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Kanadische Traeume

Kanadische Traeume

Titel: Kanadische Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Probleme gab, war Mandy nicht weit.
    “Hast du es getan, Charity?”
    “Wie kannst du nur fragen?” flüsterte sie, und Tränen traten ihr in die Augen. “Vor allem nach dem, was eben zwischen uns geschehen ist!”
    “Bitte beantworte meine Frage.”
    “Nein”, sagte Charity schlicht und hielt seinem Blick stand.
    Matthew sah sie lange an. Dann strich er ihr eine nasse Haarsträhne aus der Stirn. Er nickte, drehte sich um und ließ sie allein im Badezimmer stehen.
    Wenige Minuten später hörte Charity die Haustür ins Schloß fallen. Matthew war gegangen.
    Charity setzte sich auf das Bett. Sie wußte nicht, ob Matthew ihr glaubte, aber sie wußte eines: Sie mußte von hier weg. Es bestand kein Zweifel mehr: Sie war schwanger.
    Als Mandy nach Hause kam, schloß Charity gerade ihren vollgepackten Koffer. Sie sah Mandy an und brach in Tränen aus.
    Mandy setzte sich neben sie und legte den Arm um Charitys Schultern. Dann erzählte Charity die ganze Geschichte. Nur daß sie schwanger war, behielt sie für sich.
    “Mrs. Forsters Schmuck in unserem Badezimmer? Wie aufregend! Genau wie in einem Krimi!” freute sich Mandy.
    “Mandy, hast du etwas damit zu tun?” Charity wagte kaum, die Frage zu stellen.
    “Ich? Ich bin doch keine Juwelendiebin! Charity, das tut weh.” Der Schmerz dauerte ungefähr dreißig Sekunden. “Siehst du, man kann jemanden wirklich mögen und doch Zweifel haben”, sagte Mandy strahlend.
    “Ich weiß, du bist keine Juwelendiebin, Mandy, aber ich weiß auch, daß du manchmal sehr impulsiv handelst, wenn du sehr motiviert bist.”
    “Und wegen des Bewerbungsformulars glaubt Matthew, du wärst genauso wie ich, stimmt’s? Wenn er nur wüßte, was für ein Tugendbold du bist, der immer alle Regeln befolgt! Ich hätte es längst beichten sollen, daß ich den Bewerbungsbogen ausgefüllt habe. Ich schäme mich direkt”, jammerte Mandy.
    “Zu glauben, daß ich die Regeln etwas verbiege, ist etwas anderes, als zu glauben, ich würde aus reiner Habgier ein Verbrechen begehen”, gab Charity zu bedenken.
    “Komm, hat Matthew wirklich gesagt, daß er das glaubt?”
    “Er hat es nicht gesagt, aber auch nicht geleugnet. Er kam hier herauf, weil er dachte, ich hätte den Schmuck, und dann fällt dieser aus meinem Schrank. Was würdest du denken?”
    “Ich würde denken, daß eine Juwelendiebin, die etwas taugt, dem Mann nicht selbst das Versteck zeigen würde, egal, wie sehr sie auf Wolken schwebt.”
    “Darauf kommt er gar nicht”, erwiderte Charity.
    “Warum denn nicht? Er ist ein intelligenter Mensch. Deshalb paßt ihr beide ja so gut zusammen.”
    “Er denkt nicht klar, wenn es um mich geht.”
    Mandy lachte. “Weißt du, was du da sagst, Mädchen? Und weißt du auch genau, was das bedeutet!”
    “Das ist jetzt gleichgültig. Ich muß gehen, wenn ich noch einen Rest Stolz besitze “
    “Du kannst jetzt nicht gehen. Damit machst du dich erst recht verdächtig”, versuchte Mandy sie zu überzeugen.
    “Wenn er nicht weiß, daß ich unschuldig bin, besteht keine Chance, daß je etwas aus unserer Beziehung wird … und wenn es so ist, kann ich einfach nicht bleiben.”
    “Wie kannst du je erfahren, was er denkt, wenn du nicht bleibst? Charity, glaub mir, es ist ein kritischer Augenblick in eurem Verhältnis. Du läufst vor dir selbst weg, nicht vor ihm.
    Du hast die Chance, dich zu verlieben, und natürlich hast du Angst. Aber lauf nicht weg, Charity. Diese Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder.”
    “Soweit ich sehe, opferst du dich auch nicht gerade auf dem Altar der Liebe, Mandy!”
    Ein Ausdruck tiefer Traurigkeit lag plötzlich auf Mandys Gesicht.
    “Ich hatte meine Einladung”, sagte Mandy. “Hier. Letzten Sommer. Er hieß Gus und war zehn Jahre älter als ich. Häßlich wie die Nacht, ein Gelegenheitsarbeiter hier im Hotel. Ich konnte lachen mit ihm, reden mit ihm, wie mit sonst niemand.
    Ich fühlte mich geborgen und total glücklich mit ihm. Er war bescheiden und klug. Er bat mich, ihn zu heiraten, und mein Herz sagte ja, aber mein Kopf wollte etwas anderes. Mein Kopf wollte eine Märchenphantasie. Jemand, der jünger, schöner war, mit etwas mehr Ansehen in der Gesellschaft. Ich dachte, ich könnte mich noch ein bißchen umschauen und Gus würde immer für mich dasein.”
    Mandy weinte jetzt. “Er ist letzten Winter bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Manche Gelegenheiten hat man nur einmal. Charity, nutze deine!”
    “Mandy, warum hast du nie davon

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