Kann ich dir jemals widerstehen?
im Schuppen. Hinter dem Feuerholz." Webster genoss Tonyas
Verblüffung.
Sie
stand noch immer an der Tür, ihr war sichtlich unbehaglich.
Dieser neue, fähige Webster war ihr höchst verdächtig.
"Du kannst mit einem Generator umgehen?"
Vorher
hatte er es nicht gekonnt, und er hoffte inständig, nie wieder
vor eine so knifflige Aufgabe gestellt zu werden. "Klar doch",
meinte er, als wäre das selbstverständlich. Was er nicht
sagte, war: "Schließlich bin ich ein Mann, oder?"
Tonya
schlüpfte aus ihren Stiefeln und stellte den Rucksack auf den
Tisch. "Was hast du überhaupt im Schuppen gewollt?"
"Das
Feuerholz ging zur Neige, also suchte ich nach einer Axt. Ich habe
gleich noch ein bisschen Holz gehackt." Männlich, wie ich
bin, fügte Webster im Stillen hinzu.
Tonya
schaute zum Ofen, wo ein ordentlicher Stapel Holz lag.
"Übrigens,
ich habe auch Futter für die Bären ausgeteilt. War das
okay?"
Sie
war gerade dabei, eine Wasserflasche aus dem Rucksack zu nehmen, und
hielt inne. "Du hast die Bären gefüttert?"
Schulterzuckend
sah er erneut in sein Buch. "Ich dachte mir, du würdest
müde sein vom vielen Wandern. Und vom Rudern." Er blickte
auf und lächelte unschuldig.
So
viel Entgegenkommen verwirrte sie sichtlich. Genau das hatte er
beabsichtigt. Endlich hatte er mal die Oberhand.
"Dann habe ich noch gekocht. Der Fisch im Gefrierschrank war
schon angetaut, bevor ich den Generator fand. Ich habe den Fisch
gebacken, wenn's recht ist."
"Gebacken",
wiederholte Tonya entgeistert.
"Mit
Petersilie und Zitronenbutter. Ich habe ein wenig mit deinen Gewürzen
experimentiert. Das ist dir doch hoffentlich recht?"
"O
ja, natürlich. Ich glaube, ich dusche mal schnell." Damit
verschwand sie im Bad, eine Duftwolke von Mückenspray hinter
sich herziehend.
Webster
hätte am liebsten einen Siegestanz aufgeführt, doch dann
hätten die Bodendielen gebebt, und Tonya hätte besorgt
nachgefragt, was los wäre. Wie er diese Situation genoss! Er
hatte gern alles unter Kontrolle. Und er hatte Tonya tatsächlich
aus der Fassung gebracht. Es war einfach herrlich.
Jetzt
würde er den Vertrag zur Sprache bringen. Bei dem Fischgericht,
das so verführerisch duftete.
O
ja, er hatte alles unter Kontrolle. Keine Ablenkungen mehr, keine
Küsse, keine Fantasien über Tonyas sinnlichen Körper,
die Flut goldfarbener Locken, über diesen Mund, der zum Küssen
geschaffen schien …
Abrupt
rief er sich zur Ordnung. Schluss damit, sofort! Es stand zu viel auf
dem Spiel.
Als
Tonya fünfzehn Minuten später die Tür des Badezimmers
öffnete, wusste Webster, dass er sich zu viel vorgenommen hatte.
Ihr
blumiger Duft erfüllte den Raum, ein feenhafter Hauch von
Zartheit und Süße. Webster spürte, dass er es schwer
haben würde, bei so viel weiblicher Verführungskraft
vorzugehen wie geplant.
Tonya
trug das feuchte Haar offen, ihr hübsches sonnengebräuntes
Gesicht strahlte vor Sauberkeit, und Webster glaubte immer mehr den
Boden unter den Füßen zu verlieren.
Sie
hatte eine alte, ausgeblichene Jeans an, die sich wie eine zweite
Haut an ihre weich gerundeten Hüften schmiegte. Dazu trug sie
einen roten Rollkragenpulli, der ebenso eng wie die Jeans war und
ihre herrlichen Brüste erahnen ließ, die sich unter dem
weichen Material verbargen.
Webster
wusste, wie es sich anfühlte, wenn sie sich an ihn drückten.
Er kannte die weiche Fülle, die Form ihrer Knospen, wenn sie
sich vor Kälte zusammenzogen. Er wollte sie berühren,
wollte spüren, wie sie unter seinen Fingerspitzen hart wurden
und sich aufrichteten.
Und
wenn er ins Bad ginge, würde er die gewaschenen rosafarbenen
Dessous auf der Stange sehen, an der der Duschvorhang befestigt war.
Was mochte sie wohl jetzt unter ihren Jeans anhaben? Spitze oder
Seide? Einen Taillenslip oder einen String-Tanga, der ihren süßen
Apfelpo in zwei gleiche Hälften unterteilte? Was für eine
Farbe hatte sie gewählt? Rot wie der Pulli? Pink wie ihre
Lippen? Schwarz wie die Nacht?
Es
war unerträglich. Sein Verstand, auf den Webster doch immer so
stolz gewesen war, wurde völlig außer Kraft gesetzt durch
die pure Präsenz dieser Frau. Tonya wirkte so sanft und
zugänglich – und verunsichert. Gerade das machte sie noch
reizvoller.
Der
Vertrag, sagte er sich. Es geht um dein wichtigstes Projekt. Um die
Zukunft des Verlags. Du musst die Kontrolle behalten.
"Fühlst
du dich jetzt besser?" erkundigte er sich höflich.
"Viel
besser."
Sie
holte eine Bürste aus einer Schublade und begann, sich
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