Kampf um die Liebe
Einlage als Mordverdächtiger. Wobei mir einfällt warum weiß eigentlich niemand von uns etwas davon?“ Er stöhnte auf, wie hatte sie das nur herausgefunden? Sie setzte nach: „Sie sagt sie hat eine Akte davon gesehen. Versucht jemand dich reinzulegen? Oder stimmt es?“ „Noch schlimmer, ich habe sie wirklich umgebracht“, warf er ihr provokant hin. Jess weitete entsetzt die Augen, ehe sie ihn anklagen konnte, verwandelte er sich und hetzte mit einem gequälten Heulen davon. Nun hatte er alles verloren.
10.Kapitel
Briana war in einer Mischung aus Schmerz, Wut und Verzweiflung gefangen, als plötzlich ein schauderhaftes Heulen ertönte. Ihr Instinkt riet ihr sich zu verbarrikadieren, aber Jess war gerade zur Tür rausgegangen. Besorgt um ihre Freundin eilte sie zum Fenster und sah zur Straße runter. Da stand Jess regungslos und blass wie eine Leiche am Bürgersteig auf der anderen Straßenseite. Ihr Blick suchte hektisch die Umgebung ab, aber da war nichts, was das Heulen verursacht haben könnte. Briana lief die Treppe runter zu Jess auf die Straße. Sie keuchte: „Jess was war das? Bist du verletzt?“ Ihre Freundin drehte sich schwankend zu ihr um und sagte zittrig: „Briana, falls Paolo zu dir kommen sollte, dann musst du ihn überreden zu Lukas oder zu Ben zu gehen.“ „Warum denn?“, fragte Briana verwirrt. Jess rang hilflos die Arme, „ich kann es dir jetzt nicht erklären. Aber bitte es ist sehr wichtig.“ Briana liebte Jess, wie eine Schwester, aber jetzt stieg Misstrauen in ihr hoch, „was zur Hölle ist hier eigentlich los? Ich erzähle dir Paolo wäre in einen Mordfall verwickelt und du willst, dass er zu euch kommt. Und dieses Heulen, das klang wie von einem Wolf.“ Jess sah sie hilflos an, Briana lief ein kalter Schauer über den Rücken, sie flüsterte heiser: „Die Opfer sind zerfleischt worden, hat Paolo etwa einen Wolf oder so was Ähnliches?“ „Nein Briana, aber ...“, sie unterbrach Jess: „Aber was? Himmel Jess wir sind doch Freundinnen, ich flehe dich an, sag mir, was hier los ist.“ Jess erwiderte verzweifelt: „Bitte ich kann es dir nicht sagen.“ Schon wieder wurden ihre Augen feucht, aber sie unterdrücke die Tränen und konzentrierte sich auf ihre Wut. Sie schrie Jess an: „Ach geht doch alle zum Teufel. Behaltet eure Geheimnisse für euch. Aber lasst mich in Ruhe.“ Ehe Jess reagieren konnte, wandte sie sich um und lief zurück auf ihr Zimmer. Ein weiteres Mal brach ihre Welt zusammen, sie konnte nicht mal mehr ihrer Freundin trauen. Sie verlor den Kampf gegen die Tränen und brach weinend am Bett zusammen.
Der Wolf in Paolo hatte völlig die Überhand gewonnen, er rannte wie von Sinnen. Zuerst durch die Stadt und dann durch den Wald, bis er vor dem alten magischen Baum zusammenbrach. Er blieb zu dessen Wurzeln liegen und heulte seinen Schmerz und seine Sehnsucht in den Himmel, bis ihm die Stimmbänder versagten.
Paolo hätte nicht sagen können, wie viel Zeit vergangen war, der Wolf nahm sie anders wahr als die Menschen. Aber irgendwann hatte er sich wohl zurückverwandelt und lag nun als nackter Mann auf der Lichtung. Er fühlte sich wie eine Hülle in der nur noch Schmerz, Verzweiflung und Sehnsucht tobten. Er hatte ihnen die Wahrheit verschwiegen, aus Angst von ihnen verstoßen zu werden, und nun war alles noch schlimmer geworden. Aber vielleicht hatte er es verdient, er hatte Claire und ihren Mann ja schließlich zerfetzt. Er war außer sich vor Schmerz gewesen, so wie jetzt. Aber jetzt wollte die sinnlose Wut nicht zu ihm kommen. Wenn er die Augen schloss, sah er nur Brianas Gesicht vor sich, fühlte die sanfte Berührung ihrer Hand und verzehrte sich danach. Er legte sich flach auf den Rücken und zwang sich tief und ruhig zu atmen und nachzudenken. Es wäre das Vernünftigste gewesen weiterzuziehen, wie schon so oft. Aber allein der Gedanke ließ ihn vor Qual winseln und den Wolf schon wieder an ihm reißen. Er konnte Briana nicht hinter sich lassen, selbst wenn sie ihn für immer hassen sollte. Sie wollte ihn nicht in ihrem Leben, schön, aber er würde sie zumindest beschützen. Er musste nur darauf achten von den anderen Wölfen nicht ertappt zu werden. Aber das hatte er vor knapp zwei Jahren auch schon vermeiden können, er würde ab heute ein Schatten sein.
11.Kapitel
Einige Wochen später
Briana verabschiedete den Kunden lächelnd, aber es war ein mechanisches Lächeln, wie alles
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