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Kanadische Traeume

Kanadische Traeume

Titel: Kanadische Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Charitys Bett. Ihre Kampfeslust war so schnell verflogen, wie sie gekommen war. Sie klopfte auf den Platz neben sich. “Also, da ich ihn nicht verprügeln muß, komm her und sag mir: War es phantastisch?”
    “Wirklich, Mandy!”
    “Es ist kein Verbrechen, neugierig zu sein.”
    Charity mußte lachen. “Okay, es war phantastisch. Und schrecklich. Und ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so verwirrt gewesen.”
    “Klingt normal. Nun, Frau Doktor, haben Sie sich vorgesehen?”
    Charity seufzte. Es war nicht ihre schönste Stunde. Wie konnte das ausgerechnet ihr, einer Ärztin,, passieren? “Nein. Es
    .. ..es ist einfach passiert.”
    “Ach, beim ersten Mal ist nie was”, versicherte ihr Mandy.
    “Mandy, leider muß ich dir sagen, medizinisch gesehen, ist das reiner Blödsinn.”
    “Dann betrachte es so. Du paddelst da unschuldig in einem winzigen Boot mit dem schönsten Mann diesseits der Rocky Mountains, und ein Gewitter kommt auf. Ihr wurdet praktisch gezwungen, euch näher kennenzulernen. Die Anziehung zwischen euch war ja gewaltig. Das konnte jeder sehen. Die Chance, schwanger zu werden, steht bestimmt eins zu tausend.”
    “Nicht ganz so hoch”, sagte Charity finster.
    “Wenn es tatsächlich passiert ist, ist es Schicksal. Das finde ich wirklich.”
    “Danke, Mandy. Das beruhigt mich, wenn ich bedenke, daß alle meine Lebensträume zerstört wären. Würdest du jetzt bitte in dein eigenes Bett gehen? Ich möchte schlafen.”
    “Wer weiß”, Mandy gähnte und streckte sich, “vielleicht hast du die falschen Träume geträumt, und das Schicksal gibt dir nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung.”
    “Von jemand mit einem grünen Gesicht ist das ein sehr tiefschürfender Gedanke”, neckte Charity sie. “Ich glaube, du könntest in der Mitte eines schwarzen Lochs einen Lichtstrahl finden.”
    “Ich würde es auf jeden Fall versuchen.” Mandy schlüpfte in ihr Bett und zog die Decke bis ans Kinn. “Hab” ich vielleicht Glück - einen Logenplatz für Charitys erste Romanze.”
    “Es ist nicht meine erste”, beteuerte Charity.
    “Erzähl!” befahl Mandy ungläubig.
    “Ich war heiß verliebt in einen Medizinstudenten namens Jeff Warner.”
    “Wirklich? Und weiter?”
    “Wir haben zusammen studiert, zusammen gearbeitet, sogar ein paarmal zusammen in der Krankenhaus-Cafeteria gegessen.”
    “Enorm heiß”, bemerkte Mandy und schüttelte den Kopf.
    “Wir waren Freunde, die über alles miteinander gesprochen haben. Ich dachte, es wäre keine schlechte Basis für eine Beziehung anderer Art. Eines Abends kam so eine süße Kleine mit einem abgebrochenen Fingernagel in die Erste Hilfe hereinspaziert. Jeffrey fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    Sechs Monate später waren sie verheiratet.”
    “O Char!” sagte Mandy voll Mitgefühl.
    “Geschichte meines Lebens! Männer sehen mich einfach nicht als das Geschöpf ihrer Träume. Kamerad, Kollegin - ja, aber Freundin, Geliebte, Ehefrau …” Charity schüttelte den Kopf.
    “Jetzt hat sich das aber geändert!”
    “Und du siehst, was es mir gebracht hat.”
    “Deine erste heiße Romanze! Okay, nicht deine erste.
    Obwohl, ich finde, Jeff zählt nicht. Mittagessen in der Krankenhaus-Cafeteria, wirklich! Ich kenne Zwölfjährige, die ein besseres Gefühl für romantisches Ambiente haben.”
    “Es hat weh getan. Zählt das nicht?”
    Etwas von dem alten Schmerz mußte in Charitys Stimme mitgeklungen haben, denn Mandy warf ihr einen mitleidsvollen Blick zu. “Und seither gehst du den Männern aus dem Weg, Char?”
    “Ich habe keine Zeit. Und Liebeskummer ist schlecht für die Konzentration.”
    “Du bist eine Frau, reif für die Liebe. Ich bin froh, daß der mysteriöse Matthew Blake den Sommer hier verbringt.”
    “Das ist doch nicht Liebe. Es ist ja schon vorbei.”
    “Ha!”
    “Es ist vorbei.”
    “Das glaube ich nicht. Machen wir eine Wette, daß …”
    “Nein, danke!” Charity hatte gelernt, nie mit Mandy zu wetten. Ihre Cousine war imstande, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um zu gewinnen.
    “Nur eine kleine. Um deinen roten Gürtel.”
    “Er paßt nicht zu deinem Haar.”
    “Ich trage ihn doch nicht auf dem Kopf.”
    “Mandy, wenn wir wetten, fühlst du dich möglicherweise gezwungen, Amor zu spielen.”
    “Für einen Gürtel?” meinte Mandy unschuldig. “Übrigens, was bekommt Nelson zum Dank dafür, daß er für dich eingesprungen ist?”
    “Er darf mich zum Essen ausführen.”
    Mandy lachte. “Meine

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