
    »Setz dich, verdammt noch mal!«
    Peter Adams war zwar jetzt fünfzig, aber er war ein durchtrainierter Mann. In seiner geräumigen Wohnung in der 66. Straße hatte er ein gut ausgerüstetes Fitnessstudio. Ehe der schmächtige David Crow wusste, wie ihm geschah, hatte sein Chef von hinten beide Arme um ihn geschlungen, ihn hochgehoben und zum Tisch getragen, wo er mit dem Fuß den Stuhl vom Boden hob und den jungen Mann auf den Sitz knallen ließ.
    »Au«, schrie David. »Verdammte Kacke!«
    Peter beugte sich so nah über sein Gesicht, dass David die Hände zur Abwehr hob.
    »Wag es ja nicht, uns zu drohen«, fauchte Peter. »Ein falsches Wort, und ich werfe dich den Wölfen zum Fraß vor!« Er atmete schwer und kehrte an seinen eigenen Platz zurück. Für eine Weile saß er mit fast trauriger Miene schweigend da. »Du unterschreibst dieses Dokument hier«, sagte er endlich und zog einige zusammengeheftete Bögen aus dem roten Ordner. »Danach bekommst du einen Scheck über hunderttausend Dollar und verlässt das Haus.«
    »Was ist das?«, fragte David und nickte zu den Papieren hinüber.
    »Lies.«
    »Keinen Bock. Was ist das?«
    »Eine Erklärung.«
    »Worüber denn?«
    »Dass du die Kündigung einreichst, zugibst, was du getan hast, eine dreijährige Quarantäne von allen Tätigkeiten garantierst, die möglicherweise mit Mercury konkurrieren können, und dass du damit einverstanden bist, dass alle Informationen über dich an die Polizei gehen, sowie du gegen diese Abmachung verstößt. Ich rede hier von diesem Kokainfund und den beiden vorigen. Ich kann außerdem mitteilen, dass alle Vergleiche, die du mit den von dir belästigten Frauen eingegangen bist, in dem Moment ungültig werden, in dem du diese Abmachung brichst. Einseitig. Diese Damen können dich also verklagen, ohne die teilweise hohen Entschädigungssummen zurückzahlen zu müssen. Falls du deine Zusage nicht einhältst.«
    »Ihr habt schnell gearbeitet, ich muss schon sagen. Das alles in nur zwei Stunden.«
    »Unsere Anwälte haben sich das alles längst vorgenommen. Liest du jetzt oder was?«
    David rutschte auf dem Stuhl hin und her. Am liebsten wäre er aufgesprungen und davongestürzt, wie damals, als Mama die Treppe runtergefallen war. Er schwitzte so sehr, dass es in seinen Augen brannte.
    Sie würden ohne ihn nicht zurechtkommen. Er führte alle Tests durch. Fand die Löcher in den Programmen, die die anderen Idioten entwickelten. Nur er, David Crow, konnte garantieren, dass der von Mercury produzierte Krimskrams wirklich funktionierte.
    Dass sie ihn gehen lassen wollten, war nicht zu begreifen. Eines Abends hatte er einen Kollegen zum anderen sagen hören: »David Crow is fucking untouchable!«
    Das stimmte. Niemand konnte ihm etwas anhaben.
    Goldknabe und Genie.
    Wenn sie wüssten, was er nachts getrieben hatte, im Labor, wenn er allein war.
    »Du hast Geld erwähnt«, sagte er.
    »Wenn es etwas gibt, wovon du genug hast, dann ist es Geld. Aber der Ordnung halber und als kleine Aufmerksamkeit geben wir dir hunderttausend Dollar, wenn du diese Abmachung unterschreibst, deine Schlüsselkarte überreichst und das Gebäude für immer verlässt.«
    »Ich muss meine Sachen holen«, sagte David.
    Peter lächelte nachsichtig und schüttelte den Kopf. »Aber David. Natürlich kannst du nichts mitnehmen. Ein kluger Junge wie du muss das doch verstehen. Die Security geht dein Büro durch und sucht die persönlichen Dinge heraus. Wir packen einen Karton und schicken ihn dir. Ist dir nicht gut, David?«
    Peter Adams beugte sich vor und lächelte

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