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Kantaki 01 - Diamant

Kantaki 01 - Diamant

Titel: Kantaki 01 - Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Kommunikationsservos. »Nicht sehr deutlich, Primus.«
    Valdorian blickte auf die Helmdisplays und stellte fest, dass sich Jonathan noch immer in der Nähe befand, etwa zweihundert Meter entfernt.
    Wieder zuckte ein Blitz durch die grauschwarzen Wolkenmassen, so hell, dass Valdorian für einige Sekunden geblendet war.
    »Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich zu landen, Jonathan. Verlieren Sie mich nicht aus den Augen.«
    »Verstanden«, ertönte es aus dem Lautsprecher, begleitet von einem lauter werdenden Rauschen.
    Valdorian griff nach der Kontrolleinheit an seinem Gürtel und aktivierte das Levitatormodul. Vorsichtig erhöhte er das energetische Niveau, konzentrierte sich dabei erneut auf die Helmdisplays und stellte fest, dass die Geschwindigkeit rasch sank. In einer Höhe von zehn Kilometern hatte der Levitator seinen Sturz so weit abgebremst, dass er die Schallgeschwindigkeit unterschritt. Die Entfernung zu Jonathan wuchs ein wenig, aber nach wie vor bestand eine Synchronisationsverbindung zwischen den Datenservi der beiden Kampfanzüge.
    Valdorian versuchte vergeblich, im Chaos des Unwetters irgendetwas zu erkennen. Die dunklen Wolken verwehrten den Blick auf die Oberfläche des Planeten, und das Gleißen der Blitze blendete immer wieder. Der Wind wurde heftiger, heulte dumpf durch den Individualschild, übertönte das Summen des Levitatormoduls. Valdorian warf einen Blick auf die Batterieanzeigen – noch fünfundvierzig Prozent Ladung. Er bediente die Gürtelkontrollen und sorgte dafür, dass die Flugbahn ein wenig steiler wurden.
    »Jonathan?«
    Keine Antwort.
    »Wir verbrauchen zu viel Energie, Jonathan. Ich …«
    Ein Blitz flackerte in unmittelbarer Nähe, und aus einem Reflex heraus kniff Valdorian die Augen zu. Einen Moment später schien ihn die Pranke eines Riesen zu packen und durch die Wolken zu schleudern. Valdorian wusste nicht, ob der Individualschild für einen Sekundenbruchteil ausgefallen war; als er die Augen wieder öffnete, bemerkte er zwar das vage Glühen des Schildes, aber die Helmdisplays zeigten nichts mehr an, gaben keine Auskunft über eventuelle Fehlfunktionen.
    »Jonathan?«
    Der Lautsprecher blieb stumm. Es rauschte nicht einmal darin.
    Wie viel Energie haben die Batterien noch?, dachte Valdorian.
    Das Heulen des Sturms wurde lauter, trotz der Barriere des Individualschildes. Valdorian blickte in das Wogen des dunklen Wolkenmeers und zwang sich, trotz der grellen Blitze die Augen geöffnet zu halten. Er versuchte, etwas zu erkennen, das eine Orientierung ermöglichte, aber es fiel ihm sogar schwer, oben und unten voneinander zu unterscheiden. Böen warfen ihn hin und her, veränderten immer wieder seine Flugbahn.
    Und dann kam der Regen.
    Er schien nicht aus einzelnen Tropfen zu bestehen, sondern aus einem gigantischen Sturzbach. Der Individualschild hielt die enormen Wassermassen von Valdorian fern, aber er gewann plötzlich den Eindruck, nicht mehr zu fliegen, sondern zu tauchen. Eine Erinnerung erwachte in ihm: Irgendwann, vor vielen Jahrzehnten, hatte er einmal von zyklischen Überschwemmungen in einer bestimmten Region von Kabäa gelesen, von tiefen Schluchten, die das betreffende Gebiet durchzogen, im Lauf der Jahrtausende von den Fluten ausgewaschen. Dort lebten keine Menschen, sondern …
    Der Individualschild versagte, und die Wassermassen des sintflutartigen Regens strömten nicht mehr einen halben Meter an Valdorian vorbei, sondern klatschten an Helm und Kampfanzug. Er fiel wie ein Stein der unter den dunklen Wolken verborgenen Oberfläche von Kabäa entgegen.
    Wieder flackerte ein Blitz, gefolgt von einem Knall, der Valdorian fast das Trommelfell zerriss, und im kurzlebigen Licht zeichnete sich in der Tiefe etwas ab, das mehr Substanz hatte als die Wolken: schroffe Grate, steile Hänge, zerklüftete Felswände, mehr als tausend Meter hoch, zwischen ihnen Schluchten, in denen das Wasser des Regens reißende Ströme bildete.
    Einer solchen Schlucht fiel Valdorian entgegen.
    Er betätigte die Gürtelkontrollen, ohne Ergebnis – den Systemen des Kampfanzugs fehlte Energie. Der unkontrollierte Sturz dauerte an, und die Oberfläche von Kabäa gewann an Details, als die Wolken über Valdorian zurückblieben. Er breitete die Arme aus, in dem Versuch, Einfluss auf den Fall zu nehmen, und gleichzeitig wusste er: Wenn er mit dieser Geschwindigkeit aufprallte, war ihm der Tod gewiss, ganz gleich, ob er auf Wasser oder festen Boden traf.
    Eine sonderbare Ruhe breitete

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