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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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jeden unter seinem Schutz das Gleiche gefühlt.
    Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und presste ihre Lippen gegen seine. Nur für einen kurzen Augenblick. Einen süßen, verheißungsvollen Augenblick.
    Dann trat sie zurück. „Ich bin im Haus.“
    „Danke“, flüsterte er.
    Als Meredith die Verandatreppe erklomm, wusste sie, was sie zu tun hatte. Travis war nicht der einzige Kämpfer in der Familie. Cassie war für sie wie eine Schwester, und obwohl sie nicht wusste warum, war Meredith sich sicher, dass Roy mit der Hochzeit nicht bluffte.
    Cassie brauchte sie. Und im Augenblick überwog das alles andere.

Kapitel 35
    Meredith sah aus dem Küchenfenster, bis Travis in der Dunkelheit der Scheune verschwunden war, um sich weiter mit seinen Brüdern zu besprechen. Als sie ihn nicht mehr sehen konnte, schlüpfte sie aus der Hintertür und huschte zum Pferch. Leise schnalzte sie nach Ginger und öffnete das Tor gerade so weit, dass ihr Pferd hindurchpasste. Immer wieder sah sie sich um, ob auch niemand sie bemerkt hatte. Schließlich führte sie Ginger leise in den Wald hinein.
    Sie konnte Ginger nicht satteln, da sie dafür in die Scheune gemusst hätte. Als Kind hatte sie es geliebt, ohne Sattel zu reiten. Bestimmt würde sie es immer noch können. Meredith fand einen Baumstumpf und benutzte ihn als Aufstiegshilfe, dann lenkte sie Ginger im Trab durch die Bäume hindurch.
    Sie hatte nicht viel Zeit. Sie musste zum Haus zurückkommen, bevor Travis es tat. Wenn er bemerkte, dass sie nicht dort war, würde er die anderen die Ranch absuchen lassen – dann könnte Jim nicht zu Cassie reiten und sie retten. Nein, es war wichtig, dass sie wieder zu Hause war, bevor Travis die Scheune verließ. Dann könnte sie, wenn die Männer ihre Positionen bezogen hatten, das Haus wieder verlassen und am Fluss entlang in Richtung Straße gehen. Dort würde dann Ginger auf sie warten. Dafür müsste Meredith zwar durch den Zaun klettern, aber das würde sie auf sich nehmen.
    Sie trieb Ginger zu einem leichten Galopp an und ließ sie wieder anhalten, als sie die Straße erreicht hatte. Meredith stieg ab und band ihr Pferd an einen nahe gelegenen Baum, sodass es von der Straße aus nicht zu sehen war.
    Dankbar, dass das Haus nur ein paar hundert Meter weit weg war, machte sie sich schnellen Schrittes auf den Rückweg. Nach einiger Zeit fing ihr Bein zu schmerzen an und sie presste die Hand gegen die Hüfte, um weitergehen zu können.
    Wenn Travis so vorsichtig war wie sonst, würde er seinen Brüdern seinen Plan noch einmal erklären und sie hätte immer noch genug Zeit, um rechtzeitig wieder da zu sein, bevor die Männer die Scheune verließen. Sie bezweifelte, dass er sie gehen ließ, ohne dass jeder noch einmal wiederholt hatte, was seine Aufgabe war. Da fiel ihr ein, dass Jim sich wahrscheinlich nicht so lange aufhalten lassen würde, deshalb hatte sie nicht mehr als eine Viertelstunde. Und zehn Minuten hatte sie ihrem Gefühl nach schon verbraucht.
    Endlich kam das Haus in Sicht – zusammen mit den Männern. Sie alle standen um Jim herum, der bereits aufgesessen war. Ihre Hüte hatten sie abgenommen und die Köpfe waren zum Gebet gesenkt. Ihr Gewissen zwickte sie beim Anblick der Archers, die sich die Zeit nahmen, Gott für ihren Bruder um Schutz zu bitten. Doch für den Moment musste sie es ignorieren und sich darauf konzentrieren, ungesehen ins Haus zu gelangen.
    Als sie drinnen angekommen war, atmete sie erleichtert auf. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte. Meredith ging durchs Badezimmer in die Küche und schnappte sich sofort das Brot, das noch vom Mittagessen übrig war, und schnitt es in dicke Scheiben. Die einfachste Art, ihren Plan zu verschleiern, war, dass Travis sie dort fand, wo er sie erwartete – in der Küche. Der Eintopf, den sie eigentlich fürs Abendessen vorgesehen hatte, würde bis morgen warten müssen, aber sie konnte den Männern Brote zubereiten, die sie mit auf ihre Wachposten nehmen konnten.
    Sie hatte gerade Eier in die Pfanne geschlagen, als sich die Vordertür öffnete. Schwere Schritte erklangen im Flur. Meredith verrührte die Eier hektisch mit der Gabel und stellte sie dann auf den Herd, darauf hoffend, dass Travis die Schweißperlen auf ihrer Stirn auf die Hitze zurückführen würde.
    „Jim ist eben losgeritten, Meri.“ Travis’ leise Stimme war über das Brutzeln der Eier hinweg kaum zu hören.
    Meredith blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und rührte weiter,

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