Kampf um Thardos (German Edition)
Sigma sieben, Jackson, zuwandte, zündete der zweite Truppentransporter seine Triebwerke, machte eine Kehrtwendung und verließ den Krater. Er würde nach Osten abdrehen, wo in etwa fünfzig Meilen Entfernung ein Waldstück gesichtet worden war. Das war der geplante Sammelpunkt und Lagerort für ihre Mission.
»Sieben? Hier Anführer. Berichten Sie, Jackson.«
»Keine Spur von Leben, Sir!«, sagte der Soldat. »Aber Sie werden es nicht glauben, die gesamte Inneneinrichtung der Station ist vollständig intakt. Alle Systeme funktionieren und haben Energie. Auch die Geschütztürme sind einsatzbereit.«
»Gibt es irgendeinen Hinweis auf einen Automatikbetrieb?«, fragte Lance.
»Nein, Sir. Es gibt hier wohl automatische Einrichtungen, soweit wir das bei den fremden Symbolen feststellen konnten, alle Systeme scheinen jedoch auf manuelle Bedienung geschaltet zu sein.«
Das komplizierte die Angelegenheit ein wenig. Bei einer Automatikschaltung hätte Lance Calhern noch glauben können, dass der Angriff am Vortag von Computern gesteuert gewesen und die Kameras durch irgendetwas getäuscht worden wären. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.
»Hinweise auf menschliches oder irgendwelches intelligentes Leben, bevor der Energiewerfer im Einsatz war?«
»Nicht direkt. Bis auf die Tatsache, dass alle Geräte eingeschaltet waren. Etwas, das ich als Pendant eines Kaffeeautomaten bezeichnen würde, ist sogar aktiv – allerdings ohne Kaffee.«
»Wir werden wohl kaum eine Starbucks-Filiale hier antreffen«, murmelte Lance. Die Sache wurde immer mysteriöser. Er sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten. »Okay, Sieben, machen Sie von allem Aufnahmen und bringen mir die verlangten Proben. Und diesen Kaffeeautomaten … den bringen Sie auch mit.«
»Ja, Sir.«
Lynn sah ihn von der Seite her an und schmunzelte. »Eine Kaffeemaschine?«
Er zuckte die Achseln und schulterte sein Gewehr. »Mal schauen, was wir damit anfangen.«
Keine fünf Minuten später waren die Stoßtrupps aus der Basis abgerückt und hatten sich wieder im Carrier versammelt. Lance teilte neue Leute als Piloten und Kommandanten ein und rief die bereits eingeplanten Männer und Frauen zu sich. Zusätzlich nahm er noch Lynn in die vorgesehene Gruppe auf und begab sich mit ihnen zum Laderaum. Sie waren nun zu acht, und die beiden Geländewagen boten ihnen und ihrer Ausrüstung genügend Platz.
Lance wies den neuen Kommandanten an, sich am vereinbarten Rendezvouspunkt mit Carrier zwei zu treffen und dort zu warten, bis der Einsatztrupp zu ihnen zurückgekehrt war, oder aber nach Ablauf einer Frist von vierundzwanzig Stunden zu starten. Danach stiegen er und die anderen des Kommandotrupps in die Jeeps und fuhren in nordöstlicher Richtung los.
6. Kapitel
Lance schaltete das elektronische Fernglas ab und rollte sich auf den Rücken. Er hatte genug gesehen und rutschte mit den Beinen ein paar Meter den Hügel hinunter, bis er bei seinem Team angelangte.
»Tatsächlich ein Lager. Sie sind zu fünft, und es sind keine Menschen!«
Die anderen sahen ihn erstaunt an, doch er gab ihnen im Moment keine weiteren Erklärungen, sondern nahm über Funk Kontakt zu der zweiten Jeepbesatzung auf, die etwa zwei Kilometer von ihnen entfernt in Stellung gegangen war.
»Jackson? Hier Anführer, haltet euch heraus, wir schaffen das ohne euch.«
»Sieben, verstanden.«
Lance blickte den Hügel hinauf. Bei ihrer Fahrt über die Oberfläche hatte sich die Felswüste nach einigen Kilometern in eine Art Steppe verwandelt. Überall wuchsen Grasbüschel aus einem lehmartigen Boden. Die Sonne stand tief am Horizont, und es dämmerte bereits.
»Wir gehen es von zwei Seiten an«, erklärte Lance. »Swan und Lynn, ihr kommt von links über den Hügel. Erschreckt nicht, wenn ihr sie seht, war auch für mich ungewohnt. Lynn, du legst dein Gewehr beiseite und versuchst, so viele wie möglich mit Betäubungsschüssen der Firestorm schlafen zu schicken. Swan, das Gewehr mit Minimalenergie bereithalten. Falls es Ärger geben sollte, gezielte Schüsse, auch wenn es sie dann töten sollte.«
Lynn und Glen Swan nickten.
»Okay, Finn, Sie und ich, wir probieren es von der anderen Seite. Sie geben mir Deckung mit dem Plasmagewehr, während ich versuche, die anderen mit dem Handlaser ins Reich der Träume zu schicken. Lynn, achte darauf, dass mindestens einer von ihnen wach bleibt. Wir wissen nicht, wie sie auf unsere Lähmschüsse reagieren … vielleicht haben sie einen
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