Kampf um die Liebe
dachte dir wäre Ehrlichkeit wichtig.“ Damit stand sie auf und ließ ihn allein.
9.Kapitel
Einige Tage später
Paolo kam sich schon wie ein Stalker vor. Sein Versuch am nächsten Tag mit Briana im Laden zu sprechen, war kläglich an ihren Fragen, die er nicht beantwortet konnte, gescheitert. Aber sich völlig von ihr fernzuhalten schaffte er genauso wenig wie am Anfang. Also schlich er um sie herum und beobachtete sie, versuchte herauszufinden, was sie herausgefunden haben könnte. Nach Hause zu Ben und Bella war er erst gar nicht mehr gegangen, sie hätten nur versucht ihn zu einem weitern Gespräch zu ermuntern. Zumindest hatten sie Briana in Ruhe gelassen, keiner von ihnen war in den vergangenen Tagen bei ihr vorbeigekommen. Allerdings war ihre Geduld offenbar erschöpft, denn er sah Jess um die Ecke biegen.
Briana fühlte sich elend, trotz seiner Lüge, ging ihr Paolo nicht aus dem Kopf. „Du dumme Gans hast dich in ihn verliebt“, schalt sie sich selbst, dabei hatte sie es nach dem Desaster mit James doch ruhiger angehen wollen. „Aber das ist ja wunderbar“, erklang Jess Stimme plötzlich hinter ihr. Sie fuhr erschrocken herum, ihre Freundin stand im Türrahmen des Zimmers. „Wie kommst du hier rein?“ Jess hob abwehrend die Hände, „Anna hatte noch den Reserveschlüssel für ihr altes Zimmer und Susanne hat mich reingebeten.“ „Kein Grund einfach in mein Zimmer zu platzen“, fauchte Briana. Jess seufzte: „Sorry, aber du hättest mich kaum freiwillig reingelassen, so wie du in den letzten Tagen gemauert hast. Mensch Briana, was ist nur los mit euch? Wir machen uns Sorgen. Warum bist du einfach vom Fest verschwunden?“ Briana blinzelte, weil ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen, sie schniefte: „Fragt doch euren guten Freund.“ „Hätte ich, falls der nicht untergetaucht wäre. Er ist seither nicht nach Hause gekommen. Bitte sag mir, was los ist.“ Dabei sah sie so ahnungslos aus, dass Briana herausfordernd fragte: „Als ihr mich so unbedingt mit ihm verkuppeln wolltet, habt ihr da gewusst, dass er des Doppelmordes verdächtigt wird?“ Jess wurde blass, sie flüsterte: „Bist du dir sicher? Wer hat das behauptet? Das ist sicher eine Lüge.“ Briana lachte bitter auf: „Das dachte ich auch, bis ich die Akte gesehen habe. Sie konnten ihm nichts beweisen, weil die Opfer von einem großen Hund zerfleischt worden sind. Aber er ist immer noch der Hauptverdächtige.“ Jess war noch blasser geworden, besorgt verstummte Briana und zog ihre Freundin zum Bett. Die brach dort förmlich zusammen und murmelte: „Das kann ich nicht glauben. Das traue ich ihm einfach nicht zu.“ Briana erwiderte bitter: „Habe ich auch nicht. Aber das ist noch gar nicht das Schlimmste.“ „Was könnte denn noch schlimmer sein?“, krächzte Jess. „Er hat mich angelogen.“ Briana schluchzte auf, „ich habe ihn gefragt, ob es etwas gibt, was ich noch über ihn wissen sollte und er hat es nicht erwähnt.“ Jess schlang ihr einen zittrigen Arm um die Schultern und zog sie an sich, „oh Briana, wahrscheinlich hatte er Angst dich zu verlieren.“ „Aber ich kann nicht mit jemand zusammen sein, der mir nicht vertraut. Das habe ich gerade mit James hinter mir, ich ertrage das nicht noch mal.“ Jess stöhnte auf, „hör mal, mach jetzt bitte keine Dummheiten. Du hast selbst gerade gesagt, dass du dich in ihn verliebt hast. Bitte Briana, lass mich erst mit ihm sprechen, ehe ihr euch noch beide unglücklich macht. Okay?“ Briana zuckte die Schultern, „was sollte ich auch groß machen, ich sitze hier ja ohnehin bis zu meiner Ausstellung fest.“
Paolo erstarrte, Jess kam geradewegs auf ihn zu. Er wich weiter in die Schatten zurück. Aber sie blieb stehen und zischte: „Komm raus Paolo, ich weiß, dass du hier irgendwo bist.“ Er zuckte ertappt zusammen und trat aus dem Schatten, „was hat mich verraten?“ „Nichts, aber mir war klar, dass du wie ein Süchtiger um sie rumschleichen würdest. Das tut ihr Werwölfe immer, wenn ihr eure Gefährtin vermisst. Und jetzt sag mir, um Himmels willen, warum du es ihr verschwiegen hast.“ Er verteidigte sich: „Ich konnte ihr doch nicht einfach sagen, dass ich ein Werwolf bin. Und wenn ich gerade dabei bin, he meine Kumpels sind auch Werwölfe.“ Jess erwiderte ironisch: „Das mein lieber Freund ist im Moment dein kleinstes Problem.“ „Hat sie nicht das gemeint?“, fragte er verwirrt. „Nein, sondern deine
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