Kampf um die neue Republik
Sie mir angeblich bei meinen Ermittlungen helfen wollten. Und jetzt hat Ihr Kollege meine Tatverdächtige getötet. Ich bin nicht hier, um Rebellen zu jagen.«
Sie hob das Kinn. »Aber Sie sind dem Imperium doch treu ergeben, oder?«
»Ich arbeite für den CorSec, und das heißt, ja, ich bin ein loyaler Bürger des Imperiums.«
Ihre Gesichtszüge entspannten sich, und sie senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Es gibt Mitglieder der Darkknell-Sicherheitsbehörde, für die das nicht gilt. Und deshalb gestaltet sich meine Suche als sehr problematisch. Wenn ich etwas erreichen will, muss ich mich auf jemanden verlassen können, der außerhalb meiner Behörde steht, nämlich Sie. Ich weiß, dass diese Vorgehensweise ungewöhnlich ist, aber auch Sie haben bestimmt schon unorthodoxe Methoden eingesetzt, um Ihre Fälle zu lösen.«
»Gelegentlich. Aber ich sehe wirklich nicht ein, warum mich diese Sache etwas angehen sollte.« Hal schüttelte den Kopf. »Der Grund, warum ich mich auf den Weg zu diesem Planeten gemacht habe, liegt dort drüben am Boden.«
»Es mag sein, dass Sie das so sehen, aber der Rebell, den wir jagen, hatte mit dem Mordanschlag auf Senator Garm Bail Iblis und seine Familie zu tun.« Sie sprach mit sehr ernster Stimme weiter. »Er hatte für jenen Abend eine Rede angekündigt, in der er die Rebellion anprangern wollte. Um das zu verhindern, wurde er ermordet. Ich dachte, dass Sie, ein Corellianer, vielleicht bereit sind, uns bei der Suche nach dem Mörder zu helfen.«
Hal erschauderte und spürte, dass er eine Gänsehaut bekam. Er konnte es kaum fassen, mit welcher Gelassenheit Trabler auf Moranda geschossen hatte, denn keines ihrer Verbrechen rechtfertigte die Todesstrafe. Aber die Vorstellung, dass ein Bombenleger hunderte von Menschen tötete, um einen einzigen Mann auszuschalten, erfüllte ihn mit Abscheu. Wenn Bail Iblis Mörder noch frei herumläuft, muss er gefasst und seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Bail Iblis war ein Corellianer. Ich bin es ihm schuldig, bei der Suche nach seinem Mörder zu helfen.
Der CorSec-Inspektor nickte. »Okay, ich bin dabei.« Dann zeigte er mit einem Finger auf Trabler. »Aber nicht mehr zuerst schießen und dann fragen, ja? Wenn wir einen Rebellen finden, der sich des Mordes an Bail Iblis verdächtig gemacht hat, wollen wir ihn verhören, damit er uns zu seinen Hintermännern führt. Einverstanden?«
Glase nickte und öffnete eine Tür des Landgleiters. »Nach Ihnen, Inspektor Horn. Mit Ihrer Hilfe wird der Übeltäter nicht mehr lange frei herumlaufen.«
Als der Landgleiter davongeflogen war, stürmte Bail Iblis aus dem Laden und lief über die Straße. Er hatte den sinnlosen Mord an der Frau beobachtet. Er hätte es niemals in Zweifel gezogen, wenn jemand ihm erzählt hätte, dass Ysanne Isard zu etwas derartigem fähig war. Trotzdem war es doch etwas ganz anderes, es mit eigenen Augen zu beobachten. Als er den Eingang zur Gasse erreichte, sah er Blut, und einen Moment lang rechnete er damit, am Ende dieser Spur auf seine eigene Frau zu stoßen.
Nein, sie ist tot. Arme Arrianya, du bist für eine Sache gestorben, an die du nicht einmal geglaubt hast. Bail Iblis schluckte den Kloß hinunter, der sich in seiner Kehle bildete, dann drang er tiefer in die düstere Gasse vor. Schließlich sah er die Frau, die vor einer Wand zusammengebrochen war. Ihr rechter Arm hing schlaff herab, und der Ärmel ihrer Jacke war blutgetränkt. Sie hatte eine Zigarre im Mundwinkel und versuchte, mit der blutigen linken Hand ein Feuerzeug zu entzünden.
Sie sah zu ihm auf und grinste. »Haste mal Feuer, Kumpel?« Dann verdrehte sie die Augen und brach zusammen.
Der Senator lief zu ihr und ging neben ihr in die Knie. Der einzige Vorteil, mit einem Penetrator beschossen zu werden, ist der, dass der feine Strahl ein sauberes kleines Loch hinterlässt. Bail Iblis betrachtete die Eintrittswunde und die Stelle, wo der Strahl auf der Vorderseite ihrer Schulter ausgetreten war. Er zog seine Jacke aus und legte sie über die Verletzung, dann hob er die Frau auf und trug sie zu Arkos Laden.
Ihm wurde bewusst, dass die letzte Frau, die er auf ähnliche Weise in den Armen getragen hatte, seine Ehefrau gewesen war, und zwar anlässlich eines Hochzeitsjubiläums vor einigen Jahren. Es war eine wunderbare Reise gewesen, eine Flucht vor der Hektik seines Amtes und vor ihren Verpflichtungen. Sie hatten sich versprochen, dass sie sich schon bald einen weiteren
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