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Kannst du mir verzeihen

Kannst du mir verzeihen

Titel: Kannst du mir verzeihen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Restaurant essen zu gehen.
    Sie fanden einen Parkplatz in den schmalen Straßen der kleinen Hafenstadt und marschierten vorfreudig auf die kleinen Ausstellungsräume voller wunderbarer Kunstwerke zum Penlee House.
    Doch dort angekommen, war die Tür zum Museum mit Flatterband abgesperrt und wurde von mehreren bulligen Polizeibeamten bewacht.
    Â»Was ist denn hier los?« Hanny runzelte die Stirn.
    Annie, die sich schon auf die warmen Räume und den Gratissekt gefreut hatte, tippte dem nächstbesten Polizisten auf die Schulter.
    Â»Entschuldigen Sie bitte, junger Mann, aber wir haben Karten!«
    Er drehte sich um.
    Â»Tut mir leid, Madam, aber es hat hier einen Vorfall gegeben, wir dürfen niemanden hineinlassen.« Dann wanderte sein Blick von dieser ziemlich schrägen Alten zu Hanny, und er lächelte. »Hanny! Was für ein Zufall! Das darf nicht so weitergehen, dass wir uns immer treffen, wenn ich im Dienst bin!«
    Er nahm sie in den Arm. Entzückt betrachtete Annie seine starken Arme und sein schönes Gesicht und hoffte fast, ebenfalls geherzt zu werden.
    Â»Was machst du hier?«
    Â»Hallo, Eddie. Wir haben Karten für die Ausstellung. Aber was macht ihr hier? Was ist passiert?«
    Er sah sich um, als wolle er sicherstellen, dass niemand sie belauschte, und flüsterte Hanny dann verschwörerisch ins Ohr:
    Â»Hier ist ein Bild geklaut worden.«
    Â»Im Ernst?« Hanny riss die Augen auf.
    Selbst Annie gab ihren säuerlichen Gesichtsausdruck auf und begann, die Sache interessant zu finden.
    Â»Ja. Irgendjemand ist einfach so da reinspaziert, hat das Bild von der Wand genommen und ist damit wieder rausgegangen.«
    Â»Einfach so?«
    Â»Einfach so.«
    Hanny war, als habe sie ein Déjà-vu.
    Â»Und ... Hat denn jemand gesehen, wer das war?«
    Â»Nein, das ist ja das Seltsame. Jede Menge Leute in der Ausstellung, aber keiner hat was gesehen.«
    Langsam beunruhigte sie das Ganze.
    Â»Welches?«
    Â»Wie, welches?«
    Â»Welches Bild wurde gestohlen?«, wollte Hanny wissen und hielt die Luft an.
    Eddie schlug sein Notizbuch auf und blätterte darin.
    Â»Ein Porträt, glaube ich ...« Er kniff die Augen zusammen, um seine eigene Handschrift zu entziffern. »Ja, genau, hier. Ein ziemlich wertvolles. Porträt einer Dame ... von Ruth Simpson.«

Seit sechs Uhr morgens saß sie auf ihrem Posten auf halber Höhe der Treppe und wartete auf ihn. Doch außer dem Schnarchen ihrer Oma im Gästezimmer und Nancys Schnarchen auf ihrem Schoß war nichts zu hören, und so schlief auch Hanny schließlich wieder ein.
    Sie nickte nur für fünf Minuten ein und wurde vom Zuschlagen einer Autotür wieder wach. Dann hörte sie das Auto wegfahren.
    Â»Mist! Mist! Mist! Mist! Mist!«, schimpfte sie, schob die friedlich schlummernde Nancy unsanft von ihrem Schoß und trampelte die Treppe hinunter zur Haustür.
    Sie wusste selbst nicht genau, weshalb sie ihn heute Morgen gerne dabei beobachtet hätte, wie er das Geschenk brachte. Vielleicht, um gleich zu sehen, ob es in etwa die Größe und Form hatte, die sie erwartete. Vielleicht, weil sie, wenn sie nicht mit eigenen Augen sah, was er heute brachte, einfach nicht würde glauben können, dass er es tatsächlich getan hatte ...
    Dass sie an der Haustür dann doch zögerte, bemerkte sie erst, als die inzwischen zwei Zentimeter gewachsene und des Treppenabsteigens mächtig gewordene Nancy auf einmal neben ihr stand.
    Â»Was meinst du, Nancy? Trau ich mich?«
    Nancy musste dringend mal und hatte auch inzwischen begriffen, dass Pfützen im Haus nicht ganz so gut ankamen wie Pfützen draußen. Sie drängte zur Tür und kratzte daran.
    Hanny öffnete sie, Nancy schoss hinaus und sorgte für gelbe Muster im Schnee, und sie selbst schielte beklommen zum Geschenk des Tages, dessen Größe und Form leider genau ihren Befürchtungen entsprachen.
    Sie schnappte es sich.
    Dann schnappte sie sich die völlig verdutzte Nancy, die gerade überlegt hatte, noch mehr Farbe im Schnee zu verteilen. Hanny nahm sie mit hinein, und Nancy hinterließ stattdessen eine gelbe Pfütze auf dem Küchenboden. Doch das bekam Hanny gar nicht mit. Sie war voll und ganz damit beschäftigt, das Geschenkpapier aufzureißen.
    Â»Nee, ne!?! Das glaube ich jetzt nicht«, keuchte sie, als sie zum Inhalt vorgedrungen war.
    Und doch war es

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