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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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halte Kugeln auf.
    Für einen vierrädrigen Wagen wurden acht Mann gebraucht. Wenn die Wagen rückwärts geschoben wurden, müssten sie darauf achten, dass die Deichseln an der den Häusern zugewandten Seiten nur dicht am Wagen angefasst würden. Sonst könnten die Schützen in den Häusern sie erreichen.
    Vorn an der Uferstraße schossen sich die Infanteristen schon mit den Verteidigern in den Häusern herum.
    »Tempo!«, brüllte der Leutnant vom Sussex-Regiment. »Habt ihr nun endlich was gefunden zum Beladen?«
    »Hier sind Säcke mit Sand!«, rief ein Sergeant. »Bringt einen Karren heran! Los! Ihr anderen füllt die Säcke da hinten mit Korn. Da stehen die Schaufeln. Her mit dem zweiten Karren!«
    Die beiden ersten Karren holperten los. »Nicht zu der engen Straße, ihr Idioten! Dort zur breiten Allee. In der engen Straße bleibt ihr doch stecken«, brüllte der Leutnant seine Leute an.
    Als die Karren an der Straße ankamen, sprangen gleich fünf Mann zu jedem Karren. Vier trugen Rifles, einer einen Kasten mit Handgranaten. Sie drängten sich an die den Häusern abgewandte Seite des Karrens und zielten auf die Fenster.
    »So, jetzt langsam und gleichmäßig voran!«, befahl ein Sergeant den Männern, die die Karren schoben. Nun ging es in die Straße hinein. Die Schützen feuerten. Wenn die Karren anhielten, halfen die Karrenschieber beim Nachladen. Der Handgranatenwerfer nahm eine Handgranate aus dem Kasten, zündete die Lunte, holte kräftig Schwung und schleuderte sie zielsicher in einen Torgang, in dem sich Verteidiger versteckt hatten. Schreien und Jammern waren das Echo auf den Explosionsknall.
    Zug um Zug rückten die Karren vor. Und jetzt kamen auch zwei größere Wagen und zwischen ihnen die Karronade. »An die Seite mit den Karren! Deckung!«, brüllte der Leutnant, und dann schoss die Karronade auf die vorn an der Straße stehende Schanze der Franzosen.
    Die Briten passten sich dem ungewohnten Häuserkampf an. Wer nicht hinter Karren und Wagen Deckung fand, sprang von Hauseingang zu Hauseingang und schoss auf die gegenüberliegenden Fenster. Einige Trupps waren auch hinter den Häusern entlang gelaufen, stürmten von hinten die Treppen hinauf und warfen die Schützen nach vorn aus den Fenstern.
    Der Widerstand bröckelte. Immer schneller wurden die Karren vorwärts geschoben. Ein Platz lag vor ihnen. Ein Haus war von vielen Verteidigern besetzt, die alle in die Straße feuerten. Nun musste ihre Karronade vor und schoss das Haus in Trümmer.
    Die Sussex-Kompanien waren jetzt auf dem Platz vor dem ehemaligen Rathaus und hörten aus östlicher Richtung das Hurrageschrei der Seesoldaten.
    »Nehmen Sie sich zwei Züge und stoßen Sie ihnen entgegen«, befahl Kapitän Rowlandson einem Hauptmann. »Die anderen kommen mit mir zum nördlichen Stadttor. Wir werfen die Kerle raus aus der Stadt.«
    Die Kämpfe dauerten nicht mehr lange. Ein Teil der Verteidiger warf die Waffen fort. Die anderen flüchteten aus der Stadt in Richtung auf das Gebirge. Die Briten besetzten die Stadttore und richteten sich ihrerseits zur Verteidigung ein. Aber es gab ja keine Angreifer.
    Die Partridge schob sich in den Hafen, der mit Schiffen angefüllt war, und rannte ihre Kanonen aus, falls jemand Schwierigkeiten machen wollte. Die Boote der Briten ruderten von Schiff zu Schiff und untersuchten sie. Alle auf britischen Schiffen verfügbaren Schreiber waren damit beschäftigt, Listen mit den Angaben über die Schiffe und die Ladung aufzunehmen.
    Die feindlichen Kriegsschiffe im Hafen waren von den Besatzungen verlassen worden. Es waren zwei Kanonenboote und eine zweimastige Kanonenbrigg.
    »Sie wollten ihre Kähne anstecken, aber wir haben ihnen gesagt, dann ließen wir sie nicht durch und sie müssten mit ihren Kähnen verbrennen«, sagte der Kapitän eines nahe gelegenen Handelsschiffes, der die Briten für sich einnehmen wollte.
    David wusste, dass nach dem Kampf immer das große Aufräumen und Registrieren begann. Mit Sehnsucht dachte er dann an die Zeiten seiner Jugend, wo er voranstürmen und den Feind besiegen und sich über den Sieg freuen konnte. Aber er hatte vorgesorgt, sodass sich das Chaos nach dem Sieg in Grenzen hielt.
    Mr. Roberts war mit Dolmetscher, zwei Midshipmen und einer Gruppe Seesoldaten schon zum Rathaus unterwegs, um Kontakt mit der Verwaltung herzustellen. Der Erste Leutnant der Eagle mit zwei anderen Leutnants und hundert Seesoldaten sorgte im Hafen für Ordnung. Major Havell würde die militärisch

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