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Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Titel: Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Gude
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willen sollte ich das tun? Ich habe ihm vor ein paar Minuten berichtet,
sein Herz stamme von einem schwedischen Zehnkämpfer, der bei einem Holzfällerwettbewerb
in der Nähe von Uppsala in eine laufende Motorsäge gestürzt ist. Die Story ist übrigens
wasserdicht und googlesicher, sogar der Todeszeitpunkt passt perfekt. Ich habe Welders’
Links zu den einschlägigen Berichten einer schwedischen Regionalzeitung mit auf
den Weg gegeben. Den Text versteht keine Sau, aber Fotos und Datum passen perfekt.
Dieser kleine Nazi mit seinem großen Ersatzherz fühlt sich jetzt tatsächlich wie
eine nordische Gottheit! Ich weiß, wie man einen Menschen glücklich macht. Er hat
sein Honorar übrigens sofort bezahlt. Bar.
     
    Klient: Das
heißt, Ihre Arbeit für ihn ist damit abgeschlossen?
     
    Detektiv: Nicht
ganz. Ich habe nach wie vor den Auftrag von ihm, die Herkunft des gefälschten Briefes
und der Placebos zu klären. Und da steht Ihr Freund Fliedmann bei mir ganz oben
auf der Fahndungsliste. Wissen Sie was, Jacques? Ich glaube, Ihr Münchner Freund
benutzt Sie. Er hatte Welders längst im Visier und braucht einen Beobachter vor
Ort. Einen Jagdhund, der die Schweißspur der angeschossenen Beute verfolgt. Entschuldigen
Sie – das Telefon. Detektei Rünz, was kann ich für Sie tun?
     
    (…) DU WAGST
ES, HIER ANZURUFEN? NACHDEM DU MIR DIESE SCHLÄGERBANDE … (…) Versuch jetzt nicht,
das abzustreiten! Und was soll das heißen: ›Du willst nicht mit mir sprechen.‹ Warum
zum Teufel rufst du mich dann an? (…) Du willst WAS? Das glaube ich jetzt nicht.
Ja, der ist hier.
     
    Also dazu fällt
mir jetzt nichts mehr ein. Für Sie, Jacques.
     
    Klient: Für
mich? Absurd, wer sollte mich hier anrufen?
     
    Detektiv: Meine
Exfrau.
     
    Klient: Oh,
danke. Ich übernehme.
     
    Hallo, schön
deine Stimme zu hören! (…) Ja, sorry, mein Akku scheint leer zu sein. Das mit neulich
Abend tut mir übrigens leid, ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. (…)
Heute Abend? Warum nicht? Gerne! (…) 20:00 Uhr passt perfekt. (…) Ich dich auch.
Bis später!
     
    Detektiv: Ich
überlege gerade, ob ich Sie aus dem Fenster werfe oder Ihnen mit einer Whiskyflasche
den Scheitel nachziehe.
     
    Klient: Ich
bitte Sie, Karl. Das ist nicht die Art, wie Erwachsene Konflikte lösen. Wo waren
wir stehen geblieben mit Welders?
     
    Detektiv: Sie
sagten: ›Ich dich auch.‹
     
    Klient: Ähm
– wie bitte?
     
    Detektiv: Als
Sie das Gespräch mit meiner Exfrau beendeten, sagten Sie: ›Ich dich auch.‹ Auf welche
Äußerung meiner Frau bezog sich das?
    Klient: Ach
nichts, sie sagte nur so was wie: ›Ich informiere dich, wenn bei mir noch was dazwischenkommt.‹
     
    Detektiv: Worauf
Sie zärtlich ›Ich dich auch.‹ hauchen? Das ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört
habe. Schön zu sehen übrigens, dass Sie schon Phase zwei der heterosexuellen Paarbeziehung
erreicht haben.
     
    Klient: Und
was sollte das für eine Phase sein?
     
    Detektiv: ›Mein
Akku ist leer‹ – ich bitte Sie, was für eine abgeschmackte Ausrede. Frisch Verliebte
laufen grundsätzlich mit Handys herum, deren Akkus fast platzen.

10
     
    Detektiv: Himmel,
Jacques. Sie stürmen hier rein, als wäre eine Horde Zombies hinter Ihnen her. Es
ist fast 22:00 Uhr, ich wollte gerade abschließen und nach Hause gehen. Was ist
los?
     
    Klient: Abschließen
– eine gute Idee. Schnell, schließen Sie die Tür hinter mir ab, wir haben nicht
viel Zeit!
     
    Detektiv: Warum
sollte ich das tun, und was haben Sie mit meinem Schreibtisch vor? Er steht gut
da, wo er steht.
     
    Klient: Wir
müssen das Ding hinter die Tür schieben, sonst tritt er sie ein. Verdammt, jetzt
helfen Sie mir doch!
     
    Detektiv: Wer tritt
meine Tür ein?
     
    Klient: Welders,
was denken Sie denn?
     
    Detektiv: Sie
haben ihn gesehen?
     
    Klient: Reiner Zufall, unten im
Foyer, als ich den Aufzug betreten wollte. Zum Glück läuft das Ding wieder.
Verdammt, dieser Schreibtisch ist schwerer als eine Schrankwand. Er hat mich
zum Glück nicht bemerkt, ist die Treppe hochgegangen, während ich in den Lift
sprang. Und wenn mich nicht alles getäuscht hat, trägt er unter seiner Jacke
etwas, das einer abgesägten Schrotflinte ziemlich ähnlich sieht.
Wahrscheinlich hat er irgendwie herausgefunden, dass Sie ihn belogen haben.
Warum fummeln Sie jetzt an dieser Schublade herum? Helfen Sie mir endlich beim
Schieben! – Um Himmels willen, was ist das?
     
    Detektiv: Ein
Ruger Super Redhawk Kaliber 45.

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