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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Zerberus … und sein Vater. Er blickte zu seiner Mutter, die Augen weit aufgerissen.
    »Vater.«
    Livia nahm ihn in die Arme, drückte ihn an ihre Brust und streichelte ihm den Hinterkopf.
    »Ja. Titus ist tot. Ermordet.«
    Marcus spürte, wie ein furchtbarer Schmerz durch seinen Körper flutete, als hätte man ihm das Herz aus dem Leib gerissen. Er sehnte sich nach seinem Vater wie niemals zuvor. Er wollte ihn jetzt und hier bei sich haben. Er wollte sich in seinen starken Armen sicher und geborgen fühlen, sein herzliches Lachen hören. Der Schmerz war unerträglich. Er barg das Gesicht in den Falten von Livias Gewand und schluchzte.
    »Still, mein Kind«, sagte seine Mutter nach einer Weile. »Du kannst jetzt nichts mehr machen. Er ist fort. Sein Schatten hat sich zu denen seiner Kameraden in der Unterwelt gesellt. Titus hat jetzt seinen Frieden. Er wacht nun über uns. Du musst ihm zeigen, dass du stark bist. Trockne dir also die Augen.« Sie hielt einen Augenblick inne und fuhr dann fort: »Dein Vater soll stolz auf dich sein. Du musst sein Andenken ehren, auch wenn du noch nicht weißt …« Sie unterbrach sich und bettete ihn sanft wieder auf sein Lager. Marcus’ Augen brannten vom Weinen und es pochte dumpf in seinem Schädel. Seine Mutter blickte ihn unverwandt an und Marcus nickte.
    Er schluckte und versuchte, nicht an seinen Vater zu denken. Er sah sich noch einmal im Käfig um. »Wohin fahren wir?«
    »Sie bringen uns nach Stratos.«
    Marcus runzelte die Stirn. Von diesem Ort hatte er noch nie etwas gehört. »Ist das weit weg von Zuhause?«
    Livia nickte.
    Er schaute durch die Gitterstäbe. Der Karren rumpelte eine breite Straße entlang. Auf der einen Seite erhoben sich Berghänge, die mit dichten Pinien- und Eichenwäldern bewachsen waren. Auf der anderen erstreckten sich Olivenhaine. Gelegentlich erblickte er das Meer, das in der Ferne glitzerte. Die Landschaft war ihm fremd.
    »Wie lange sind wir schon in diesem … Käfig?«
    »Drei Tage. Du warst bewusstlos, als man uns mit dem Schiff zum Festland gebracht und dann auf diesen Karren verladen hat.«
    Drei Tage! Marcus war erschrocken über diesen Gedanken. Sie mussten schon viel weiter von seinem Zuhause entfernt sein, als er es je zuvor gewesen war. Er bekam Angst.
    »Marcus, hör zu – wir werden auf den Sklavenmarkt gebracht«, erklärte ihm seine Mutter so vorsichtig wie möglich. »Decimus hat befohlen, dass wir als Sklaven verkauft werden, um die Schuld einzulösen. Ich denke, dass er versucht, uns so weit wie möglich von Lefkada fortzubringen. Dann ist es weniger wahrscheinlich, dass irgendjemand herausbekommt, was er getan hat, um sein Geld zurückzubekommen.«
    Die Worte seiner Mutter bereiteten Marcus großes Entsetzen. Der Gedanke, dass sie in die Sklaverei verkauft werden sollten, traf ihn wie ein Schlag. Von allen Schicksalsschlägen, die einem zustoßen könnten, war die Sklaverei der schlimmste. Als Sklave war man keine Person mehr, nur noch ein Gegenstand. Marcus blickte zu seiner Mutter auf. »Sie können uns nicht verkaufen. Wir sind freie Bürger.«
    »Nicht, wenn wir Decimus das Geld nicht zurückzahlen können«, antwortete sie traurig. »Wenigstens in dieser Hinsicht hat er das Recht auf seiner Seite. Aber er weiß, dass er große Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn das Gerücht umgeht, dass er einen von Pompeius’ Veteranen getötet und dessen Familie in die Sklaverei verkauft hat, und wenn Pompeius davon hört.« Sanft hob sie mit der Hand Marcus’ Kinn und sah ihm fest in die Augen. »Wir müssen vorsichtig sein, Marcus. Thermon hat gesagt, dass er uns alle auspeitschen lässt, wenn wir auch nur ein Wort darüber verlieren, was geschehen ist. Hast du mich verstanden?«
    Marcus nickte. »Aber was können wir machen?«
    »Machen? Im Augenblick gar nichts.« Sie wandte den Kopf ab und sprach mit gebrochener, verzweifelter Stimme weiter. »Die Götter haben mich verlassen. Es muss so sein. Nach allem, was geschehen ist, ist es ein harter Schlag, dass ich in die Sklaverei zurückkehren soll. Es ist so grausam.«
    Marcus spürte, wie eine kalte Hand sein Herz ergriff. Was konnte seine Mutter damit gemeint haben? In die Sklaverei zurückkehren? »Du warst eine Sklavin, Mutter?«
    Livia wandte ihr Gesicht ab. »Ja.«
    »Wann?«
    »Als ich ein Kind war, Marcus.«
    »Nein.«
    Sie nickte. »Ich wurde mit vier Jahren an einen Haushalt in Kampanien südlich von Rom verkauft. Über sechzehn Jahre lang war ich Sklavin, bis

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