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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Mann ins Boot und ruderten zurück.
    »Fertig machen!«, zischte Webster. »Wenn sie ihr Theater an Bord abziehen, entern wir.«
    Auf dem Kanonenboot gab es ein Gelächter, als die Frau ihre Brüste und ihren Unterkörper bedecken wollte und die Hände nicht ausreichten. Der wachhabende Offizier erschien und schrie die Leute an. Mit dem Liebhaber hatte er einen besonders lauten Disput. Niemand achtete auf die Engländer, die mit aller Kraft heranruderten.
    Sie reichten der Frau auf dem Kanonenboot schließlich eine Decke. Der Wachhabende befahl, den Liebhaber zu arrestieren, aber da schien niemand willens zu sein. Und dann rumpelten die Boote der Engländer an die drei Kanonenboote, und die Briten rannten mit geschwungenen Säbeln übers Deck.
    Die Männer hoben die Arme und ließen sich auf dem Vordeck zusammentreiben. Die Frau aber schrie, bis ihr Webster mit aller Kraft über den Mund schlug und befahl, sie zu knebeln und an Land abzulegen. Auch die Italiener trieb er an Land und befahl seine Leute auf ihre Posten.
    Das erste Kanonenboot legte ab, setzte das Hilfssegel und lief hinaus auf die See. Dann folgte das zweite und das dritte. Die Boote der Milford hatten sie jeweils am Heck angebunden. Webster ließ sich melden, ob sich jemand an Bord versteckt hatte und wer verwundet war.
    Einem hatte die Frau in die Hand gebissen, was die anderen zu schadenfrohem Gelächter veranlasste. Außer ihm war niemand verletzt. »Sonst zahlt man beim Bums zu«, sagte ein Maat zu seinen Leuten. »Diesmal haben wir Verluste gespart und Prisengeld gibt's auch.«
    »Davon hat mein Schwanz auch nichts«, maulte einer.
    David saß mit Mr. Roberts wieder vor einigen der zahllosen Meldungen, die die Admiralität anforderte, als die drei Kanonenboote gemeldet wurden. Nur zu gern ließ er die Akten liegen und ging an Deck.
    »Sie scheinen völlig unbeschädigt zu sein, Sir«, meldete Markwood.
    Leutnant Webster wurde an Bord wie der Kommandant eines Schiffes empfangen, stutzte erst und schmunzelte dann. Nun ja, er war ja Kommandant von drei Kanonenschiffen.
    »Kommen Sie, meine Herren. Die Milford nimmt die drei Schiffe mit halber Besatzung in Schlepp. Kurs auf unseren Treffpunkt bei der Insel Susak. Und wir trinken ein Glas auf die Prisen und besprechen, wie wir mit ihnen verfahren.«
    Sie tranken auf den König und auf ihre Prisen, während die Milford mit den drei Kanonenbooten im Schlepp nach Süden segelte.
    »Meine Herren, wir haben etwa fünfzig Kroaten an Bord, von denen dreißig zur Flotte, der Rest zur Landmiliz will. Das reicht nicht aus, um drei Kanonenboote zu bemannen. Wir müssen auf jedes Kanonenboot zehn unserer Leute schicken und dazu einen erfahrenen Maat. Die fünfzig Kroaten verteilen wir auf die drei Boote. Wir werden sie in Susak stationieren, während wir Rijeka angreifen. Der kroatische Major kann in dieser Zeit mit der Argus die umliegenden Inseln anlaufen und für Freiwillige werben. Auf Susak werden die Besatzungen für die Kanonenboote gedrillt. Sie können die Insel auch gegen Angriffe verteidigen, mit denen aber keiner rechnet.«
    David sah seine Offiziere an, aber keiner schien etwas fragen zu wollen. »Wenn wir nach Vis zurückkehren, können wir die Kanonenboote in Susak abholen.«
    Am vereinbarten Treffpunkt in der Nähe der Insel Susak warteten die Linienschiffe Elizabeth und Eagle sowie die Fregatte Cesar, die Sloops Haughty und Partridge sowie die Argus und zwei Transporter.
    »Alle pünktlich, nur wir sind etwas zu spät«, sagte David zu Kapitän Markwood. »Lassen Sie bitte signalisieren, dass die Kommandanten an Bord kommen möchten. Ich gehe schon in meine Kajüte.«
    David brauchte Frederick nicht zu sagen, dass er Wein und Gebäck für etwa zehn Leute bereithalten müsse. Als der die Schiffe gesehen hatte, wusste er selbstverständlich, dass eine Besprechung in der Kajüte des Admirals bevorstand. Außer Commander Craig von der Sloop Haughty kannten ihn auch alle und nickten ihm freundlich zu.
    David begrüßte die Kapitäne. »Meine Herren, ich habe erfahren, dass die Verteidigung Rijekas im Augenblick sehr geschwächt ist, dass aber andererseits durch unsere Aktivitäten viele Schiffe im dortigen Hafen Zuflucht gesucht haben. Wir werden Rijeka erobern. Aber vorher lassen Sie uns noch auf das Wohl Seiner Majestät trinken.«
    David stellte dann den anderen Mr. Warner als Kommandanten der Argus vor und fragte ihn, wie weit er mit der Ausbildung gekommen sei.
    »Die Segelmanöver klappen schon

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