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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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sie von Praysh unterbrochen, der mit einem juwelenbesetzten Zepter in ihre Richtung winkte. »Du - Mensch - tritt vor!«
    Ein Wachmann nahm ihr die Schwebekugel ab und gab ihr einen leichten Schubs. Mara konzentrierte sich mit allen Sinnen und näherte sich dem Thron. Zweifellos musste sie einen Test bestehen, der Gewissheit bringen sollte, ob sie tatsächlich nicht mehr als die harmlose Sklavin war, als die sie sich ausgab.
    Der Test kam bereits nach drei Schritten. Ohne Vorwarnung zog ein Wachmann seine Peitsche und schlug mit einer lässigen Handbewegung in ihre Richtung.
    Mara keuchte auf und hob schützend die Hände vors Gesicht. Sie unterdrückte ihre Reflexe, die sie drängen wollten, sich zu ducken oder zur Seite zu springen oder irgendeine andere sinnvollere und effektivere Verteidigungsmaßnahme zu ergreifen.
    Zu ihrer Erleichterung knallte die Peitsche wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht, ohne sie zu berühren. »Eure Größte Hoheit!«, keuchte sie und wich hastig und verunsichert einen Schritt zurück. »Bitte, Herr. was habe ich falsch gemacht?«
    Die Antwort bestand in einem weiteren Peitschenknall hinter ihrem Rücken. Sie drehte sich halb herum.
    Und plötzlich wickelte sich die Schnur um ihre Knie, und sie spürte einen brennenden Schmerz.
    Mara schrie markerschütternd. Ihre Reaktion war nur zum Teil gespielt, als sie am Boden zusammenbrach und der Stromschlag der Peitsche durch ihren Körper jagte. Sie griff nach der Schnur und schrie erneut, als es genauso schmerzhaft in ihren Fingern brannte. »Bitte. nein. bitte.«
    »Da - verteidige dich«, rief eine Stimme. Sie sah auf und bemerkte, dass ein kleiner Blaster über den Boden auf sie zurutschte.
    Sie griff nach der Waffe und zwang sich zu unbeholfenen Bewegungen, als hätte sie es mit einem Gegenstand zu tun, der ihr unvertraut war. Sie biss vor Schmerz die Zähne zusammen, während jede Faser ihres Körper sie anschrie, etwas zu tun. Der Blaster funktionierte höchstwahrscheinlich gar nicht und war nur ein Teil dieses sadistischen Tests. Wenn sie sich aus der Hüfte drehte und die Beine herumschwang, konnte sie ihrem Peiniger vielleicht die Peitsche aus den Händen reißen.
    Aber wenn sie das tat - wenn sie irgendeinen Hinweis auf ihre kämpferischen Fähigkeiten gab -, würde sie höchstwahrscheinlich sterben.
    Dann drohte der Besatzung der Wild Karrde das gleiche Schicksal.
    Endlich bekam sie den Blaster zu fassen, drehte sich unbeholfen herum und zielte auf den Wachmann. Die Mündung zitterte heftig, und sie versuchte sich mit den Ellbogen auf dem Boden abzustützen, um die Waffe ruhiger halten zu können. Jetzt schluchzte sie wie ein kleines Kind. Dann fiel ihr der Blaster aus den gelähmten Fingern.
    Unvermittelt hörten die Stromstöße auf.
    Mara lag erschöpft am Boden und schluchzte immer noch mit zusammengebissenen Zähnen, während sie die nun einsetzenden Krämpfe in ihren Beinmuskeln zu lockern versuchte. Falls sie Prayshs Absichten falsch eingeschätzt hatte. falls er beschließen sollte, sie zum Spaß zu töten, statt sie in die Schleimgruben zu werfen.
    »Das war eine anschauliche Demonstration«, sagte Praysh im Plauderton. Mara spürte eine Bewegung und bemerkte, wie grobe Hände die Peitschenschnur von ihren Beinen lösten. »Nachdem du jetzt erlebt hast, wie sich eine Neuronenpeitsche anfühlt, wirst du sicher nie wieder etwas tun, das dazu führen würde, dass sie erneut gegen dich eingesetzt wird.«
    »Nein. bitte. nein«, brachte Mara hervor. Die erstickten Worte waren zwischen ihren Schluchzern kaum wahrzunehmen. Zwei Hände packten ihre Oberarme und stellten sie wieder auf die Beine. Sie überzeugte sich davon, dass sich ihre Beine so weit erholt hatten, dass sie ihr Gewicht wieder tragen konnten, dann ließ sie ihre Knie einknicken und brach erneut zusammen. Die zwei Drachnam rissen sie wieder hoch und drehten sie herum, damit Praysh sie ansehen konnte. »Bitte.«, flüsterte sie.
    »Du gehörst jetzt mir«, sagte Praysh leise, während seine farblosen Augen sie anstarrten. »Deine Sicherheit, dein Wohlergehen, dein Leben - alles liegt jetzt in meiner Hand. Wenn du mir gut dienst, wirst du überleben. Wenn nicht, wirst du für den Rest eines kurzen und äußerst schmerzvollen Lebens immer wieder die Neuronenpeitsche spüren. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    Mara nickte hastig, schlug die Augen nieder und ließ die Schultern hängen. Sie machte den Eindruck eines gepeinigten und verängstigten Tieres.

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