Kampf um die neue Republik
wurdest.«
Mara spürte einen Druck auf ihrer Kehle. Bardrin hatte ihr versichert, dass sich der Mrahash gegenwärtig nicht im Sektor aufhielt und Praysh keine Möglichkeit hatte, ihre Geschichte zu überprüfen. »Selbstverständlich hat er mich geschickt«, sagte sie und konzentrierte sich auf den Geist des Fremdwesens, um in Erfahrung zu bringen, ob er irgendwelche Tricks anwenden wollte.
»Verschone mich mit diesen Lügen«, sagte Praysh, dessen Stimme plötzlich sehr schroff klang. Und soeben stellte sie fest, dass er keine Hintergedanken verfolgte. »Ich habe eine Nachricht vom Mrahash höchstpersönlich erhalten, in der er sagt, dass er nie von dir gehört hat. Ich hatte ohnehin vor, dich zu einer Audienz holen zu lassen, bevor du deinen dummen Fluchtversuch gestartet hast.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass mein Vater irgendwie dafür sorgen würde, dass Sie ohne mich entkommen«, murmelte Sansia.
Eine Peitsche knallte, und Sansia zuckte vor Schmerz zusammen. Mara warf ihr einen kurzen Blick zu und bemerkte einen blutigen Streifen auf ihrer Wange. »Wenn ihr etwas zu sagen habt, sagt es mir«, ermahnte Praysh sie eiskalt. »Und ihr werdet damit anfangen, indem ihr mir erklärt, wer ihr seid und aus welchem Grund ihr hier seid.«
»Und wenn wir es nicht tun?«, fragte Mara.
Prayshs Blick wandte sich Sansia zu. »Wir werden damit beginnen, deine Freundin zu überzeugen. Ich glaube, du möchtest darüber gar keine genaueren Einzelheiten hören.«
Mara blickte sich um und suchte den Raum ab, ob es irgendeine Lücke, irgendeine Schwachstelle in Prayshs Verteidigungssystem gab. Aber sie fand keinen Ansatzpunkt. Jetzt blieb ihr nur noch, die Aussage zu verweigern und zu hoffen, dass sie es mit weniger Wachen zu tun hatte, wenn man sie und Sansia in die Folterkammer schleppte.
Es sei denn, man hatte gar nicht vor, sie dabei zusehen zu lassen. Noch viel schlimmer wäre es jedoch, wenn sie alles über einen Monitor verfolgen musste, der sich in einem ganz anderen Raum befand. Das würde bedeuten, dass das Spiel für Sansia aus wäre.
Plötzlich trat ein Wachmann vor, der in der Nähe des Eingangs zum Saal stand. Er hielt ein Komlink in der Hand. »Eure Größte Hoheit, wenn ich ums Wort bitten dürfte.«, rief er. »Wie ich soeben erfahren habe, wurde etwas gefunden, das ein neuer Hinweis auf die Identität dieser Spionin sein könnte.«
»Ausgezeichnet«, sagte Praysh und drehte sich auf seinem Thron herum. »Bringt es her!«
Der Wachmann sprach in das Komlink, dann öffnete sich die Tür, und zwei weitere Drachnam traten zusammen mit Hsishi ein, der Togorianerin, die Mara vor den Palastmauern flüchtig kennen gelernt hatte. In den Händen hielt sie ein Stück der Verpackung, in der sich Bardrins Schwebekugel befunden hatte.
Und zwar genau das Stück, in dem Maras Lichtschwert versteckt war.
Mara ballte die Hände zu Fäusten, als die drei Personen durch die versammelten Wachen zum Thron marschierten. Ihre und Sansias Chancen für einen neuen Fluchtversuch hingen zu einem erheblichen Teil davon ab, ob Praysh etwas von ihren Macht-Fähigkeiten ahnte oder nicht. Wenn Hsishi ihm das Lichtschwert zeigte, hätte sie ihren Vorteil im gleichen Augenblick verloren. Sie musste etwas unternehmen, bevor es dazu kommen konnte.
Aber sie erkannte immer noch keine Gelegenheit. Links und rechts von ihr standen Wachen, und viele weitere verteilten sich im Raum. Und das Stück der Verpackung war viel zu weit von ihr entfernt, als dass sie es sich hätte schnappen und das Lichtschwert herausholen können.
»Wer ist das?«, wollte Praysh wissen.
»Eine Aasfresserin von der Straße«, sagte einer der Wachmänner. »Das hier ist ein Teil des Zylinders, in dem die Menschenfrau das Geschenk gebracht hat.« Er streckte den Arm aus, um es Hsishi aus der Hand zu nehmen.
Die Togorianerin wich vor ihm zurück. [Ich will es ihm zeigen], zischte sie. [Mein Fund. Meine Belohnung.] »Sie soll es herbringen«, sagte Praysh und winkte ungeduldig. »Zeig mir diesen angeblichen Beweis.«
Hsishi warf den zwei Frauen einen Blick zu - einen bedeutungsvollen Blick, wie es Mara vorkam. Dann schritt sie durch den inneren Kreis der Wachen und hielt Praysh den Verpackungsrest entgegen. [Hier seht Ihr es], sagte sie und deutete mit einer Kralle auf die Unterseite. [Das Markenzeichen der Uoti-Genossenschaft.] »Was?«, stieß Sansia leise hervor, während sich Praysh vorbeugte, um es genauer betrachten zu können. Mara spürte, wie ihr
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