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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Sir.«
    »Was wollen die denn heute schon?«, wunderte sich David. »Aber das ist vielleicht gut so. Dann sage ich dem Admiral, welchen Vogel ihr ihm bringt.«
    Seine alten Freunde William Hansen und der Hafenadmiral begrüßten Britta und David herzlich, entschuldigten sich, dass sie so unerwartet auftauchten, wollten sich auch gar nicht aufhalten, aber die Stadt und die Honoratioren der Insel Weight wollten wissen, wann sie David und wann sie Gregor mit seiner Besatzung ehren könnten, und das alles solle aber doch nicht mit der Hochzeit der Tochter und den sonstigen Plänen kollidieren.
    »Nicht so viele Vorreden auf der Treppe«, wehrte Britta ab. »William und Herr Admiral, für eine Tasse Tee ist immer Zeit. Kommen Sie.«
    William war ein alter Schiffsgefährte Davids, stammte aus Friesland, hatte sich vom Leichtmatrosen zum Leutnant hochgedient, war invalid geschossen worden, hatte Davids Cousine Julie geheiratet und die Reederei Barwell, Hansen und Co. geerbt. Seine und Davids Familie waren eng befreundet und hatten gemeinsame geschäftliche Interessen.
    Der Hafenadmiral, der Britta hoch verehrte, war ein treuer Freund der Winters, Mitglied im Vorstand der Stiftung und ständiger Gast bei allen Festen.
    Sie einigten sich beim Tee schnell darauf, dass Gregors Besatzung und David gemeinsam geehrt werden sollten, aber frühestens vier Tage nach der Hochzeit.
    »Wir brauchen ein wenig Zeit für Ruhe und Erholung«, sagte Britta.
    »Das beruhigt mich«, sagte der Admiral. »Wir gewöhnlich Sterblichen haben immer den Eindruck, die Winters verfügten über einen unerschöpflichen Vorrat an Energie und Tatkraft.«
    Britta wandte ein, dass sie ja nun älter würden, was der Admiral wieder nicht gelten lassen wollte.
    David vereinbarte die Termine für eine Feier in Ryde und eine in Portsmouth. Er stimmte dem Vorschlag Williams zu, dass der Besatzung ein Geldgeschenk am angenehmsten sein würde. Als sich die beiden verabschiedeten, sagte David: »Ich komme noch mit zur Kutsche. Ich habe noch einige Fragen an den Admiral.«
    Als sie außerhalb von Brittas Hörweite waren, informierte David sie kurz und knapp, dass er durch Zufall einen Agenten entdeckt habe, der einen Giftanschlag ausüben sollte, wahrscheinlich bei der Hochzeitsfeier in der Stiftung.
    »Ich gebe dir die Giftflasche mit, William, damit du sie bei den Pillendrehern im Hospital untersuchen lässt. Ihnen, Sir, wird der Agent durch meine beiden Gefährten überstellt werden. Ich will versuchen, in der Stiftung noch mehr herauszukriegen.«
    Der Admiral sagte schnell und leise: »Das ist ja wieder ein Ding, auf das auch nur Sie stoßen konnten. Aber nun lassen Sie auch Fachleute ran. Ich schicke Ihnen zwei ›Agentenjäger‹, wie wir sie intern nennen, in die Stiftung. In den Kasernen der Seesoldaten bei Portsmouth sind nicht nur Offiziere und Mannschaften, sondern auch Beamte in Zivil, die Gefangene verhören, abgefangene Nachrichten überprüfen und vieles andere. Zu dem anderen gehört auch das Aufspüren von Agenten. Die Leute sind Profis, Sir David. Sagen Sie in der Stiftung, dass zwei Beamte der Admiralität in der Stiftung sehen wollen, was man für ähnliche Einrichtungen in Wales übernehmen kann. Man soll ihnen jede gewünschte Auskunft geben.«
    David war nicht überzeugt, aber er sah ein, dass er sich so kurz vor der Hochzeit seiner Tochter nicht noch in diese Sache verbeißen konnte. Er bat William noch, George zu informieren, dass sein Mann auf die beiden ›Agentenjäger‹ warten solle, die ihn instruieren würden. William und der Admiral fuhren weg. David ging zu Britta, die ihn umfasste und sagte: »Nun stört uns hoffentlich niemand mehr, wenn wir mit den Kindern plaudern.«
    Die Kutsche hielt in einem Waldstück an. In der Kutsche saßen zwei Männer in guter bürgerlicher Kleidung und einer, der wie ein Landstreicher aussah. »Hier kann er aussteigen«, sagte einer der besser Gekleideten. »Die Stiftung ist ein paar hundert Meter voraus. Er bittet dort um Unterkunft, wie wir besprochen haben. Wir kommen morgen und haben uns nie gesehen, vergiss er das nicht!«
    »Schon gut«, murmelte der Landstreicher, der die ständigen Belehrungen satt hatte. Er nahm eine Krücke, stieg ungeschickt aus der Kutsche und humpelte davon.
    »Ob er es schafft?«, fragte der andere in der Kutsche.
    »Ich hoffe es, bin aber nicht sicher. In Feindesland und in echter Gefahr würde ich ihn nicht ziehen lassen. Aber was soll schon passieren? Und wenn es klappt,

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