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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sondern
blind. Denn daß alles viel teurer kommt, wenn wir beraubt werden, liegt doch
auf der Hand. Unbezahlbarer Wert ist uns verloren gegangen mit dem Diebstahl
der Prückner-Melbaschen Schatztruhe. Denn...“
    Er holte tief Luft. Es war zu
befürchten, daß er wieder zu einem Vortrag, einem längeren, ansetzte.
    Rasch sagte Glockner: „Das ist
Ihr Problem, Dr. Vlichtmeier. Wir haben also gewarnt. Sollte Ihnen was
Verdächtiges auffallen, rufen Sie mich sofort an. Und zum Trost: Falls
Drachenauge entwendet wird, weiß ich zumindest, wo dann sofort gesucht werden
muß. Die Geier, die das Schwert begehren, sind bekannt — wissen aber nicht, daß
wir sie kennen.“
    Vlichtmeier stöhnte. „Wie soll
einer wie ich noch ruhig schlafen? Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen
faulen Job, den man — egal, was passiert — ungerührt aussitzen kann:
Bundeskanzler, meinetwegen. Oder Verfassungsschützer. Die haben es gut.“
    „Kommt darauf an“, Tim lachte,
„wie dick das Fell ist.“
    Sie verabschiedeten sich.
    Auch die Gäste strömten oder
tröpfelten ins Freie.
    Der Himmel hatte sich
verdunkelt. Keine Sonne mehr. Aber Tims Indianerblick stellte fest, Regen war
so schnell nicht zu befürchten.
    Deshalb entschieden die Kids
sich dagegen, als Glockner sie wieder einladen wollte in seinen BMW.
    „Papi, wir socken noch ein
bißchen durch die City“, meinte Gaby und küßte ihren Vater auf die Wange.
„Klößchen will uns Eis spendieren. Außerdem ist unser Outfit so stark. Das muß
man den Leuten mal zeigen.“
    Glockner lachte und fuhr ab.
    „Ich erinnere mich zwar nicht“,
sagte Klößchen, „daß ich eine Runde Gefrorenes schmeißen wollte — aber da Gaby
mich so charmant dazu zwingt, lasse ich mal den Großzügigen raushängen.“
    „Edel von dir“, lächelte Tims
Freundin.
    Der TKKG-Häuptling hatte seine
Jacke ausgezogen und über die Schultern gehängt. An einen Laternenpfahl
gelehnt, spähte er über den Parkplatz, der sich allmählich leerte.
    In der vorletzten Reihe stand
ein schwarzer Rolls Royce. Kein Chauffeur. Kein roter Teppich zum Einsteigen.
Aber zwei Typen lungerten in der Nähe herum. Ab und zu näherten sie sich dem
Nobel-Fahrzeug und hinterließen ihre Fingerabdrücke auf dem glänzenden Lack.
Als wollten sie das Protzauto streicheln.
    „Ssssst!“ machte Tim. „Dreht
mal eure Glotzer in nordwestliche Richtung. Dort sind Hahrmann und Dröhnkop,
die vermöbelten Schwertjäger.“
    In Hahrmanns Nußknacker-Gesicht
glühte die Nase rot wie eine Erdbeere. Keine Folge von Schnaps-Mißbrauch war
das, sondern das Ergebnis von Tims Faustschlag.
    Dröhnkop hatte sein Teiggesicht
mit einem Pflaster verziert — im Kinnwinkel, schräg vor dem Ohr.

    „Wollen die den Rolls klauen?“
fragte Klößchen.
    „Ich glaube eher“, sagte Tim,
„sie warten auf den Besitzer.“
    „Und wer ist das?“
    „Die Karre könnte Drauschilt
gehören.“
    Er hatte richtig vermutet, denn
der Schwertsammler nahte. „Der läuft, als hätte er in die Hose gemacht“, meinte
Karl. „Vielleicht hat er“, grinste Klößchen, „war ja auch eine lange
Vorführung. Und alles im Stehen.“
    „Starrt nicht so hin!“ sagte
Tim. „Duckt euch ein bißchen. Die beiden Handlanger kennen uns.“
    Aber sie sahen nicht her über
etwa 30 Wagendächer, sondern hatten nur Augen für ihren Chef.
    Sie sülzten.
    Drauschilt redete wie ein
Herrscher mit Untertanen. Hahrmann nickte ständig. Dröhnkop auch. Aber der war
auf feige Weise aufsässig. Denn als Drauschilt ihm für einen Moment den Rücken
zuwandte, machte Teiggesicht die Fingergeste, zeigte den gestreckten
Mittelfinger aus geballter Faust.
    „Sie mögen ihren Boss nicht“,
stellte Gaby fest. „Aber sie kuschen vor seinem Geld.“
    Sie reden über Drachenauge,
dachte Tim. Wahrscheinlich besprechen sie einen Plan. Einbruch. Schwert klauen.
Verdammt, wir brauchten ein Richtmikrophon. Lauschangriff — das wäre jetzt
angesagt.
    Drauschilt, der noch neben dem
Wagen stand, hatte die Fahrertür geöffnet, plumpste auf den Sitz und — nahm den
Hörer des Autotelefons ans Ohr.
    Er wählte nicht.
    Offensichtlich wurde er
angerufen.
    Die Tür blieb offen.
    „Gaby!“ sagte Tim hastig. „Dich
kennen sie nicht, die beiden Handlanger. Versuch, wie dicht du rankommst. Zum
Mithören.“
    Gaby lachte. „Endlich werde ich
gebraucht.“
    „Du bist unverzichtbar“, sagte
Tim. „Jedenfalls für mich.“

17. Meerschweinchen Sigismund
     
    Bernd, die Ameise, stand in
einer

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