Kampf um die Liebe
begriffen.“
Er sah unsicher zu den anderen, aber die nickten nur lächelnd. In ihm löste sich ein Knoten, er schlang die Arme um Jess und erwiderte ihre Umarmung. Bis Lukas grinste: „Okay, das reicht jetzt. Lass meine Gefährtin los und kümmere dich lieber um deine eigene.“ Schuldbewusst riss er die Arme förmlich von Jess und sackte wieder in sich zusammen. „Was den noch?“, stöhnte Ben gequält. „Sie hasst mich. Nicht nur wegen des Mordverdachts, sondern auch weil ich sie belogen habe. Im Gegensatz zu euch wird sie mir nie vergeben.“ Bella trat zu ihm und tätschelte lächelnd seinen Arm, „das glaube ich weniger.“ Er zog nur fragend die Augenbraue hoch. Sie schmunzelte: „Du hast dich möglicherweise gefragt, warum Anna nicht hier ist.“ „Ihr wolltet sie in ihrem Zustand nicht in Gefahr bringen.“ Patrick verzog gequält das Gesicht, „als ob sie das schon jemals aufgehalten hätte.“ Jess erklärte: „Sie wartet auf meinen Anruf, und sobald sie die Fakten hat, beginnt sie ihre Offensive.“ „Was denn für eine Offensive?“ Lukas grinste: „Nenn es Operation wie bekomme ich einen Werwolf unter die Haube.“ Bei aller Erleichterung stöhnte Paolo gequält auf, „das wird mir nicht gefallen. Oder?“ Sie schüttelten alle nur grinsend den Kopf. Ein Grinsen, das sich nun auch auf seine Lippen stahl. Was immer noch auf ihn zukommen würde, er hatte jetzt eine Familie, die ihn nie im Stich lassen würde.
12.Kapitel
Briana war aufgebracht in ihr Zimmer zurückgestürmt, nur um dort eine Besucherin vorzufinden. Anna saß gemütlich zurückgelehnt auf ihrem Bett. Briana stöhnte: „Ist das hier neuerdings der örtliche Treffpunkt? Was willst du?“ Die Blondine seufzte theatralisch, ehe sie antwortete: „Meine liebe Briana, ich bin hier, weil ich dieses Elend nicht mehr mit ansehen kann.“ „Welches Elend bitteschön?“ Anna rollte die Augen, „deines natürlich und das von Paolo selbstverständlich.“ „Was redest du denn da? Der ist doch längst weg.“ „Ha, von wegen, der ist dir seit Wochen hinterhergeschlichen.“ Briana griff sich geschockt an den Hals, Anna winkte ab: „Keine Sorge, er würde dir nie etwas antun.“ „Das haben seine zwei Opfer sich sicher auch gedacht.“ Anna klopfte neben sich auf Bett und kommandierte: „Setz dich.“ „Ich denke gar nicht daran.“ „Schön, aber dann beschwer dich nicht bei mir, falls du dir beim Sturz etwas brichst.“ Briana schwirrte der Kopf, Anna redete völlig wirr. Sie fragte vorsichtig: „Geht es dir nicht gut? Soll ich deine Mutter holen?“ „Oh mir geht es hervorragend, aber dir wird gleich schwindlig werden. Also um es kurz zu sagen, Paolo hat die Beiden tatsächlich umgebracht.“ Sie hatte es die ganze Zeit geahnt und doch ließ es ihr Herz stolpern. Sie keuchte auf, griff sich an die Brust und taumelte nach hinten, bis sie den Sessel in ihren Kniekehlen spürte. Sie brach darauf zusammen, und schon wieder stiegen Tränen in ihre Augen. „Du hast es nicht geglaubt“, stellte Anna sanft fest. Briana widersprach heftig: „Ich wusste es doch, ich habe die Akte gesehen.“ „Aber du hast es nicht geglaubt“, wiederholte Anna. „Nein“, gab Briana schließlich zu und schluchzte auf, „dabei ist das dumm.“ Die Blondine erhob sich schwerfällig und kam zu ihr. Sie nahm sanft Brianas Hände und forderte: „Sieh mich an.“ Briana hob ihren tränenverschleierten Blick, Anna sagte sanft: „Das ist gar nicht dumm, das ist Liebe.“ Briana lachte bitter auf, „aber er ist ein Mörder.“ „Ja, aber er hatte einen guten Grund. Denkst du nicht, dass manche Leute den Tod verdient haben? Leute, die sonst ohne Strafe davon kommen würden.“ „Ich …, manchmal“, gab Briana zu, „aber woher willst du denn wissen, dass es bei ihm so war?“, widersprach sie störrisch. Anna sah ihr ernst in die Augen und sagte: „Sieh in dein Herz Briana. Denkst du wirklich, er wäre zu einem kaltblütigen Mord fähig?“ „Mein Herz ist dumm.“ „Unser Herz ist meistens klüger als unser Verstand, denn es hat nicht verlernt unserem Instinkt zu vertrauen. Ich bitte dich nur um eines, gib ihm die Chance es zu erklären. Wenn du dann immer noch denkst, er wäre es nicht wert ihn zu lieben, wird er dich nie wieder belästigen. Tust du das für deine Freunde?“ Briana kam sich wie eine Heulsuse vor, sie hatte vermutlich ihr ganzes bisheriges Leben nicht so viel geweint wie seit sie nach Hopes End
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