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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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alles zu plausibel. Man bringt ein Bauernopfer, den Grafen Natali, erwirbt dadurch Vertrauen und baut dann die Falle auf. Graf Montrichard kann sich nur heimlich mit mir treffen, denn offizielle Kapitulationsverhandlungen würden sofort von den anderen Napoleonanhängern und seinen Vorgesetzten unterbunden. Wenn sie vorher drei oder vier Bauernopfer gebracht hätten, dann wäre ich vielleicht beruhigt worden. Aber so?«
    Die Leutnants sahen sich überrascht und unsicher an.
    Doch David fuhr fort: »Lassen Sie uns überlegen, wie sie versuchen könnten, mich zu fangen, und wie wir den Plan durchkreuzen könnten.«
    »Gehen Sie nicht hin, Sir. Wir bepflastern den Strand zur verabredeten Zeit mit mehreren Salven. Dann sind die Kerle erledigt«, schlug Mr. Everett vor.
    »Und wenn es nun doch der General wäre, Mr. Everett? Eine Chance von zehn bis zwanzig Prozent räume sogar ich dieser Nachricht ein.«
    Sie diskutierten eine Weile und einigten sich dann darauf, dass sich noch heute Nacht zwei Landungstrupps oberhalb der Straße nördlich und südlich von Orašac verstecken und in der kommenden Nacht die Straße abriegeln würden. Mustafa, Baptiste und drei ausgesuchte Gefährten würden sich im Wald in der Nähe des Strandhauses verstecken und morgen Abend zum Strandhaus aufschließen. Alberto würde David begleiten und das Strandhaus vor dem Betreten überprüfen.
    Die Gig ruderte im letzten Dämmerlicht an Land. Es gab praktisch keine Brandung. Sie hielten mit dem Rudern inne. David stand auf. Ihm war flau, denn jetzt bot er ein gutes Ziel. Aber sie würden ihn lebend haben wollen. »Ist dort jemand?«, rief er.
    Eine Gestalt trat vor an den Wasserrand. »Hier bin ich und hier ist mein Dolmetscher«, sagte sie auf Französisch und der Dolmetscher übersetzte.
    David gab einen Wink, und die Gig wurde zum Ufer gerudert. Seeleute bewahrten das Boot vor dem Umkippen. David sprang an Land. Ihm folgte Alberto.
    David registrierte die Generalsuniform, den schwarzen Backenbart und die korpulente Figur. »Das ist mein Maat, Mr. Rosso. Er wird jetzt das Strandhaus überprüfen. Ich bin Sir David Winter, Admiral Seiner britischen Majestät Geschwader in der Adria.«
    Der General streckte sein Hand aus. »Ich bin General Montrichard, Kommandeur Seiner Kaiserlichen Majestät Truppen in Dubrovnik. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Admiral. Ihr Maat kann gern das Häuschen überprüfen.«
    Alberto ging davon und sah sich schnell in den kleinen Räumen um, öffnete die Schränke und bemerkte nichts Auffälliges. Dann ging er um das Haus herum, kehrte zu David zurück und nickte ihm zu.
    Montrichard hatte das gesehen und sagte: »Dann lassen Sie uns eintreten, Admiral.«
    Alberto und der Dolmetscher begleiteten sie. David sagte: »Wenn Sie langsam sprechen, General, brauchen wir keinen Dolmetscher. Lassen Sie uns unter vier Augen sprechen.«
    Der General schien erfreut und gab dem Dolmetscher die entsprechenden Weisungen. David winkte Alberto.
    Alberto folgte dem Dolmetscher und schloss die Tür hinter sich. Als er das tat, öffnete sich in der Dachverschalung über ihm lautlos eine Luke. Eine Hand mit einem umwickelten Eisenstab wurde herausgestreckt und schlug Alberto so über den Kopf, dass er zusammensackte.
    David hörte ein Geräusch und stand aus einem Sessel auf. »Was war das?«
    Der General griff in den Blumenstrauß, der den kleinen Tisch zierte, holte eine Pistole heraus, richtete sie auf David und sagte: »Sie ist geladen und entsichert. Strecken Sie die Hände zur Seite. Wir kennen Ihren Messertrick.«
    Dann stapfte er mit einem Fuß auf, und unter David klappte der Boden weg. Er stürzte in einen kleinen Keller, wurde sofort von zwei kräftigen Männern gepackt, die ihm seine Armmanschetten mit den Wurfmessern wegrissen und seine Hände auf dem Rücken fesselten. Als er den Mund zum Schrei öffnete, hatte er sofort einen Knebel im Mund und brachte nur noch ein Gurgeln hervor. Sie hoben ihn wieder hoch ins Zimmer.
    Der General schaute vor die Tür und rief leise seinen Dolmetscher herein. »Sollen wir seinen Maat fesseln?«, fragte der, aber der General wehrte ab.
    »Der wacht noch lange nicht auf, wenn überhaupt. Holt Paul vom Dach und dann weg!«
    Der General pfiff einmal laut, und sofort kamen zwei Reiter mit fünf Pferden an Leinen heran. Die Franzosen schwangen sich auf die Pferde.
    Dem Kleinsten legten sie den nun auch an den Füßen gefesselten David quer vor sich über den Pferderücken. Dann trabten sie

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