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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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die beiden Kapitäne, blickten aber ziemlich skeptisch.
    David stand mit Kapitän Markwood vor einer detaillierten Karte der Küste am Golf von Venedig.
    »Wenn man in die Lagune unbemerkt eindringen und ein oder zwei Schiffe, die am Lido ankern, in die Luft sprengen will, dann geht das nur am Porto di Malamocco. Am Porto di Lido sind ihre Batterien und Wachschiffe zu stark und der Porto di Chioggia liegt zu weit abseits. Signalisieren Sie doch bitte, dass Leutnant Hotham, der die Nachrichten über diesen Teil der Küste sammelt, an Bord kommt.«
    Leutnant Hotham war schon etwas älter und war mit der Nachrichtensammlung betraut worden, weil er recht gut Italienisch sprach.
    David hatte Markwood und seinen Flaggleutnant zum Gespräch gebeten und ließ Mr. Hotham berichten, was an Nachrichten über die drei Einfahrten zur Lagune vorlag.
    Sie erfuhren, dass an beiden Seiten der Einfahrt von Malamocco Batterien mit je vier Vierundzwanzigpfündern stationiert waren und dass Tag und Nacht zwei Zweierpatrouillen vor jeder Batterie Streife gingen.
    »Sind dort auch Häuser von Zivilisten in der Nähe?«, erkundigte sich David.
    »An der nördlichen Seite ist eine kleine Fischersiedlung mit vier oder fünf Hütten. Sie liegt aber mehr zur Lagune hin, Sir.«
    »Dann geht das Ding mit den Nutten nicht«, sagte David mehr zu sich.
    »Verzeihung, Sir. Ich habe Sie nicht verstanden«, meldete Hotham.
    »Es war auch mehr ein Selbstgespräch. Ich dachte an einen alten Trick, bei dem man Nutten engagiert, um die Posten abzulenken. Aber wenn aus ein paar einsamen Fischerkaten plötzlich Nutten auftauchen, dann ist das so glaubwürdig wie ein Osterhase zu Weihnachten«, erklärte David lächelnd.
    Dann fuhr er fort: »Wie werden die Landzungen bei Tag und bei Nacht überwacht, Mr. Hotham?«
    »Bei Tag beobachten die Posten von den Batterien, die alle zwei Kilometer angelegt sind, den Strand. Bei Nacht reiten zehn Dragoner immer hin und her und werden nach vier Stunden von einem anderen Trupp abgelöst.«
    David blickte auf die Karte und rieb sich die Stirn. »Wenn sie Schritttempo reiten, brauchen sie etwa zwei Stunden für die knapp fünfzehn Kilometer. Man könnte also in der Nähe von Lido einen Punkt finden, wo sie vor zwei Stunden nicht wieder vorbeikommen können. Vorausgesetzt, sie reiten immer von einem Ende zum anderen. Und das hat für uns nur Sinn, wenn wir innerhalb der Lagune Boote organisieren können.«
    Markwood sah David an. »Sie denken an einen Trupp, Sir, der an der Seeseite landet, die Landzunge mit Waffen und allem anderen überquert, an der Lagunenseite Boote vorfindet, mit ihnen den Angriff durchführt und auf gleichem Wege zurückkehrt.«
    David nickte.
    »Sind das nicht etwas viel Vorbedingungen, Sir?«
    »Wir müssten das abklären. Mr. Hotham, haben Sie Möglichkeiten, Kontakt mit einem Agenten aufzunehmen?«, fragte David.
    »Ja, Sir. Wenn wir mit einem kleinen Boot südlich von Chioggia abends in der Dämmerung ein bestimmtes Signal zeigen, dann kommt der Agent vor Mitternacht mit seinem Boot.«
    »Da Mr. Webster die Expedition leiten würde, schlage ich vor, dass wir ihn jetzt holen und mit ihm alle Fragen und Aufträge durchsprechen, die er mit dem Agenten bereden muss. Sie werden ihn heute Abend im Boot begleiten, Mr. Hotham«, entschied David.
    Ein Kilometer südlich von dem kleinen Ort Lido hockte ein Mann in einem Gebüsch. Er hatte dunkle Kleidung an und sein Gesicht mit Ruß geschwärzt. Jetzt duckte er sich ganz tief an den Boden.
    Hufklappern kam näher und ein Trupp Dragoner ritt vorbei. Sie unterhielten sich und waren nicht besonders wachsam.
    Der Mann richtete sich auf, wartete eine Weile, trat aus dem Busch, nahm einen Kasten aus einem Erdloch und gab über das Rohr der Blendlaterne das Lichtzeichen kurz-kurz-lang, das nur in einem bestimmten Sektor im Meer gesehen werden konnte. Dann wartete er.
    Nach etwa zehn Minuten erkannte er Schatten im Meer. Fünf Kutter landeten am Strand. In jedem Kutter blieben fünf Mann, die den Kutter am Ufer verankerten und dann die Bugkarronade bemannten. Alle anderen sprangen an Land und trennten sich ohne weitere Worte. Etwa zwanzig Mann liefen schnell voraus. Dreißig andere wuchteten vier Fässer aus den Kutter, setzten sie auf Tragen und folgten den Läufern gemessenen Schrittes. Weitere fünfzig Mann wandten sich nach links und rechts und riegelten die Landzunge ab.
    Leutnant Webster war im ersten Trupp. Sie gingen jetzt im schnellen Schritt. Neben

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