Kampf um die Liebe
Aber besser eine Irre als überfallen zu werden, sie sprintete los. Im Laufen griff sie schon nach ihrem Autoschlüssel. Der Mann hinter ihr begann jetzt auch zu rennen. Sie beschleunigte ihr Tempo, bis ihr Herz zu zerspringen drohte. Gleich hatte sie es geschafft, sie stoppte stolpernd an ihrer Fahrertür und fummelte den Schlüssel mit zittrigen Händen ins Schloss. „Briana“, brüllte der Kerl hinter ihr, die Stimme ließ sie erstarren, kostete sie wertvolle Sekunden, es war James. Endlich gelang es ihr den Schlüssel ins Schloss zu schieben, als plötzlich ein Knall ertönte und die Scheibe vor ihr zerbarst. Sie kreischte auf, und da war er auch schon bei ihr. Er drückte ihr die Pistole, die eben ihr Auto getroffen hatte, gegen die Schläfe und zischte: „Du kommst jetzt schön mit.“ „James bitte“, flehte sie ihn an. Aber er drückte ihr die Pistole härter gegen ihr Fleisch und knurrte: „Ich erschieße dich lieber, als dich ihm zu überlassen. Es ist deine Entscheidung, komm mit und lebe oder schrei noch mal und stirb.“ Ihre Zähne begannen vor Panik zu klappern und ihre Hände zu zittern. Sie waren ganz allein hier, sie hatte keine Chance. Sie krächzte: „Ist ja gut, ich komme mit.“ Er seufzte erleichtert auf, und flüsterte ihr ins Ohr: „Braves Mädchen, ich wusste du bist vernünftig. Und wenn wir dich erst mal aus seinem verderblichen Einfluss geholt haben, wird alles wieder gut, du wirst mir später dafür danken. Leg jetzt deine Hände gegen die Wagentür.“ Zitternd gehorchte sie, während die Pistole immer noch auf ihre Schläfe zielte, drückte er mit der Anderen Handschellen um ihre Handgelenke und ließ sie einrasten. Dann legte er ihr sanft den Arm um die Schultern und schob sie den Weg entlang weiter. Ihre Gedanken rasten, der schmale Fußweg führte nach einem halbstündigen Marsch direkt bis zum Wald, aber was wollte er dort mit ihr. „Was hast du mit mir vor?“, fragte sie ängstlich. Er drückte sie kurz und sagte zärtlich: „Keine Angst, ich tue dir nichts, solange du nicht versuchst wegzulaufen.“
Er hatte sie den Weg entlang in den Wald hineingeführt, war von dort ins Dickicht abgebogen, bis sie auf einem weiteren schmalen Weg herausgekommen waren. Hier war sie noch nie gewesen, er musste es an ihrem Blick erkannt haben, denn er erklärte: „Am Ende dieses Weges liegen einige Bungalows, ich habe sie gekauft. Für gewöhnlich werden sie an Jäger oder Liebespärchen vermietet, aber im Moment werden wir dort allein sein. Grauen stieg in ihr auf, als sie daran dachte, was ihr bevorstehen könnte. Als sie stehen blieb, drängte er sie sanft weiter und sagte tadelnd: „Du warst bisher so vernünftig, verdirb jetzt nicht alles.“ Sie antwortete zittrig: „Tut mir leid, aber ich werde langsam etwas müde.“ Sie begriff eines, niemand würde sie hier finden, wenn sie die Sache überstehen wollte, musste sie ihn bei Laune halten. Er strich ihr zärtlich durchs Haar und erwiderte liebevoll: „Arme Briana, aber du hast es bald geschafft.“ Er war offenbar verrückt geworden, einerseits drohte er sie zu erschießen, andererseits benahm er sich wie ein besorgter, liebevoller Ehemann. In ihr verkrampfte sich bei dem Gedanken alles, sie konnte es schaffen nett zu sein, aber sie würde es nicht ertragen mit ihm zu schlafen, auf keinen Fall, das musste sie verhindern. So schwer es ihr fiel, sie zwang sich Angst und Panik beiseitezuschieben und auf Details zu achten. Sie musste ihn überzeugen, dass er eine Chance bei ihr hatte, das war ihre einzige Chance. Sie zwang sich ihren Körper gegen ihn zu schmiegen, sie fühlte fast den Schauer, der dabei durch seinen Körper rann. „Siehst du, das ist doch schön“, hauchte er ihr ins Ohr. Von wegen, am liebsten hätte sie sich vor Grauen geschüttelt, aber sie hauchte: „Oh ja.“
22.Kapitel
Den Nachmittag hatte Paolo damit verbracht, Lukas mit den Vorbereitungen für die sonntägliche Touristenführung zu helfen. Dann hatte er sich auf den Weg gemacht, um bei Ladenschluss bei den Steiners zu sein. Der Laden war schon zu gewesen, als er angekommen war, also hatte er gewartet. Aber als nach einer halben Stunde von Briana noch immer nichts zu sehen war, wurde er unruhig. Sie hatte ihre Verabredung doch nicht etwa vergessen? Er ging zur Privattür und läutete. Nach einem Moment öffnete Susanne Steiner ihm, sie sah ihn überrascht an. „Ist etwas mit Briana?“ „Ob etwas mit ihr …, ist sie
Weitere Kostenlose Bücher