Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
Vom Netzwerk:
durchzuckte ihren Schädel. Sie schwankte zur Seite, als die Wände sich immer weiter von ihr zu entfernen schienen und ihr schwarz vor Augen wurde. Dann plötzlich fand sie sich in den Armen eines starken Mannes wieder. Travis. Er half ihr, das Gleichgewicht wiederzufinden.
    „Du solltest doch im Bett bleiben“, tadelte er sie leise, hob sie dann in seine Arme und trug sie sanft zurück ins Bett.
    „Herrje, Mann! Haben Sie denn keinerlei Anstand?“ Die Stimme ihres Onkels überschlug sich fast. „Sie setzen diese Sache mit meiner Nichte vor meinen Augen fort?“
    Da Meredith der Ausbruch ihres Onkels peinlich war, wandte sie ihr Gesicht von Travis ab, als er sie abgesetzt hatte. Doch trotzdem spürte sie die Anspannung, die von ihm Besitz nahm, als er die Worte ihres Onkels begriff. Er biss die Zähne zusammen.
    „Sie ist verletzt, Hayes. Macht Ihnen das denn gar nichts aus?“, brummte Travis. „Ich dachte, ich hätte Ihnen ihren Zustand auf dem Weg hierher gut genug beschrieben.“
    Onkel Everett stapfte in den Raum und riss sich den Mantel vom Leib. Dann rannte er ans Bett und legte Meredith den Mantel um, sodass er ihr bis zum Kinn reichte.
    „Sie haben wohl vergessen zu erwähnen, dass ihr Zustand auch ein Nachthemd und den Aufenthalt in Ihrem Bett mit einschließt!“
    Travis beugte sich über das Bett und schnappte sich Onkel Everetts Handgelenk. „Beleidigen Sie sie noch einmal auf diese Weise und ich jage Sie mit einer Ladung Schrot von meinem Land.“
    Das Geräusch einer geladenen Waffe ließ alle Augen in Richtung Tür schnellen. „Schrot ist zu nett. Jeder schießt ihm mit seiner 44er ein Stück aus seinem noblen Hinterteil, würde ich sagen!“ Crockett stand mit angelegter Winchester im Raum, Jim und Neill flankierten ihn mit über den Holstern schwebenden Händen.
    Meredith verdrehte die Augen in Richtung Zimmerdecke und wünschte sich, sie könnte unsichtbar werden. Konnte ihre Demütigung noch schrecklicher sein?
    Travis stand drohend über ihrem Onkel, doch auch der erhob sich nun und die beiden funkelten sich zornig an. Endlich stieß Onkel Everett ein Seufzen aus und sah Meredith an.
    „Meri. Du hast alles weggeworfen, Mädchen. Wie konntest du so dumm sein?“ Die Enttäuschung in seinen Augen traf sie schwerer, als alle Vorwürfe es getan hätten.
    „Ich musste sie warnen, Onkel Everett. Du warst nicht da, der Sheriff war unterwegs und der Deputy hat mich nur ausgelacht, als ich mit ihm gesprochen habe. Ich hatte keine andere Wahl, als hierherzukommen.“
    „Du hättest zu Hause bleiben und die Archers sich selbst überlassen sollen. Sie können schon für sich sorgen.“ Er warf Travis einen bedeutungsschweren Blick zu, bevor er sich zu ihr ans Bett setzte. „Ach, Meri. Du wirst einen hohen Preis für diese Narrheit bezahlen müssen.“ Er tätschelte ihre Hand. „Wenn ich daran denke, was deine Tante und ich alles getan haben, um deine Verlobung mit Mitchell zu organisieren, nur damit du das alles in einem Anflug von Dummheit wegwirfst … Ach, es bricht mir das Herz. Was würde dein Vater dazu sagen?“
    „Papa wäre stolz darauf, dass ich meinem Gewissen gefolgt bin.“ Meredith richtete sich auf, beflügelt von ihrer Empörung. „Ich will nichts mehr mit Roy Mitchell zu tun haben. Er ist für das Feuer verantwortlich, das die Scheune der Archers zerstört hat. Ich habe selbst gehört, wie er den Befehl dazu gegeben hat.“
    „Papperlapapp, Kind. Du hast das falsch verstanden. Roy hat mir gestern Abend alles erklärt.“
    Travis zuckte zusammen. „Sie haben ihm erzählt, dass sie hier ist?“
    „Natürlich. Als ihr Verlobter ist es sein Recht, ihren Aufenthaltsort zu kennen. Der arme Kerl fühlt sich ganz schrecklich wegen dieser unangenehmen Situation. Er macht sich Vorwürfe, dass er nicht bemerkt hat, wie schlecht es dir ging, und somit das Missverständnis auch nicht sofort aus der Welt hat räumen können. Er macht sich große Sorgen um dich, meine Liebe.“
    „Er macht sich große Sorgen um mein Land, nicht um mich“, murmelte Meredith zornig. Onkel Everett schien sie nicht zu hören, doch Travis hob eine Augenbraue, bevor er sich wieder ihrem Onkel zuwandte.
    „Was genau haben Sie ihm über Meredith erzählt?“
    „Zuerst gar nichts. Immerhin wusste ich nicht, wo sie war.“ Er tätschelte ihre Hand, als wäre sie ein Kind, dann wandte er sich Travis zu und grenzte sie offensichtlich aus der Unterhaltung aus. „Am Dienstagabend kam ich zur Abendessenszeit

Weitere Kostenlose Bücher