Kampf um die neue Republik
flog es zu Mara und Hsishi hinüber und setzte wieder auf dem Boden auf.
Im Rumpf öffnete sich eine Luke. »Ich dachte schon, Sie beide würden überhaupt nicht mehr kommen«, drang Sansias ungeduldige Stimme aus einem Lautsprecher. »Steigen Sie ein und lassen Sie uns von hier verschwinden.«
Von den Wachen, die während Maras erstem Besuch draußen vor Bardrins Anwesen postiert gewesen waren, war nichts mehr zu sehen, als Sansia und sie den Landgleiter abstellten und ins Haus gingen.
Aus gutem Grund, wie sich erwies.
»Herzlich willkommen, Mara!«, sagte Karrde und erhob sich aus dem Sessel neben Bardrins schwerem Schreibtisch, als Mara und Sansia den Raum betraten. Er lächelte, aber Mara spürte die eiskalte Wut, die von diesem freundlichen Gesichtsausdruck nur mühsam kaschiert wurde. »Ausgezeichnetes Timing, wie immer. Eben haben wir das Haus gesichert, und ich wollte gerade ein Angriffsteam zusammenstellen, das nach dir sucht.« Er deutete eine Verbeugung in Sansias Richtung an. »Sie müssen Sansia Bardrin sein. Auch Sie möchte ich herzlich willkommen heißen.«
»Vielen Dank«, sagte Sansia. »Ich bin beeindruckt. Die Leute, die diese kleine Festung für meinen Vater gebaut haben, behaupten, dass sie uneinnehmbar sei. Zumindest in intaktem Zustand.«
»Ich hatte professionelle Unterstützung.« Karrde sah Bardrin an, der in verbittertem Schweigen hinter seinem Schreibtisch saß. »Und dazu eine starke Motivation. Vielleicht sollten Sie Ihrem Vater später ausführlich erklären, warum es einem langen und gesunden Leben sehr abträglich ist, wenn man versucht, auf diese Weise mit meinen Leuten zu spielen.«
»Keine Sorge«, versprach Sansia in düsterem Tonfall. »Wir beide werden über vieles reden. Unter anderem darüber, warum er bereit war, mich in Prayshs Schleimgruben verrecken zu lassen, wenn er nur seine kostbare Spielerglück zurückbekommt.«
»Du hättest nicht länger als sechs Stunden auf deine Rettung warten müssen«, grollte Bardrin. »Ich hatte bereits ein Team zusammengestellt, das dich herausholen sollte.«
»Durch Prayshs äußeren Verteidigungsring?«, gab Sansia schnaufend zurück. »Deine Leute wären in kleine Stücke zerschnitten worden, bevor sie auch nur die Atmosphäre erreicht hätten.«
Mara räusperte sich. »Ich denke, Sie werden feststellen, dass er sogar noch verschlagener ist, als Sie erwartet haben«, sagte sie und griff mit der Macht nach Bardrins Geist. Sie hatte zwar die meisten Puzzlestücke zusammengesetzt, aber mithilfe seiner Gefühlsreaktionen konnte sie prüfen, ob sie das richtige Bild ergaben. »Ich glaube, er hat es arrangiert, dass Sie gefangen genommen wurden, da er wusste, dass die Piraten Sie und die Spielerglück zu Praysh bringen würden.«
Sansia blickte sie irritiert an. »Das meinen Sie nicht ernst! Was soll er sich davon versprochen haben?«
Mara sah Bardrin lächelnd an. »Ein paar brandneue Hightech-Prototypen, die Praysh der Uoti-Genossenschaft gestohlen hat.«
In Bardrins Gesicht veränderte sich nichts, aber sein mentales Zucken verriet Mara alles, was sie wissen wollte. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, knurrte er.
»Bitte erzähl weiter«, forderte Karrde sie mit einem gerissenen Lächeln auf. Mara wusste, dass er sie lange genug kannte, um zu wissen, dass sie nie in diesem Tonfall sprach, wenn sie lediglich Vermutungen äußerte. »Das ist sehr interessant.«
Mara drehte sich zu Sansia um. »Sie erinnern sich bestimmt daran, wie Praysh erwähnte, dass erst eine Woche vergangen war, seit er etwas von Uoti gestohlen hat. Ihr Vater hatte davon gehört und beschlossen, es Praysh zu stehlen, bevor die Uoti-Leute es selbst zurückholen konnten. Er wusste, dass die Piraten nicht nur Sie, sondern auch die Spielerglück zu Praysh bringen würden, also manipulierte er das phänomenale Zielerfassungssystem, von dem Sie mir erzählt haben. In Wirklichkeit sollte es während des Anflugs genaue Daten über Prayshs Verteidigungsanlagen aufzeichnen.«
Sansias Gesicht hatte sich in glasierten Stein verwandelt. »Du Intrigant mit einem Vakuum-Herzen und Nerf-Bauch!«, keuchte sie, während ihre Augen wie ein Zwillingsturbolaser auf ihren Vater gerichtet waren. »Du hast mich bewusst in diese Hölle geschickt?«
»Ich dachte, jemand mit Maras Fähigkeiten hätte eine bessere Chance, notfalls allein zu entkommen«, schnitt Bardrin ihr schroff das Wort ab. »Und es würde ihr leichter fallen, nicht von den Sklavenunterkünften, sondern
Weitere Kostenlose Bücher