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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Schlüsselstellungen in Ihrer Hand und schaffen Sie mit den Bocchesen ein Gegengewicht gegen die Montenegriner.«
    »Sir, um diesen Aufgaben gerecht zu werden, brauche ich mindestens zweihundert Armee- oder Seesoldaten.«
    David nickte. »Sie brauchten noch mehr, aber ich habe keine Truppen, die ich irgendwo abziehen kann. Ich kann Ihnen Waffen und Geld geben, aber keine Soldaten, so Leid es mir tut.«
    »Sie wissen, Sir, dass ich schon vor Monaten darauf hingewiesen habe, dass wir Kotor angreifen müssen. Nun ist die Lage eskaliert und ich weiß wirklich nicht, ob ich noch etwas erreichen kann.«
    David sah Kapitän Hoste direkt in die Augen. »Kapitän Hoste, Sie sind ein herausragender Fregattenkapitän und es ist Ihr Recht, auf verwegene Unternehmungen hinzuweisen. Meine Pflicht als Kommandeur ist es, Chancen und Notwendigkeit abzuwägen. Und da mussten wir zuerst im Norden der Adria aktiv werden, um die Basis der Zusammenarbeit mit Österreich zu schaffen. Erst nachdem wir unsere Position in Triest, Istrien und Dalmatien gesichert haben, kann Österreich auch mit seinen Truppen bis Kotor marschieren. Erst mit deren Eingreifen können wir die Lage an Land beherrschen. Dabei will ich Ihnen nicht verschweigen, dass ich Konflikte zwischen dem Unabhängigkeitsstreben Dubrovniks und dem Machtanspruch Österreichs voraussehe. England muss an einem unabhängigen Dubrovnik mehr Interesse haben als an einer Seestadt im österreichischen Staat. Bitte beachten Sie das.«
    »Sehr wohl, Sir. Ich werde morgen bei Tagesanbruch segeln.«
    »Mein Sekretär wird Ihnen die Befehle aushändigen und die Post anvertrauen, die Sie bitte in Vis aufgeben.«
    Sie reichten sich die Hände. David wünschte Hoste noch einmal alles Gute und wusste doch, dass er diesen Mann nie für sich gewinnen würde. Er stand als Admiral nun einmal seinem Ehrgeiz im Wege.
    Kapitän Markwood und seine Offiziere waren froh, dass sie nicht Triest blockieren mussten, sondern nach Venedig absegeln konnten.
    »Aber, Mr. Markwood. Wir segeln von einer Blockade zur anderen. Wo liegt da der Vorteil?«
    »Hier erwartet die Männer nur die Plackerei, wenn sie Kanonen in Stellung bringen. Auf dem Weg nach Venedig oder vor der Küste dort könnten Prisen winken, und Venedig mit seinen Forts und Lagunen bietet mehr Möglichkeiten für Erkundungsoperationen, die Sie sicher schon planen.«
    David lachte. »Mr. Markwood, ich habe mich beeilen müssen, damit Mr. Hoste die Briefe an meine Familie mitnehmen konnte, von der Dienstpost ganz zu schweigen. Gedacht habe ich vor allem an meine Enkeltochter, aber nicht an kühne Landungsoperationen, an denen Sie mich ja doch nicht mehr teilnehmen lassen wollen.«
    »Aber, Sir. Sie haben doch genug Abenteuer bestanden. Nun müssen auch einmal die Jüngeren ran, die gelenkiger und kräftiger als wir sind.«
    »Ist ja gut, Mr. Markwood. Ich will ja gar nicht am Strand herumschleichen. Was uns vor Venedig erwartet, weiß ich auch nicht. Dass Konteradmiral Duperré die Seeverteidigung kommandiert, ist uns natürlich bekannt. Aber was er nun an Pfahlwerken zur Sperrung der Lagunen im Einzelnen errichtet hat, welche Kanonenprähme        und andere Schiffe er wo verankert hat, weiß ich nicht. Es ist nicht einmal klar, ob in den Docks fünf oder sieben Linienschiffe unter Konstruktion sind. Die Franzosen schirmen die Docks sehr gut ab.«
    Kapitän Markwood griente. »Sehen Sie, Sir, da ergeben sich doch genügend Aufgaben für unsere jungen Herren.«
    »Dann denken Sie sich schon mal welche aus, Mr. Markwood. Aber segeln Sie jetzt möglichst dicht an der Küste entlang.«
    David sah Mr. Markwood nach und war froh, dass sich die Beziehung zu dem erst sehr reservierten Kapitän so gut gestaltet hatte.
    Die Hoffnungen Kapitän Markwoods erfüllten sich schon vor der Lagune von Marano, wo sie zwei Küstensegler abfingen, die Olivenöl und Weizen transportierten. »Kleinvieh macht auch Mist«, sagte der Master zu Leutnant Cooper und lachte.
    Vor Cáorle ging ihnen noch ein kleiner Frachter ins Netz, der Trockenfisch geladen hatte. Diesmal bemerkte Mr. Goodwin: »Na ja, für die Soldaten ist das gut genug.«
    Bei Cortelazzo ließ David eine Küstenbatterie niederkämpfen, und die Kanoniere mussten ganz schön schwitzen, bis sie die vier Vierundzwanzigpfünder ausgeschaltet hatten.



Zehn Kilometer weiter, vor Cavallino, rannte die Besatzung einer kleinen Batterie mit zwei Achtzehnpfündern gleich davon, als das große Schiff so dicht am

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