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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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schön erwischt. Deine Arme sind total blutig.«
    »Ist egal. Wenn sie dir den Arm wegschießen würden, dann würdest du aufspringen und das Rennen durchziehen, weil du übermenschlich bist.«
    »Ich bin kein Übermensch.«
    »Doch, bist du. Und Liron auch.«
    Er hält bei seiner Untersuchung inne und sieht mich an. »Hä?«
    »Sie ist die weibliche Version von dir. Wenn sie stürzen würde, wäre sie im nächsten Moment wieder auf den Beinen, um diese dumme Lauf-Übung über diese dummen Felsbrocken, die ohne Vorwarnung aus dem dummen Boden rausstehen, zu Ende zu bringen.«
    »Das sind ganz schön viele Dumms«, sagt er.
    »Tja, so kommt es mir eben gerade vor. Als wäre alles dumm.« Ich spüre, wie mir schon wieder dumme, heiße Tränen über mein schmutziges, staubiges Gesicht rinnen.
    »Ich muss deine dummen Wunden mit ein bisschen dummem Wasser säubern. Okay?« Aus seiner Feldflasche schüttet er Wasser über meine Arme.
    Ich sauge die Luft ein. »Au. Au. Au. Au.«
    »Tut mir leid. Beiß die Zähne zusammen.« Er öffnet den Reißverschluss einer seiner Westentaschen und holt etwas heraus – vermutlich Erste-Hilfe-Zeugs. Dann reißt er eine Schachtel auf und entnimmt ihr ein kleines weißes, antiseptisches Tuch.
    Ich ziehe ihm meinen Arm weg, weil ich weiß, dass Desinfektionsmittel auf offenen Wunden brennt wie die Hölle. »Autsch«, winsle ich, noch ehe er mich damit berührt hat. »Das brennt doch wie Sau.«
    »Nur ganz kurz. Dann wird es die Stelle auch ein bisschen betäuben. Vertrau mir.«
    Ich werfe ihm einen Na-klar-Blick zu.
    »Vertrau mir«, wiederholt er so zärtlich, dass es mich im Innersten berührt.
    Er nimmt meinen Arm und wischt mit dem Tuch ganz sanft über meine Wunde. Als ich zusammenzucke, bläst er behutsam auf die Stelle, um das Brennen zu lindern. Ich schließe die Augen und versuche, mich auf die Schmerzen zu konzentrieren und nicht auf seinen Atem oder seine Finger auf meiner Haut.
    Seinen warmen Atem zu spüren, lässt mich wieder daran denken, wie wir unter der Decke auf der Wohnzimmercouch in meiner Wohnung lagen. Seine Küsse haben bei meinen Lippen angefangen, sind dann über meine Haut gewandert und sein Atem ist diesen Küssen gefolgt … und dann hat seine Zunge sich denselben Weg gebahnt und mich zum Beben gebracht. Als er aufgehört hat, habe ich ihn angefleht, es noch mal und noch mal zu machen. Und das hat er dann auch getan.
    »Das Letzte, was ich brauche, ist eine weibliche Version von mir«, sagt er, während er ein weiteres antiseptisches Pad herausholt. Er nimmt meinen anderen Arm, säubert auch ihn und bläst wie schon zuvor ganz sachte darauf. Es fühlt sich so schön an, dass ich wünschte, er würde nie wieder damit aufhören. Mit jeder Berührung seiner Hände und jedem Hauch seines Atems auf meiner Haut verpufft meine Wut auf ihn immer mehr. Ich hoffe nur, dass er das nicht merkt.
    Dann bandagiert er mit Verbandsmull meine Unterarme. »Das ist nur ein Provisorium, bis ich dich auf die Krankenstation gebracht habe. Aber ich denke, fürs Erste wird es schon seinen Zweck erfüllen. Wo tut es dir noch weh?«
    »Überall. Meine Hüften, meine Knie. Und das Kinn habe ich mir, glaube ich, auch aufgeschlagen.« Sogar mein Herz tut weh – ihm so nah zu sein und zu wissen, dass es mit uns aus ist, sticht wie ein Messer. Ich stöhne.
    »Fühlt sich irgendwas gebrochen an?«, fragt er und stützt mich mit seinem Arm im Rücken ab.
    »Nein.« Nur mein Herz, doch das hat nichts mit dem Sturz zu tun.
    Er schiebt mein Hosenbein hoch und fährt mir mit seinen Fingern übers Knie, um die Verletzung zu untersuchen. Mehrmals muss ich das Bein anwinkeln und wieder ausstrecken. »Keine Schnittwunden oder Brüche, aber morgen wirst du ein paar üble Blutergüsse haben.«
    Ich hole tief Luft und schlucke die Tränen hinunter. Mein Atem geht stoßweise. Ich hasse es, so viel Schwäche zu zeigen, vor allem vor jemandem, der sich seine eigenen Schwächen so null anmerken lassen will – koste es, was es wolle. »Danke für deine Hilfe, Avi.«
    Er reibt mit einem weiteren Tuch mein Kinn ab, dann legt er seine Hände um meine Wangen und wischt mit den Daumen meine Tränen weg. »Ich bin dein Teamleiter. Ich trage die Verantwortung für dich.«
    Da haben wir ’ s! Ich hätte wissen müssen, dass er nicht so nett ist, weil er noch etwas für mich empfindet. Ich verkneife mir eine Antwort. Doch als diese Nähe auf einmal eine Lawine von Emotionen in mir lostritt, bleibt die Zeit stehen.

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