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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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seines Bruders sah. Würde er ein Stadtleben mit Cassie dem Leben auf der Ranch vorziehen?
    Jim richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schob das Kinn nach vorne. Das schien mittlerweile zur Mode zu werden. „Meredith hat ein Bein, das sie nicht belasten kann, und sie mischt sich in alles ein, was sie nichts angeht. Trotzdem scheinst du ihre Eigenheiten zu übersehen. Mit Cassie ist es nicht anders. Ich kann ihr beibringen, was sie wissen muss. Und wenn die Zeit kommen sollte, wo sie in die Stadt zurück will, werde ich auch damit zurechtkommen. Ich bin sicher, dass Palestine eine gute Zimmerei gebrauchen kann.“
    Eine unsichtbare schwere Hand legte sich auf Travis’ Brust. Seine Lungen bekamen kaum noch Luft. Sein Herz klopfte gegen seine Rippen, als würde es in seinem Brustkorb zu eng.
    Merediths Worte kamen ihm wieder in den Sinn. „Was glaubst du, wie lange die anderen damit zufrieden sein werden, in deinem Schatten zu leben?“
    Würden sie irgendwann wirklich gehen? Alle?
    „Die Ehe ist für immer, Jim.“ Travis stützte sich erschöpft gegen den Türrahmen. „Du kannst nicht einfach aus einem ritterlichen Impuls heraus hineinspringen.“
    „So wie du?“
    „Das ist etwas anderes“, grummelte Travis. „Ich wusste, dass ich Meredith lie...“ Dass ich sie liebe. Der Schock, den ihm diese Erkenntnis versetzte, ließ ihn taumeln. Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Geländer der Veranda ab. Sein Kopf schwirrte.
    Er liebte sie. Er hatte es bereits die ganze Zeit getan. Deshalb hatte er auch nicht protestiert, als Hayes auf einer Heirat bestanden hatte. Deshalb hatte er bei den Strohhalmen betrogen. Es war kein Akt der Selbstaufopferung seinen Brüdern gegenüber gewesen oder eine ritterliche Tat, um Merediths Ruf zu retten. Nichts dergleichen. Er hatte sie einfach gewollt.
    Irgendwo tief in seinem Inneren hatte er gewusst, dass sie für ihn bestimmt war, und er hatte alles dafür getan, sie bei sich zu behalten.
    Jims leise Schritte erklangen hinter ihm. „Schau mal, Trav, es ist doch nur der allerletzte Ausweg. Keiner von uns will eine überstürzte Hochzeit. Ich mag die Frau wirklich gerne, aber wenn ich sie heirate, will ich, dass sie mich so gut kennt, dass ich nicht bei einem meiner Brüder schlafen muss, bis sie sich an mich gewöhnt hat.“
    „Hey!“ Travis wandte sich um und wollte etwas Böses erwidern, doch das krumme Grinsen seines Bruders ließ ihn innehalten. Er boxte seinem Bruder auf den Arm. „Gut, ich höre auf deinen Rat, wenn du irgendwann mal Erfahrung als Ehemann hast. Bis dahin behalt deine Weisheiten für dich.“
    Jim boxte zurück und Travis taumelte gespielt zur Seite. Plötzlich schienen ihre Probleme gar nicht mehr so schlimm.
    „Würdest du es wirklich machen, wenn es so weit kommt?“, fragte Travis schließlich.
    Jim hob eine Augenbraue. „Was? Cassie heiraten?“
    „Nein. Dich freiwillig an eine Familie wie Everett und Noreen Hayes zu binden?“
    Jim brummte und holte zu einem weiteren Schlag aus, doch Travis sprang mit einem Lachen zur Seite.
    Vielleicht würde er sich keine Gedanken mehr darüber machen müssen, dass Jim jemals in die Stadt zog.

Kapitel 27
    Da sie ihre Cousine endlich alleine sprechen wollte, schob Meredith sie sofort in ihr Zimmer, als sie mit dem Geschirr fertig war. Die Männer akzeptierten ihre Ausrede, dass sie müde sei, sofort. Die emotionale Achterbahnfahrt der letzten Stunden hatte sie alle erschöpft. Doch Schlaf war das Letzte, an das Meredith jetzt dachte.
    „Kommt Travis noch rein und holt sich Anziehsachen?“, fragte Cassie, als sie ihre kleine Tasche auf dem Bett abstellte. „Ich kann mit dem Umziehen warten, bis er alles hat.“
    „Er hat genug Sachen drüben. Mach dir keine Sorgen.“ Meredith wurde ganz warm, als ihr klar wurde, worauf das Gespräch hinauslaufen würde. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf ihre Cousine. „Mach es dir bequem. Es wird wie in alten Zeiten, wir beide unter einer Decke! Wir können uns Geschichten erzählen. Und glaub mir, ich will alles darüber wissen, wir ihr auf diese Idee gekommen seid. Bist du wirklich bereit, Jim zu heiraten?“
    Cassie, die gerade am Auspacken war, hielt inne und sah sie entschlossen an. „Ja, das bin ich.“
    „Obwohl du ihn kaum kennst?“ Meredith stellte sich hinter ihre Cousine und fing an, die Nadeln aus deren Haar zu entfernen.
    „Als du zwischen Roy Mitchell und Travis wählen musstest, hast du den Archer genommen. Ich mache das Gleiche.

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