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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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weiter über uns lustig.«
    David sah sich die Milford genau an, als das Boot ihn mit dem Kapitän auf das neue Flaggschiff brachte. Sie war ein relativ neues Schiff, 1809 in Dienst gestellt. David hatte sie schon in Cadiz bei Admiral Keats gesehen. Sie war gut im Schuss. Jedes Segel war richtig gebrasst. Die Speigatts waren gesäubert, die Luken dicht verschlossen.
    Der Ausguck rief sie an. Markwood antwortete mit dem Schiffsnamen. Pfeifen zwitscherten, um die Seesoldaten zum Empfang antreten zu lassen. David wurde mit Pfeifen und Trommeln begrüßt, und als der Erste Leutnant ihn meldete, stieg der Stander eines Konteradmirals der weißen Flagge am Mast empor. Jetzt war die Milford Flaggschiff.
    Kapitän Markwood war direkt nach ihm an Deck erschienen und übernahm jetzt die Vorstellung der Offiziere. Der Erste, Henry Webster, hatte sich selbst schon vorgestellt. Er war eher klein und wirkte sehr drahtig und ausdauernd. Er schaute David sehr aufmerksam und ruhig an.
    Der Zweite Leutnant, Robert Hunt, war blond, mittelgroß und eher etwas dicklich. Er wirkte auf David ein wenig unsicher, bemüht um einen guten Eindruck.
    Der Dritte Leutnant, Benjamin Cooper, war auch ein rechter Benjamin, sehr jung, groß und schlaksig, aber auch unbekümmert und zutraulich.
    Sein Flaggleutnant, Thomas Wale, hatte eine braune Hautfarbe, schwarze Haarfarbe und pockennarbige Haut. »Wir werden ja besonders oft miteinander zu tun haben, Mr. Wale«, sagte David zu ihm. »Was war Ihr letztes Kommando?«
    »Zweiter auf der Amphion, Kapitän Hoste, Sir David.«
    »An Bord reicht ›Sir‹, Mr. Wale. Waren Sie auch in der Schlacht von Vis auf der Amphion?«
    »Yes, Sir, als Dritter.«
    »Sie müssen mir einmal davon erzählen«, sagte David freundlich und ging weiter zu Dr. George Clark, dem Flottenarzt.
    »Dr. Cotton, mein langjähriger Schiffsgefährte, hat Sie lobend empfohlen, Dr. Clark. Hoffentlich kommen wir häufiger in privaten Kontakt, als dass ich Ihre Dienste beanspruchen muss.«
    »Es könnten ja auch ganz harmlose Beschwerden sein, von denen ich Sie befreien würde, Sir.«
    David bewegte abwinkend die Hand. »Bei Ärzten weiß man nie so genau, was sie aus einer harmlosen Sache machen.«
    Er lächelte und die anderen lachten.
    »Wo ist der Kommandeur unserer Seesoldaten, Mr. Markwood?«, fragte David.
    »Er ist bei dem Geschwader in der Adria geblieben, Sir. Die Seesoldaten auf der Milford befehligt Hauptmann Marker.«
    Hauptmann Marker war ein sehr großer, athletisch gebauter Mann. Er erinnerte David in seiner Statur an Gregor Dimitrij, seinen früheren Schiffsgefährten. »Haben Sie Landungstrupps zusammengestellt, für die auch Rangeruniformen an Bord sind, Mr. Marker?«
    »Noch nicht, Sir«, antwortete der Hauptmann mit tiefer Stimme und sah seinen Kapitän an.
    David schritt weiter die Linie der aufgestellten Offiziere entlang und erblickte ein bekanntes Gesicht vor sich, den Master. Ihm fiel sogar der Name ein. »Mr. Goodwin, schön, Sie an Bord zu haben. Dann können wir ja wieder gemeinsam unsere astronavigatorischen Übungen vornehmen.«
    »Mit größtem Vergnügen, Sir.«
    David nickte den Midshipmen zu: »Ihnen werde ich mich später widmen, meine Herren. Wir werden ja noch viel Zeit gemeinsam verbringen.«
    Als er sich umwandte, fragte Kapitän Markwood: »Könnten Sie noch ein paar Worte zur Mannschaft sagen, Sir? Die Männer sind stolz, dass sie auf Ihrem Flaggschiff dienen, und sind neugierig auf den berühmten Admiral.«
    »Sie machen doch keine Scherze mit mir, Mr. Markwood? Ich soll berühmt sein?« Die umstehenden Offiziere nickten nachdrücklich.
    »Na gut«, sagte David und trat an die Brüstung, die das Achterschiff vom Deck trennte. »Männer der Milford! Napoleon hat seine Armee in Russland verlassen und ist nach Paris geflohen. Nur wenige Soldaten konnten sich retten. Die meisten deutschen Staaten haben sich wie Schweden auf unsere Seite gestellt. Ohne unsere Flotte wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Ihr habt Napoleon widerstanden, als er an Land alle besiegte. Jetzt sollen wir den endgültigen Sieg vorbereiten und die Franzosen von der östlichen Adriaküste vertreiben. Wir werden es schaffen, aber ich werde immer wieder auf eure Tapferkeit und eure Ausdauer zählen müssen. Und ihr könnt auf mich zählen. Wann immer es geht, werde ich unter euch sein und mit euch kämpfen. Wir werden siegen! Gott schütze unsere Heimat und unseren König. Gott schütze uns alle in diesem harten

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